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Opel Vivaro-e Hydrogen: Brennstoffzellen-Transporter kommt 2021

Drei Minuten Wasserstoff tanken, 400 Kilometer fahren ...

opel vivaro-e hydrogen: brennstoffzellen-transporter kommt 2021

Auch wenn es in vielerlei Hinsicht Sinn machen würde, in Zukunft nicht nur auf batterieelektrische Fahrzeuge für lokal emissionsfreie Mobilität zu setzen, marschieren die meisten Hersteller aktuell doch eher in Richtung Akku-Autos.

Pkw-Modelle mit Brennstoffzellen sind dadurch noch relativ selten. Hyundai hat den Nexo, Toyota den Mirai und Mercedes den GLC F-Cell. Nutzfahrzeuge? Fehlanzeige. Zeit, dies zu ändern, dachte sich jetzt etwas überraschend Opel. Allerdings hatte die Marke schon vor vielen Jahren Wasserstoff im Versuch.

“Wasserstoff ist eine zukunftsweisende Lösung für ein effizientes Energiesystem frei von fossilen Kraftstoffen”, sagt Opel-Chef Michael Lohscheller. “Wir haben mehr als 20 Jahre Erfahrung bei der Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeugen. Dieses Antriebssystem verbindet alle Vorzüge von Null-Emissionen, hoher Reichweite und kurzem Tankstopp.”

Das Ergebnis ist jetzt der Vivaro-e Hydrogen, der noch in diesem Jahr auf die Straße kommen soll. Er verfügt über einen Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb mit Plug-in-Batterie und basiert auf dem batterieelektrischen Vivaro-e. Dabei findet das komplette Brennstoffzellensystem des Hydrogen unter der Motorhaube Platz.

Die Antriebsbatterien im Unterboden wurden durch drei 700-bar-Wasserstoff-Tanks ersetzt. Die Karbonfaser-Tanks lassen sich in nur drei Minuten mit Wasserstoff auffüllen und ermöglichen im WLTP-Zyklus eine Fahrstrecke von mehr als 400 Kilometern.

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Die Brennstoffzelle leistet 45 kW. Beim Start oder Beschleunigen unterstützt eine unter den Vordersitzen untergebrachte 10,5 kWh-Lithium-Ionen-Batterie, um Lastspitzen abzudecken. So soll das Brennstoffzellensystem stets unter optimalen Betriebsbedingungen arbeiten können.

Darüber hinaus bietet der Vivaro-e Hydrogen den Vorteil eines Hybrid-Systems: Bremsenergie kann zurückgewonnen und über den Elektromotor als Strom in die Batterie gespeist werden. Und dank der Plug-in-Möglichkeit lässt sich die Batterie bei Bedarf auch extern aufladen, so dass das Fahrzeug 50 Kilometer rein batterieelektrisch zurücklegen könnte.

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An den Abmessungen ändert sich trotz der neuen Technik übrigens nichts. Das Modell wird in den zwei Längen M und L verfügbar sein (4.959 und 5.306 Millimeter). Das Ladevolumen bleibt voll erhalten und reicht je nach Karosserievariante von 5,3 bis 6,1 Kubikmeter. Die Nutzlast wächst zudem auf bis zu 1.100 Kilogramm.

Die Fertigung erfolgt bei Opel Special Vehicles (OSV) in Rüsselsheim. Am Opel-Stammsitz befindet sich auch das globale “Kompetenzzentrum Wasserstoff & Brennstoffzellen” des Mutterkonzerns Stellantis. Die ersten Fahrzeuge sollen an Flottenkunden bereits ab Herbst ausgeliefert werden.

Preise nennt der Hersteller noch keine. Ob es das Modell in Zukunft überhaupt zu kaufen gibt, bleibt ebenfalls fraglich. Bislang fahren Hersteller bei Wasserstoff-Fahrzeugen meist konsequente Leasing-Strategien.

Noch in diesem Jahr folgen übrigens der batterieelektrische Opel Combo‑e und der Movano-e. Bis zum Jahresende wird so das gesamte Opel-Portfolio leichter Nutzfahrzeuge elektrifiziert sein. Und bis 2024 wird Opel für jedes Pkw- und Nutzfahrzeug-Modell eine elektrifizierte Version anbieten. Wie stark dabei die Brennstoffenzellen-Technik eingesetzt wird, bleibt abzuwarten.

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