Nachdem der deutsche Ladeinfrastrukturhersteller Compleo Charging Solutions im Dezember angekündigt hatte, aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit kurzfristig Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zu stellen, zeigen offenbar unter anderem zwei Autozulieferer Interesse an Compleo.
Solche Gespräche hatte auch Compleo-CEO Jörg Lohr gegenüber electrive.net bestätigt, ohne jedoch Namen zu nennen. Der erst seit November aktive CEO gab sich dabei zuversichtlich, dass die nötige Finanzierung 2023 stehen soll – man benötige einfach etwas mehr Zeit, um die Gespräche zum Abschluss zu bringen, so der Tenor damals.
Die „Automobilwoche“ beruft sich nun auf einen „versehentlich veröffentlichen Beschluss des Compleo-Vorstands“, in dem sowohl Kostal als auch ZF genannt worden seien. Nach einer Due-Diligence-Prüfung der Compleo-Bücher seien die Verhandlungen mit Kostal dann aber gescheitet.
In dem Verfahren wollen Lohr und Hamela nun die im November verkündete Strategie vorantreiben, um Compleo neu auszurichten. So soll das Produktangebot radikal auf fünf Produktfamilien mit jeweils fünf Varianten reduziert werden. Damit will Compleo 80 Prozent der Anwendungsfälle zwischen 11 und 400 kW abdecken. Für letzteres soll im Frühjahr die Produktion eines neuen HPC-Laders anlaufen. Laut Lohrs Aussagen aus dem Dezember soll der Produktionsstart nicht von dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beeinträchtigt werden.
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