Partner erwägen auch ein neues 800-Volt-System
Die Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi wird umstrukturiert. Wie berichtet wird Renault in eine Elektro- und eine Verbrennersparte aufgeteilt. An der “Elektro-Abteilung”, die wohl den Namen Ampere tragen wird (im Gegensatz zu Horse, dem Namen für die Verbrenner-Sparte, wird sich Nissan mit bis zu 15 Prozent beteiligen. Außerdem verringert Renault seine Beteiligung an Nissan von 43 auf 15 Prozent.
Der veränderten Überkreuzbeteiligung stimmten nun auch die Verwaltungsräte der Renault Group und von Nissan Motor zu. Bis zum Ende des ersten Quartals 2023 will man zu einer endgültigen Vereinbarung gelangen, der Vertragsabschluss soll wegen der nötigen Behördengenehmigungen sogar erst im letzten Quartal 2024 stattfinden.
Pläne zur Aufspaltung von Renault in eine Elektro- und eine Verbrennersparte wurden bereits 2022 verkündet. Seither liefen die Gespräche, bei denen Nissan auf eine Gleichberechtigung mit Renault pochte. Die Elektrosparte soll angeblich an die Börse gebracht werden, während Geely und Aramco sich an “Horse” beteiligen könnten.
“Wir betrachten Ampere als Wegbereiter für Nissan für die Teilnahme an neuen Geschäftsmöglichkeiten in Europa”, sagte Nissan-Chef Makoto Uchida. Der CEO von Mitsubishi, Takao Kato, meinte, Ampere würde auch Teil seiner europäischen Elektroauto-Strategie sein. Mitsubishi werde eine Aktienbeteiligung “untersuchen”, zitiert Reuters den Firmenchef.
Die Allianz gab auch Projektpläne für Lateinamerika, Indien und Europa bekannt. Zu den Vorhaben für Lateinamerika gehören auch zwei “erschwingliche” Elektrofahrzeuge im A-Segment von Renault und Nissan, die beide auf der Plattform CMF-AEV-Plattform (Common Module) basieren.
Für die Zeit nach 2026 prüfen Nissan und Renault auch eine mögliche Zusammenarbeit bei der nächsten Generation von Elektroautos des C-Segments. Auch eine gemeinsame 800-Volt-Architektur ist im Gespräch.
Diese Initiativen würden auf bestehenden Verpflichtungen aufbauen. Dazu zählen Pläne für das künftige Nissan-Elektroauto des B-Segments auf Basis von CMF-BEV. Das dürfte der neue Nissan Micra sein, der sich die Plattform mit dem Renault 4 und Renault 5 teilt. Neu ist, dass das Auto erst ab 2026 gebaut werden soll, und zwar im französischen ElectriCity-Werk von Renault Group. Das Datum bezieht sich vermutlich nur auf den Micra; den elektrischen R5 erwarten wir nämlich schon Ende 2023/Anfang 2024.
Außerdem erwägen Renault und Nissan den Aufbau einer Ladeinfrastruktur in Europa bei Händlern beider Marken (“charging@dealer”). Auch beim Batterierecycling und Entsorgung will man kooperieren.
Die Pressekonferenz zur Neuordnung der Allianz können Sie sich im folgenden Video ansehen:
Quelle: Renault global (PDF), Reuters