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Opel Rocks-e, Renault Twizy 45, Aixam City Versicherer warnen vor Microcars – warum der Kauf gut überlegt sein sollte

Opel Rocks-e, Renault Twizy 45, Aixam City Diesel: Microcars sind immer häufiger auf den Straßen unterwegs. Sie sind wegen ihrer kleinen Größe und ihrer niedrigen Motor- sowie Batterieleistung als praktische Stadtflitzer im Pkw-ähnlichen Stil gedacht. Außerdem dürfen sie – wie ein Moped – bereits im jugendlichen Alter gefahren werden. Ein Führerschein für das Moped reicht aus, um hinter dem Steuer eines Microcars sitzen zu dürfen. Doch Versicherer der DEVK warnen vor der mangelnden Sicherheit der Leichtkraftfahrzeuge, welche meist maximal 45 km/h schnell fahren.

Auf Landstraßen würden sie immer öfter Staus verursachen, da sie aufgrund ihrer autoähnlichen Breite schwerer zu überholen seien als gewöhnliche Kleinkrafträder. Auch der ADAC, der im vergangenen Jahr die vier Leichtfahrzeuge Opel Rocks-e, Renault Twizy 45, Aixam City Diesel und Ellenator testete, spricht aufgrund der geringen Höchstgeschwindigkeit von einem “nicht zu unterschätzenden Sicherheitsrisiko”. Besonders im Dunkeln sei es für andere Verkehrsteilnehmer außerhalb von Ortschaften schwierig, den Geschwindigkeitsunterschied richtig einzuschätzen, da sie als normales Auto wahrgenommen würden. Und Leichtkraftfahrzeuge mit einem maximalen Tempo von 45 km/h seien nur begingt für längere Überlandfahrten geeignet.

Keine gesetzlichen Sicherheitsvorschriften für Microcars

Hinzu kommt, dass es bei den Mobilen, die in die Fahrzeugart “L6e” fallen, keine gesetzlichen Sicherheitsvorschriften gibt wie bei Pkws. Siegfried Brockmann, Leiter Unfallforschung der Versicherer, berichtete gegenüber der DEVK von einem Crashtest mit Microcars “vor Jahren”. “Die Ergebnisse waren nicht so, dass man diese Fahrzeuge guten Gewissens empfehlen könnte”, zitierte die DEVK Brockmann neulich. Seitdem habe sich kaum etwas geändert. “Es ist einfach so, dass mit den geringen Gewichten die Sicherheit von normalen Pkws nicht herstellbar ist.” Zwar ist die Fahrgeschwindigkeit sowie das Gewicht des Fahrzeugs deutlich niedriger als bei Pkws, doch weist Brockmann darauf hin: “Seinen Kollisionsgegner – und dessen Gewicht und Geschwindigkeit – kann man sich ja nicht aussuchen.”

Die vom ADAC getesteten “Moped-Autos” besitzen zwar Dreipunktgurte, “doch die sonstige Sicherheitsausstattung ist von gestern”, urteilt der Automobilclub. Unter dem Opel Rocks-e, dem Renault Twizy 45 und dem Aixam City Diesel besitzt lediglich der Aixam ein Antiblockiersystem (ABS) – und nur gegen Aufpreis. Der Twizy bringe hingegen als einziges der drei Fahrzeuge serienmäßig einen Airbag mit. Der Ellenator, der ein umgebauter Fiat 500 ist, verfügt dagegen serienmäßig über ABS, ESP und sieben Airbags. Die Sicherheit sei auf “Pkw-Niveau”, dafür schnitt das Fahrzeug mit den zwei mittig platzierten Rädern auf der Hinterachse hinsichtlich der Fahrstabilität schlecht ab: das Mobil drohte im Ausweichtest des ADAC zu kippen. Wie beim Aixam attestierte der Automobilclub ein “im Grenzbereich kritisches Fahrverhalten”. Zuvor hatte bereits das europäische Testkonsortium NCAP, welches Crashtests mit Autos durchführt, im Jahr 2016 die vier Leichtkraftfahrzeuge Aixam Crossover GTR, Bajaj Qute, Microcar M.GO Family und Chatenet CH30 getestet. Das Ergebnis hierbei: “Ihre Sicherheitsleistung bleibt weit hinter der Sicherheit von ähnlich großen Pkws zurück.”

Trotz mangelhafter Sicherheit: Welche Kriterien für Microcars sprechen

Laut der DEVK sind Microcars besonders bei Schülerinnen und Schülern beliebt, da sie bereits mit einem Mopedführerschein gefahren werden dürfen. Damit benötigen sie lediglich ein Versicherungskennzeichen – wie bei einem Roller bis 50 Kubikzentimeter Hubraum – und sind zulassungsfrei.

Die Versicherung empfiehlt Schülerinnen und Schülern aufgrund der mangelnden Sicherheit eine Alternative zu den “Moped-Autos”: Fahrräder oder E-Bikes. Weil man damit auf dem Radweg fahren darf, seien Fahrerinnen und Fahrer meist geschützter und sicherer unterwegs. Außerdem sei beides in der Anschaffung günstiger: Der Kauf eines Microcars ist mit einem Preis zwischen ungefähr knapp 10.000 und 20.000 Euro die deutlich höhere Investition. Und auch der Haftpflichtschutz für einen E-Scooter koste nur die Hälfte von dem eines Mopeds.

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Das Nummernschild verrät: Der Opel Rocks-e ist bis zu 45 km/h

Im Vergleich dazu hätten die autoähnlichen Fahrzeuge laut ADAC jedoch mehr Fahrkomfort sowie Platzangebot. Und die Gefahr eines Sekundäraufpralls auf die Fahrbahn werde im Gegensatz zu Mopeds bei den Leichtkraftfahrzeugen durch den Dreipunktgurt bzw. die geschlossene Fahrgastzelle weitestgehend verhindert. Im Vergleich zu Pkws seien sie vor allem wendiger. Neben dem niedrigeren Verbrauch, der je nach Fahrzeug mit Kraftstoff oder Strom betriebenen L6e, ist das sicherlich ein Vorteil bei der Fahrt in der Stadt. Die Fahrzeugwahl sollte also unter Berücksichtigung des Einsatzbereiches vorab gut überlegt sein.

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