Finanzen

Wirtschaft

Wirtschafts-nachrichten

Opel-Areal Rüsselsheim: Platz zum Wachsen und Investieren

opel-areal rüsselsheim: platz zum wachsen und investieren

Die Grundstücke des alten Opel-Areals in Rüsselsheim sollen in Zukunft möglichst vielfältig genutzt werden.

Im Rüsselsheimer Rathaus wollen sie möglichst gut auf den „Tag X“ vorbereitet sein. Und die Zeit läuft. Schließlich soll der vom Stellantis-Konzern beabsichtigte Verkauf von etwa 128 Hektar bisheriger Opel-Fläche an einen Investor dem Vernehmen nach in Bälde erfolgen. Von der ursprünglichen Vorstellung, sich als Kommune dabei selbst zumindest einige der frei werdenden Grundstücke sichern zu können, musste sich die Stadt allerdings schnell wieder verabschieden. Denn man flog 2022 schon in der ersten Runde aus dem Bieterverfahren.

Erklärtes Ziel des aktuell auf mehr als ein Dutzend Marken vertrauenden europäisch-amerikanischen Automobilherstellers ist es, sich in Rüsselsheim auf einen neu zu gestaltenden grünen Campus in unmittelbarer Nähe zu den modernen Fertigungshallen zu konzentrieren; dabei wird neuerdings auch an eine geothermische Energieversorgung des gesamten Werks gedacht. Künftig nicht mehr selbst benötigtes Gelände soll derweil schnellstmöglich verkauft werden. Und zwar an den Projektentwickler, der „das wirtschaftlich und konzeptionell attraktivste Angebot im Einklang mit dem Rahmenkonzept der Stadt“ vorlege.

opel-areal rüsselsheim: platz zum wachsen und investieren

Platzangebot: Stellantis will einen großen Teil des Opel-Firmensitzes in Rüsselsheim verkaufen. Die Kommunalpolitiker hoffen, dass das zu einer Chance für die Stadt wird.

„Enorme Chancen für die Weiterentwicklung der Stadt“

Dass Opel und Stellantis im Zusammenhang mit dem bis 2025 geplanten CO2-neutralen grünen Campus in Rüsselsheim für Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe sorgen dürften, sei ein deutliches Bekenntnis zum Standort und in dessen Zukunft, so die mit dem Flächenschwund verbundene Botschaft der Unternehmensleitung. Tatsächlich galt das weitläufige Werksgelände links und rechts der Mainzer Straße intern schon lange als völlig überdimensioniert und maximal ineffizient. Allerdings habe man bei alledem nicht nur die eigene Umstrukturierung am Stellantis-Deutschlandsitz im Auge, so die Darstellung des Konzerns. Vielmehr biete die in den nächsten Jahren bevorstehende Neuordnung im Rüsselsheimer Westen auch „enorme Chancen für die Weiterentwicklung der Stadt“.

Damit dabei nichts schiefgeht, haben die Stadtverordneten vorsorglich einen Rahmenplan beschlossen und der Verwaltung zudem aufgetragen, ein städtebauliches Zielkonzept für die frei werdenden Opel-Flächen zu erarbeiten: eines, das eine „gute Durchmischung von einzigartigen Industrie-Nutzungen sowie hochwertigem Gewerbe und Wohnen“ berücksichtige und nicht zuletzt auch für mehr Grün sorge.

Der Auftrag mündete in zwei Szenarien, die Baustadtrat Nils Kraft (SPD) in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Beide Entwürfe verdeutlichen, worauf ein Projektplaner aus Sicht der Kommune achten muss, wenn es um die Bebauung und Umgestaltung des einstigen Werksgeländes gehe.

So sollten neue Wohnungen vorrangig an der Weisenauer und der Mainzer Straße sowie am Rugbyring entstehen. Da es sich um ein „insgesamt hochkomplexes Areal mit schwierigen Rahmenbedingungen“ handele, seien die allerdings erst noch in den städtischen Gremien zu beratenden Vorgaben „als Hilfestellung für jene gedacht, die diese Flächen später einmal entwickeln wollen“, so Kraft. Dass Rüsselsheim sowohl für Unternehmen als auch für Neubürger anziehend sei, steht für den parteilosen Oberbürgermeister Udo Bausch fest. Früher oder später werde man deshalb die Marke von 70.000 Einwohnern überspringen; derzeit leben gut 66.000 Bürger in der Autostadt.

Als Wirtschaftsstandort mit großen und international tätigen Firmen wie Opel, Peugeot, Segula und Hyundai sowie dem Verpflegungsexperten Sodexo und der Beratungsgesellschaft Karon wisse man ebenfalls zu überzeugen: Platz 150 von 3809 untersuchten Orten – so lautete das Ergebnis eines im November veröffentlichten Städterankings von Die Deutsche Wirtschaft – belege, dass die Frankfurter Nachbarstadt Rüsselsheim eine optimale Lage, aber auch genügend Bauland und ausreichend Gewerbeareale zu bieten habe, sagte Oberbürgermeister Bausch: „Ein solches Flächenpotential kann keine andere Stadt im Rhein-Main-Gebiet vorzeigen. Bei uns ist noch viel Platz zum Investieren und Wachsen.“

TOP STORIES

Top List in the World