Geo

Peugeot

Peugeot 208

Peugeot 208 PureTech 130 (2022) im Test: Europas Liebling

Der kleine Franzose ist fesch, Und sonst? Wir fahren den GT mit 130 PS

peugeot 208 puretech 130 (2022) im test: europas liebling

Tesla hin, Model Y her: Deutsche Autokunden mögen VW immer noch sehr. Blickt man jedoch über den nationalen Tellerrand hinaus, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Skoda, Dacia, Renault. Und Peugeot. Der 208 tummelt sich regelmäßig in der Europa-Top-Ten, im September 2022 belegte er Platz zwei. Wo liegen die Gründe für diesen Erfolg? Zeit für einen Test! 

Was ist das?

Seit Sommer 2019 ist die zweite Generation des Peugeot 208 auf den Markt. Das “Auto des Jahres 2020” und Bruder des aktuellen Opel Corsa gibt es auch als reines Elektromodell, was mit zum Erfolg beitragen dürfte. Rund 800.000 Exemplare des 208 II wurden bislang gebaut.

Hinzu kommt das attraktive Design. Bislang ist nichts von einem Facelift bekannt, wozu auch? Die Dreistreifen-Leuchten vorne und hinten verleihen dem 208 eine eigenständige Note, ebenso der große, aber nicht übertriebene Grill. Einzig die “Säbelzahntiger”-LED-Tagfahrlichter sind aus meiner Sicht etwas zuviel des Guten. 

peugeot 208 puretech 130 (2022) im test: europas liebling peugeot 208 puretech 130 (2022) im test: europas liebling

Dennoch: So müsste ein kleiner Alfa Romeo aussehen. Vielleicht macht Stellantis-Boss Tavares den 208 ja noch zum MiTo. Und wie ich finde, sieht der 4,05 Meter lange 208 besser aus als der Fünftürer-Mini. Mit ihm gemeinsam hat der Peugeot die relativ schmalen hinteren Türen.

Im Fond zeigt sich, wie die Funktion der Form folgt. Allzu viel Platz für die Beine ist hier nicht, 309 bis 1.004 Liter Kofferraumvolumen sind auch nicht der Hit. Ganz klar: Wer Raum sucht, sollte einen Skoda Fabia oder VW Polo wählen. Im Cockpit zeigt sich, dass der 208 ein Fahrerauto sein möchte. Der zerklüftete Arbeitsplatz umschließt den Piloten, andere sagern auch: engt ihn ein. 

Auffällig ist das kleine Lenkrad, als wollte es sagen “Los, spiel mit mir”. Aber auch wenn Peugeot-Fans uns dafür steinigen: Die Lösung aus kleinem Volant und darüber liegender Instrumentenbox ist nicht das Gelbe vom Ei. So richtig passt die Sichtachse nie. Digitaltacho und Co. vermitteln einen dreidimensionalen Tiefeneindruck, das hat was. 

peugeot 208 puretech 130 (2022) im test: europas liebling peugeot 208 puretech 130 (2022) im test: europas liebling peugeot 208 puretech 130 (2022) im test: europas liebling

Die Kombination aus Kippschaltern und Touchknöpfen auf der Mittelkonsole sieht nett aus, die Bedienung wird damit aber nicht einfacher, zumal auch der Touchscreen nicht immer mit logischen Bedienebenen brilliert. Klar, nach einigen Tagen hat man die wichtigsten Handgriffe raus, doch andere Kleinwagen gestalten die Handhabung einfacher. So versuche ich noch heute die Touch-Tasten für die Innenraumbeleuchtung zu verstehen.

Wie fährt er sich?

Blicken wir zunächst unter die Motorhaube: Dort wartet der von uns getestete Top-Benziner mit 1,2 Liter Hubraum und 130 PS Leistung. Ganz schön viel für einen Kleinwagen von 1.360 Kilogramm Gewicht inklusive Fahrer. Eine Achtgang-Automatik ist stets mit dabei und kümmert sich um die 230 Newtonmeter Drehmoment. 

peugeot 208 puretech 130 (2022) im test: europas liebling peugeot 208 puretech 130 (2022) im test: europas liebling

Also ein sportlicher Flitzer, der das Kürzel GT zu Recht in der C-Säule trägt? Zu 70 Prozent würde ich das bejahen. Die Kurvenlage überzeugt, ebenso der Federungskomfort trotz 17-Zöller. Und 8,7 Sekunden auf Tempo 100 sind flink. Doch ausgerechnet in den Stadt, wo die Automatik glänzen könnte, leistet sie sich Schwächen beim Kraftschluss, nachdem das Start-Stopp-System aktiv war. Ein ruppiges Anfahren ist die Folge. Also lieber Start-Stopp ausschalten. Und wenn ich schon am Mäkeln bin: Das kleine Lenkrad setzt Befehle direkt um, für meinen Geschmack aber fast schon zu direkt.

Was kostet er?

Kleinwagen werden immer teurer, der Peugeot 208 bildet da keine Ausnahme. Die bislang letzte Preisliste beginnt bei 23.350 Euro für handgeschaltete 100 PS. Immerhin ist die Ausstattung schon im Grundmodell “Allure” mit 16-Zoll-Alus, Klimaautomatik und diversen Assistenzsystem recht üppig.

Unsere 130 PS gibt es nur als GT für 29.150 Euro, inklusive sind dann das Navi, Full-LED-Scheinwerfer, 17-Zoll-Felgen oder auch Parkpiepser vorne und hinten. Trotzdem: Fast 30.000 Euro für das bisschen Auto

Fazit: 7,5/10

Der aktuelle 208 ist der beste Mini, den Peugeot je gebaut hat. Er ist verspielt im positiven als auch im negativen Sinne. Das Design innen wie außen muss man mögen, wer es gerne konservativer hat, greift halt zum Opel Corsa. Aber der 208 sticht aus der Menge hervor und ist als GT mit 130 PS trotz seines Grundpreises immer noch günstiger als ein vergleichbarer Mini Fünftürer.

Tipp: Wer nur auf die Optik steht, findet interessante 208 mit der inzwischen nicht mehr angebotenen 75-PS-Maschine als Jahreswagen für deutlich unter 20.000 Euro. Weniger ist hier mehr, auch bei der Bedienung.     

Peugeot 208 PureTech 130 GT (2022)

    TOP STORIES

    Top List in the World