Österreichs Klimaschutzministerium (BMK) hat ein „Sofortprogramm Erneuerbare Energie in der Mobilität“ vorgestellt, das unter anderem eine Ladesäule alle 25-Autobahn-Kilometer, 1.300 Nutzfahrzeug-Ladestationen bis 2025 und die Einrichtung einer neuen Koordinationsstelle vorsieht.
Zur Vorbereitung des neuen Sofortprogramms band das Ministerium nach eigenen Angaben rund 80 Experten ein. Das Ergebnis sind 41 konkrete Maßnahmen zur Forcierung der E-Mobilität im Land. „Das Programm schlägt so eine Brücke zwischen dem Mobilitätsmasterplan und den ambitionierten verkehrlichen Neuerungen im Rahmen des Fit for 55-Pakets der Europäischen Union“, heißt es in einer Publikation des BMK.
Kernanliegen des Sofortprogramms ist ein massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur – sowohl „im hoch- als auch im niedrigrangigen Straßennetz“, wie es das Ministerium ausdrückt. Für Ersteres ist die ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) zuständig. Sie soll mit „massiven Investitionen“ eine flächendeckende Ladeinfrastruktur an Autobahnen und Schnellstraßen bis zum Jahr 2030 garantieren – sowohl für Pkw als auch für Lkw. Die Rede ist von „Ladestationen mindestens alle 25 Kilometer bis zum Jahr 2030“.
Im niedrigrangigen Straßennetz – also Orts- und Landstraßen – werden bis 2030 Schnellladestandorte alle 15 Kilometer angestrebt. „Für die meisten Menschen wird die Distanz zur nächsten Ladestation 2030 sogar deutlich unter drei Kilometern liegen“, merkt das Ministerium an.
Erreicht werden sollen diese Ziele mit einer Kombination aus privaten, betrieblichen und öffentlich zugänglichen Ladestationen. Für das kommende Jahr kündigt die Regierung dazu ein Förderprogramm an, das insbesondere auf die Regionen fokussieren soll, in denen es bisher kein flächendeckendes Ladenetz gibt.
Weitere Aufgaben der Leitstelle betreffen die Weiterentwicklung von Förderprogrammen, die Begleitung von Innovationsprozessen, die Umsetzungsberatung bei nationalen und europäischen Vorgaben sowie die Kopplung mit Sharing‐ und ÖPNV‐Angeboten. „Wir sehen, dass es neue Fördermöglichkeiten und Rahmenbedingungen braucht, um das volle Potenzial, das in einer harmonisierten Umsetzung im Bereich E‐Mobilität liegt, verfügbar zu machen“, betont AustriaTech‐Geschäftsführer Martin Russ. Dies schließe neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur auch Flottendekarbonisierung und öffentliche Beschaffung, Mobilitätsservices sowie öffentlichen Verkehr mit ein.
„Die Art und Weise, wie wir uns fortbewegen, hat enormen Einfluss auf unser Klima“, resümiert Gewessler. „Rund 30 Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Österreich haben ihren Ursprung nach wie vor im Straßenverkehr, weshalb „wir unsere Mobilität klimafreundlicher machen müssen“. Für den Umstieg auf das E-Fahrzeug brauche es vor allem eines: genügend Ladestationen. Die nun angekündigten Maßnahmen bezeichnet die Klimaministerin als „wichtigen Schritt für den Ausbau der E-Mobilität“.
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