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Nissan beteiligt sich mit bis zu 15% an Elektrosparte von Renault

Partner erwägen auch ein neues 800-Volt-System

nissan beteiligt sich mit bis zu 15% an elektrosparte von renault

Die Allianz aus Renault, Nissan und Mitsubishi wird umstrukturiert. Wie berichtet wird Renault in eine Elektro- und eine Verbrennersparte aufgeteilt. An der “Elektro-Abteilung”, die wohl den Namen Ampere tragen wird (im Gegensatz zu Horse, dem Namen für die Verbrenner-Sparte, wird sich Nissan mit bis zu 15 Prozent beteiligen. Außerdem verringert Renault seine Beteiligung an Nissan von 43 auf 15 Prozent.

Die Differenz von 28 Prozentpunkten wird an einen französischen Treuhänder übertragen. Diese Aktien kann Renault verkaufen, wann es Luca de Meo gefällt. Ein Zeitrahmen dafür wurde nicht festgelegt. Der Konzernchef will die Nissan-Anteile aber geordnet abgeben, wie er sagte – also wohl nicht alle auf einmal, denn das wäre schlecht für den Börsenkurs. Nissan hat ein Vorkaufsrecht für diese Anteile.

Der veränderten Überkreuzbeteiligung stimmten nun auch die Verwaltungsräte der Renault Group und von Nissan Motor zu. Bis zum Ende des ersten Quartals 2023 will man zu einer endgültigen Vereinbarung gelangen, der Vertragsabschluss soll wegen der nötigen Behördengenehmigungen sogar erst im letzten Quartal 2024 stattfinden.

Pläne zur Aufspaltung von Renault in eine Elektro- und eine Verbrennersparte wurden bereits 2022 verkündet. Seither liefen die Gespräche, bei denen Nissan auf eine Gleichberechtigung mit Renault pochte. Die Elektrosparte soll angeblich an die Börse gebracht werden, während Geely und Aramco sich an “Horse” beteiligen könnten.

Die Allianz besteht schon seit 1999 und damit fast ein Vierteljahrhundert. Damals hatte Renault vor der Insolvenz gerettet, doch inzwischen verkauft Nissan mehr Autos als der französische Konzern (zu dem auch Dacia und Alpine gehören). Seit 2016 gehört auch Mitsubishi zu der Allianz. Die neuen Vereinbarungen sollen für die nächsten 15 Jahre gelten, also bis 2038.

“Wir betrachten Ampere als Wegbereiter für Nissan für die Teilnahme an neuen Geschäftsmöglichkeiten in Europa”, sagte Nissan-Chef Makoto Uchida. Der CEO von Mitsubishi, Takao Kato, meinte, Ampere würde auch Teil seiner europäischen Elektroauto-Strategie sein. Mitsubishi werde eine Aktienbeteiligung “untersuchen”, zitiert Reuters den Firmenchef.

Die Allianz gab auch Projektpläne für Lateinamerika, Indien und Europa bekannt. Zu den Vorhaben für Lateinamerika gehören auch zwei “erschwingliche” Elektrofahrzeuge im A-Segment von Renault und Nissan, die beide auf der Plattform CMF-AEV-Plattform (Common Module) basieren.

Dieselben Fahrzeuge kommen auch für Indien in Betracht. Für Europa prüfen die Partner, mit dem FlexEVan ab 2026 ihr erstes softwaredefiniertes Fahrzeug  auf den Markt zu bringen.
Für die Zeit nach 2026 prüfen Nissan und Renault auch eine mögliche Zusammenarbeit bei der nächsten Generation von Elektroautos des C-Segments. Auch eine gemeinsame 800-Volt-Architektur ist im Gespräch.

Diese Initiativen würden auf bestehenden Verpflichtungen aufbauen. Dazu zählen Pläne für das künftige Nissan-Elektroauto des B-Segments auf Basis von CMF-BEV. Das dürfte der neue Nissan Micra sein, der sich die Plattform mit dem Renault 4 und Renault 5 teilt. Neu ist, dass das Auto erst ab 2026 gebaut werden soll, und zwar im französischen ElectriCity-Werk von Renault Group. Das Datum bezieht sich vermutlich nur auf den Micra; den elektrischen R5 erwarten wir nämlich schon Ende 2023/Anfang 2024.

Außerdem erwägen Renault und Nissan den Aufbau einer Ladeinfrastruktur in Europa bei Händlern beider Marken (“charging@dealer”). Auch beim Batterierecycling und Entsorgung will man kooperieren. 
Die Pressekonferenz zur Neuordnung der Allianz können Sie sich im folgenden Video ansehen:

Quelle: Renault global (PDF), Reuters

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