Bild: Tesla (Symbolfoto)
Wer sein Elektroauto stets zuhause geladen hat, hatte im vergangenen Jahr trotz steigender Strompreise deutlich niedrigere Energie-Kosten als für das Betanken eines Verbrenners, meldete im Februar das Vergleichsportal Verivox. Beim Laden an öffentlichen Gleichstrom-Säulen sieht es aktuell allerdings umgekehrt aus, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Ökostrom-Anbieters Lichtblick hervor. Dabei könne Strom für Elektroautos 56 Prozent billiger sein, wenn die Betreiber von Ladesäulen staatliche Subventionen an ihre Kunden weitergeben würden.
Elektroauto-Strom teurer als Benzin
Zu den hohen Kosten für öffentliches Laden trägt laut dem Ökostrom-Anbieter bei, dass die Betreiber der Säulen eine Subvention für sich behalten, die eigentlich klar für ihre Kunden gedacht ist: Seit März gilt rückwirkend zum Jahresanfang die deutsche Strompreis-Bremse, bei Großeinkäufern wie den Betreibern für 70 Prozent des Bedarfs im Vorjahr. Im Gesetz dazu heißt es, dass diese Entlastung an Ladesäulen-Kunden weitergegeben werden „sollte“, schreibt Lichtblick. Doch dieser Appell verhalle ungehört: Von den 17 befragten Anbietern habe nur einer erklärt, den Effekt der Bremse durchreichen zu wollen, und auch dieser erst ab Ende des Jahres.
Allein dadurch würde sich laut Lichtblick der Preis pro Kilowattstunde an AC-Säulen (für Gleichstrom dürfte das Gleiche gelten, was aber nicht erwähnt wird) um 4 Cent verringern. Elektroauto-Laden unterwegs wäre dann mit 9,60 Euro pro 100 Kilometer gut 8 Prozent billiger als Benziner-Tanken. Bei Gleichstrom würden sich Kosten von 11,80 Euro ergeben. Er wäre also weiterhin teurer als das Verbrenner-Äquivalent, aber weniger deutlich.
25 Cent Erlös pro kWh aus THG-Quote
Statt 52 Cent pro Kilowattstunde würde Elektroauto-Gleichstrom an öffentlichen Säulen im Durchschnitt nur 23 Cent kosten, wenn Preis-Bremse und THG-Quote weitergegeben würden, rechnet Lichtblick vor – 56 Prozent weniger als aktuell. Für schnelles Laden würde sich entsprechend eine Reduzierung um rund 40 Prozent auf 38 Cent pro Kilowattstunde oder 7,60 Euro pro 100 Kilometer ergeben, also ebenfalls weit unter dem Verbrenner-Niveau.