Maßnahme soll die Sicherheit erhöhen und Lärmemissionen senken
Leute mit Bleifuß sind in Paris nicht mehr am richtigen Ort, denn dort gilt seit dem gestrigen Montag (30. August) eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h, wie Radio France International berichtet, der Auslandsdienst des öffentlichen Rundfunks in Frankreich.
Wer sich nicht an das Tempolimit hält, riskiert Bußgelder und die Eintragung von zwei Punkten im Führerschein. Ausnahmen von der neuen Geschwindigkeitsregelung gelten für die Ringstraße Périphérique, wo nach wie vor eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h gilt, und für weitere Hauptstraßen, darunter die Champs-Élysées.
In einem Interview mit FranceInfo sagte der stellvertretende Bürgermeister David Belliard, die Maßnahme sei Teil einer konsequenten Politik zur Umgestaltung des öffentlichen Raums. Die Politik ziele auch darauf ab, eine “sanfte” Mobilität zu fördern, wozu Belliard Gehen, Radfahren und den öffentlichen Verkehr zählt. Das Auto solle für wirklich wichtige Fahrten reserviert bleiben, so der Politiker.
“Es ist in erster Linie eine Sicherheitsmaßnahme, um die Sicherheit der am stärksten gefährdeten Personen zu gewährleisten: Fußgänger und Radfahrer”, sagte er. “Die überwiegende Mehrheit der schweren oder tödlichen Unfälle in Paris wird durch Autos oder LKWs verursacht.” (David Belliard, stellvertretender Bürgermeister von Paris)
Dass das strengere Tempolimit zu geringeren Emissionen führe, wurde von der Stadt Paris offenbar nicht behauptet. Das dürfte auch nicht so sein, denn zumindest hat eine Studie des Centre d’expertise sur l’environnement, la mobilité et l’aménagement (Cerema) ergeben, dass bei einer konstanten Geschwindigkeit von 30 km/h sogar mehr CO2-Emissionen erzeugt werden als bei 50 km/h. Eine andere Studie von Cerema bestätigt aber, dass sich die Zahl der verletzten oder getöteten Fußgänger in Grenoble seit der Einführung eines Tempolimits von 30 km/h halbiert hat.
Quelle: Radio France International via Motor1.com