Batterie soll sich in nur acht Minuten aufladen lassen
Im März 2019 wurde der Piëch Mark Zero auf dem Genfer Autosalon vorgestellt; nun startet die Serienversion des Elektroautos mit dem (immer noch provisorischen) Namen Piëch GT durch. Den Familiennamen von Ferdinand Piëch trägt das Auto nicht zufällig: Dahinter steckt Toni Piëch, ein Sohn des 2019 verstorbenen VW-Partiarchen.
Bildergalerie: Piëch GT (2021)
Durch die Anordnung der Batterien (teils im Mitteltunnel, teils an der Hinterachse) ist eine ähnliche Achslastverteilung wie bei Sportwagen mit Verbrennungsmotor möglich. Anders als die weit verbreitete Akku-Platte im Boden ermöglicht dieses Layout eine sehr niedrige Sitzposition sowie ein präzises Handling.
Besonders stolz ist der Schweizer Hersteller jedoch nach wie vor auf die verwendeten Batteriezellen. Die in China begonnene Entwicklung der Zellen wurde inzwischen nach Europa verlagert, so Piëch. Die Besonderheit ist, dass sie sich extrem schnell laden lassen, weil sie sich kaum erwärmen, hieß es bei der Vorstellung der Studie. Nun ergänzt der Hersteller, dass es sich um Pouch-Zellen handelt, dank derer das Thermo-Management problemlos sei. Zur Chemie der Lithium-Ionen-Zellen macht Piëch keine Angaben.
“Den von uns verwendeten Pouch-Zellen gehört ganz klar die Zukunft – sowohl in puncto Gewicht wie im Hinblick auf die Schnelllade-Fähigkeit. Und besonders erfreulich ist für uns, dass die eigens für Piëch entwickelte Batterie so auch ohne weiteres für die Nutzung in Serie verwendet werden kann.” (Klaus Schmidt, Cheftechniker der Deutschen Piëch Engineering)
Die C-Rate (also das Verhältnis zwischen Ladeleistung und Speicherkapazität) gibt Piëch mit 8,5C an – ein unglaublich hoher Wert. Dabei lässt der Hersteller offen, auf welchen Schnelllader sich das bezieht. Auch die maximale Ladeleistung wird nicht angegeben.
Die bisherige A-Serie-Finanzierungsrunde verlief erfolgreich, so Toni Piëch, Mitgründer und Chef der Piëch Automotive AG. Nun steht die Serie B an.
Interessierte können sich schon bald einen GT reservieren lassen, so der Hersteller. Ein Prototyp wurde bereits gebaut und nach dem im August durchgeführten Umzug des deutschen Entwicklungsteams von München nach Memmingen steht nun auch eine Teststrecke zur Verfügung. 2022 folgen weitere Prototypen. Auf Basis der Testergebnisse damit soll dann 2023 ein weiterer Schwung von Prototypen gebaut werden. Die Markteinführung ist dann für Mitte 2024 geplant.
Die Fertigung des Piëch GT soll “in den Hallen eines renommierten Auto-Herstellers” erfolgen, wobei bereits im ersten Jahr 1.200 Fahrzeuge angepeilt sind. Beim Vertrieb setzt Piëch GT auf rund 60 eigene Marken-Stores in den wichtigsten EU-Märkten sowie den USA und China.
Der Piëch GT basiert auf einer flexiblen Fahrzeugarchitektur, auf deren Basis auch noch ein SUV und danach eine viersitzige Sportlimousine entstehen sollen. Beim Antrieb will sich die Firma alle Optionen offen halten. “Den Anfang machen Elektro-Fahrzeuge, aber sollte der Wasserstoff-Antrieb und die Brennstoffzelle ihren Durchbruch erreichen, können wir dank unserer modularen Fahrzeug-Architektur flexibel reagieren“, so Toni Piëch.
Technische Daten des Piëch GT
- Antrieb: 1 E-Motoren vorne, 2 E-Motoren hinten (alles Synchronmotoren mit je 150 kW)
- 0-100 km/h: <3,0 Sek.
- 0–200 km/h: <9.0 Sek.
- Akku: 75 kWh (Lithium-Ionen-Akku mit Pouch-Zellen)
- Aufladen: 8,5C
- Maße: 4.432 mm Länge / 1.991 mm Breite / 1.250 mm Höhe / 2.620 mm Radstand
- Gewicht: 1.800 kg
- Gewichtsverteilung (vorne/hinten): 40/60
- Räder vorne|hinten: 255/40-20 | 295/35-20
- Räder optional vorne|hinten: 265/35-21 | 305/30-21
Quelle: Piech (Pdf)