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Polestar 3: Wir sind im ersten SUV der Marke mitgefahren

Neuling beeindruckt und wirkt sympathisch, aber ist der hohe Preis gerechtfertigt?

polestar 3: wir sind im ersten suv der marke mitgefahren

Ich bin kein SUV-Fan, aber ich gebe zu, dass es eine seltsam ist, als neue Elektro-Marke mit einer Limousine oder einem Coupé zu starten. Nur zur Erinnerung: Das Tesla Model Y, also ein SUV, ist das meistverkaufte Auto der Welt. Zweifellos hat der Polestar 3 also lang auf sich warten lassen.

Aber ist der Polestar 3 wirklich das, was die Marke braucht, um aus dem Schatten von Volvo herauszukommen? Ich konnte das Auto zwar noch nicht selbst fahren, durfte aber beim diesjährigen Polestar Day eine Probefahrt als Beifahrer absolvieren.

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Das erste Polestar-SUV ist nicht gerade billig

Polestar stellte bei dem Event gleich drei Modelle auf einmal vor – alle sehr elegant und in Weiß lackiert. Ich nahm fälschlicherweise an, dass der Polestar 3 und der Polestar 4 Karosserievarianten desselben Autos darstellen. Ein zweigleisiger Ansatz also, der auf den magischen Preisereich von 50.000 bis 65.000 Dollar abzielt, in dem zum Beispiel auch das Tesla Model Y antritt.

Ich habe mich geirrt. Polestar 3 und Polestar 4 sind unter dem Blech völlig verschieden. Sie basieren auf unterschiedlichen Plattformen. Außerdem ist der Polestar 3 deutlich teurer. Mit einem Grundpreis von 83.900 Dollar tritt der Polestar 3 gegen den Audi Q8 e-tron und den BMW iX an.

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Aus nächster Nähe gesehen: Der Polestar 3 sieht scharf aus

Der Polestar 3 wurde bereits vor einiger Zeit vorgestellt. Aber in natura haben noch nicht viele das Auto gesehen. Und er sieht großartig aus. Polestar muss sich noch von dem Vorwurf “das ist doch nur ein Volvo” befreien, aber der Polestar 3 hat starke, klare Linien und eine ganz eigene Präsenz. Die praktische Heckklappe wirkt neu im Vergleich zu den abgedroschenen, coupéhaften Dachlinien vieler Elektroautos. Die Motorhaube ist lang, das Auto wirkt breit, athletisch und schlank, obwohl es von den Maßen her nicht weit vom gigantisch wirkenden BMW iX entfernt ist.

Auch der Innenraum wirkt weit und luftig. Ganz anders als der Polestar 2 mit seinem mittelmäßigen Packaging, in dem man sich durch den großen Mitteltunnel nach außen gedrängt fühlt, und bei dem die winzigen Fenster den Innenraum höhlenartig wirken lassen.

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Cockpit des Polestar 2

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Cockpit des Polestar 3

Das Interieur des Polestar 3 ist viel besser. Die schwebende Mittelkonsole ragt in den Beifahrerraum hinein, ist aber nicht mit dem 14,5-Zoll-Touchscreen verbunden. In Verbindung mit dem aufgeräumten Armaturenbrett und der erhöhten Sitzposition ist der Innenraum deutlich angenehmer.

Angesichts des Preises könnte die eher karge Innenausstattung befremden. Es ist ein wenig unfair, ein Vorserienfahrzeug in Sachen Materialqualität oder Verarbeitung zu kritisieren, aber der Innenraum sieht beim Audi Q8 e-tron und BMW iX vornehmer aus als beim Polestar.

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Schnell und geschmeidig

Anders als der Polestar 4 nutzt der Polestar 3 die SPA2-Plattform, die auch den Volvo EX90 trägt. Aber der Polestar 3 ist ein reiner Fünfsitzer und bekommt optional ein Performance-Paket, während der Volvo eher familienorientiert wirkt.

Unsere nur 10 Minuten lange Testfahrt zeigte, dass der Polestar 3 ein gut abgestimmtes und komfortables, aber auch etwas straffes Fahrverhalten hat. Das 2,5 Tonnen schwere SUV bewältigte die Straßen von Santa Monica ohne Wackeln oder Klappern, wie es vorkommt, wenn Federraten und Dämpfer nicht aufeinander abgestimmt sind. Der 360 kW starke Allradantrieb beschleunigte den Crossover innerhalb eines Wimpernschlags auf illegale Geschwindigkeiten. Alles prima also, auch wenn ich nicht ganz davon überzeugt bin, dass diese Erfahrung 83.000 Dollar wert ist.

Und ich denke, das wird der Knackpunkt des Polestar 3 sein. Der BMW iX zum Beispiel ist hässlich wie die Sünde, aber er ist eins der am besten fahrenden Autos von BMW, weil er eine gut durchdachte Balance zwischen Fahrspaß und Komfort bietet. In seinem jetzigen Zustand wirkt der Polestar 3 beeindruckend und sympathisch, aber wird das Fahrerlebnis dem hohen Preis gerecht? Sind wir wirklich auf der Suche nach einem weiteren fast 100.000 Dollar teuren Elektro-SUV?

Wir werden es erfahren, wenn der Polestar 3 im Jahr 2024 in den Handel kommt.

Der Bericht von Kevin Williams wurde vom Übersetzer gekürzt und dabei stellenweise umformuliert.

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