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Panasonic kurz vor der Serienproduktion von 4680-Zellen

Fabrik in Japan soll demnächst in Betrieb gehen und als Blaupause für weitere Werke weltweit dienen

panasonic kurz vor der serienproduktion von 4680-zellen

Panasonic Energy, die Energiesparte von Panasonic, gab am heutigen Montag bekannt, dass die Vorbereitungen für die Serienproduktion von 4680-Zellen abgeschlossen sind. Eine umfangreichere Produktion der besonders großen zylindrischen Zellen wird heiß erwartet, da sie besonders reichweitenstarke Elektroautos ermöglichen sollen. Auch Konkurrent LG Energy Solution aus Korea plant die Fertigung solcher Zellen, Tesla fertigt sie bereits.

Für die Produktion der Zellen hat Panasonic sein Werk in Wakayama (bei Osaka, rund 600 Auto-Kilometer westlich von Tokio) umgebaut. Die Serienproduktion soll nach einer abschließenden Evaluierung beginnen, so der japanische Konzern.

Die geplante Jahreskapazität der neuen Fabrik nennt Panasonic nicht. Ab März 2025 sollen in Wakayama jedoch rund 400 Beschäftigte arbeiten. Das Werk wird als Blaupause (“mother factory”) dienen: Die dort erprobten Prozesse sollen weltweit in anderen 4680-Fabriken eingeführt werden.

Die Zellen haben mit 46 mm Durchmesser und 80 mm Länge mehr Volumen als die kleineren 2170er- und 1865er-Zellen. Das sorgt für ein besseres Verhältnis zwischen aktiven und “toten” Materialien in der Zelle. So steigt die Energiedichte und damit die Reichweite von Elektroautos. Deshalb favorisiert Tesla dieses Zellformat; Firmenchef Elon Musk hatte diese Zellen Ende 2020 beim Battery Day über den grünen Klee gelobt. Das Zellformt wird beim Cybertruck und beim Semi genutzt; zuvor hatte es zeitweise auch eine Model-Y-Version mit solchen Zellen gegeben.

Wegen der höheren Energiedichte erfordern 4680er-Zellen allerdings auch besondere Sorgfalt bei der Fertigung. Das Verfahren von Panasonic für die Serienfertigung setze in der Branche neue Maßstäbe, schreibt der Batteriespezialist. Einzelheiten verrät der Konzern jedoch nicht. Insbesondere bleibt offen, ob Panasonic eine Trockenbeschichtung der Elektroden (DBE-Technik) verwendet. Soweit wir wissen, verwenden Teslas eigne 4680er-Zellen das DBE-Verfahren bislang nur an der Anode.

Das Panasonic-Werk in Wakayama soll demnächst mit der Serienproduktion der 4680-Zellen beginnen

Das Werk in Wakayama soll Sonnenenergie und Onshore-Windkraft nutzen, was die CO2-Emissionen bei der Produktionsprozesses “auf nahezu Null” reduzieren soll. Dieser Ansatz wurde bereits in den Werken Moriguchi und Kaizuka in Osaka erfolgreich umgesetzt. So sollen alle neun japanischen Zellenwerke künftig CO2-neutral arbeiten. Eine Ausweitung auf alle 20 Panasonic-Standorte weltweit bis 2029 ist geplant.

Panasonic-Chef Kazuo Tadanobu sagte: “Ich freue mich, dass wir nun mit der Serienproduktion der hochmodernen 4680-Zelle beginnen können. Dieser Meilenstein ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrung in der Herstellung von zylindrischen Lithium-Ionen-Batterien. Ich bin zuversichtlich, dass sie die Batterie- und Elektroautoindustrie erheblich revolutionieren wird.”

Unter dem Strich

Allmählich scheint die Serienproduktion der berühmten 4680er-Zellen in Gang zu kommen. Bei Tesla als erstem Promotor und erstem Produzenten ist sie kein Flaschenhals bei der Cybertruck-Fertigung mehr, doch Elon Musk würde wohl gern noch mehr Fahrzeuge damit bestücken. Panasonic und LG könnten künftig mit Produktionskapazitäten aushelfen, vorausgesetzt, sie meistern die nicht ganz triviale Fertigung. Dass Panasonic seine erste Fabrik als Blaupause für weitere 4680-Werke weltweit bezeichnet, zeigt, welches Potenzial der Batteriehersteller in der neuen Zellform sieht.

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