Technisch aufwendiger Roller soll weniger als 1.200 Euro kosten und auch nach Europa kommen
Ola Electric hat einen extrem günstigen Elektroroller namens S1 vorgestellt, der auch nach Europa kommen soll. Im Heimatmarkt Indien liegt der Basispreis bei umgerechnet nur etwa 1.140 Euro.
Während der S1 wie erwähnt 99.999 Rupien (etwa 1.140 Euro) kostet, ist der S1 Pro für 129.999 Rupien (knapp 1.500 Euro) erhältlich. Das sind die Preise vor Förderung. Ob der Roller auch außerhalb so günstig sein wird, wurde nicht gesagt.
Der Roller bietet zudem einen Sieben-Zoll-Touchscreen mit konfigurierbaren Anzeigen sowie einem integrierten Navigationssystem. Dahinter steckt eine anspruchsvolle Elektronik, die unter anderem WLAN, Bluetooth und 4G-Mobilfunk unterstützt. Zudem erkennt der Roller Besitzerin oder Besitzer bei Annäherung und entriegelt sich automatisch – man wird sogar namentlich per Sprachnachricht begrüßt. Der Roller soll sogar eine Sprachsteuerung bieten.
Unter dem Sitz, wo sich bei vielen Elektrorollern der Akku befindet, lassen sich zwei Helme unterbringen. Ob die Batterie sich zum Aufladen entnehmen lässt, wurde nicht mitgeteilt; im Video ist nur ein Roller zu sehen, der direkt an einer Wallbox angeschlossen ist.
Bei der Vorstellung des Rollers am Sonntag durch den Ola-Chef Bhavish Aggarwal (siehe Video oben) hieß es, in Indien würden pro Jahr 12.000 Crore Liter Treibstoff verbraucht. Da das typisch indische Zahlwort Crore für 10 Millionen steht, sind das 12 Milliarden Liter. 40 Prozent der Luftverschmutzung in dem südasiatischen Land gingen auf den Verkehr zurück. Der Elektroroller soll helfen, diese Zahlen zu senken.
Dazu will Ola die größte Zweirad-Fabrik der Welt bauen – der Hersteller spricht dabei von “Two-Wheelers”, meint aber vermutlich motorisierte Zweiräder oder sogar nur Roller. Diese FutureFactory soll 10 Millionen Elektroroller pro Jahr produzieren. Nur mit so großen Produktionsvolumina kann die Elektromobilität erschwinglich für alle werden, so Ola. In Indien sind Roller weitaus die meistverkauften Fahrzeuge. Jährlich werden 20 Millionen solcher “Two-Wheeler” verkauft.
Doch bisher besitzen laut Ola nur nur etwa 12 Prozent der Bevölkerung so ein motorisiertes Zweirad. Wenn größere Bevölkerungsteile Zugang zu dieser Form der Mobilität haben sollen, dürften es keine Roller mit Verbrenner sein.
Bisher war Ola unter dem Namen Ola Cabs als Ridesharing-Anbieter bekannt und außer in Indien auch in Australien, Neuseeland und Großbritannien tätig. Künftig will die Firma, an der die japanische Softbank beteiligt ist, offenbar auch Elektrofahrzeuge wie den S1 anbieten. Dazu wurde nun der Ableger Ola Electric gegründet. Dabei sollen 90 Prozent der Komponenten in Indien hergestellt werden, was zur Initiative Make in India von Premierminister Narendra Modi passt.
Quelle: Präsentation des Ola S1 auf Youtube, Ola-Website, InsideEVs Brasilien (Bilder)
Bildergalerie: Ola Electric präsentiert Elektroroller