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Nissan Ariya wird durch Produktionsschwierigkeiten gebremst

nissan ariya wird durch produktionsschwierigkeiten gebremst

Bild: Nissan

Nissans neuer Crossover Ariya sollte den japanischen Elektroauto-Pionier bei Stromern wieder wettbewerbsfähiger machen. Doch die neue Baureihe kommt laut Berichten nicht richtig in Fahrt, da es Herausforderungen bei der Produktion gibt.

Der Hochlauf werde durch Probleme an der „High-Tech-Produktionslinie“ behindert, sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Dies verlangsame die Auslieferung des Ariya. Der Coupé-Crossover wurde 2020 vorgestellt und sollte eigentlich im Jahr darauf starten, verzögerte sich aber. Hierzulande ist er seit Sommer 2022 für 47.490 Euro konfigurierbar, aber noch nicht auf den Straßen unterwegs.

Der knapp 4,6 Meter lange Ariya soll ein neues Kapitel bei Nissan aufschlagen. Alle Stärken der Marke seien in diesem Modell vereint, wirbt das Unternehmen: „Markantes Design und intelligentes Packaging eines Crossover-Modells treffen auf einen innovativen Elektroantrieb und ein (optionales) Allradsystem, dessen Leistungsfähigkeit einem Supersportwagen ebenbürtig ist“.

Nissan bietet den Ariya mit Front- und Allradantrieb sowie mehreren Leistungsstärken und Batteriegrößen an. Die Versionen mit Frontantrieb gibt es wahlweise mit 66- oder 91-kWh-Batterie für 360 beziehungsweise 500 Kilometer Reichweite. Die Leistung liegt bei 160 kW (218 PS) und 178 kW (242 PS). Mit Allradantrieb kommt der Ariya in zwei „e-4ORCE“-Varianten mit stets 91 kWh Speicherkapazität zu den Kunden. Mit zwei E-Motoren leistet das Modell 225 kW (306 PS) oder 290 kW (394 PS).

Die Produktion des Elektroautos liege mindestens ein Drittel unter dem Plan, sodass der Ariya nicht an neue Kunden ausgeliefert werden könne, erklärten mehrere von Reuters befragte Insider. Die Produktion werde durch Probleme mit dem hochautomatisierten „intelligenten“ Fertigungssystem verlangsamt, das für das Modell im Nissan-Werk in Tochigi, nördlich von Tokio, gebaut wurde.

Mehrere Problembereiche

Nissan hat ein System entwickelt, die Produktion von Pkw mit unterschiedlichen Antrieben – Batterie-, Hybrid- und reine Verbrenner-Technik – auf derselben Linie ermöglicht. Die Umsetzung habe sich als „eine sehr, sehr große Herausforderung“ erwiesen, so ein Insider. Auch eine fortschrittliche Lackieranlage führe laufend zu Problemen. Nach einem Brand bei dem in China ansässigen Zulieferer Wuxi Welnew Micro-Electronic im Januar hat Nissan dem Bericht zufolge außerdem mit Engpässen bei der Beschichtung eines elektronischen Bauteils für den Ariya zu kämpfen.

Gegenüber Reuters erklärte Nissan, dass die Ariya-Produktion unter anderem mit Problemen bei der Lieferung von Halbleitern, Unterbrechungen bei der Lieferung von Komponenten und der Lackierstraße des Werks zu kämpfen hat. „Nissan unternimmt umfassende und sorgfältige Anstrengungen, um die Produktionskapazität des Werks vollständig wiederherzustellen“, so das Unternehmen.

Nissan hat nach Angaben von Insidern eine Produktion von 400 Ariya pro Tag angestrebt, was fast 9000 Fahrzeugen pro Monat und mehr als 100.000 pro Jahr entspreche. Gemäß von Reuters eingesehenen Produktionsplanungsunterlagen aus dem vergangenen Monat wird die Produktion in den nächsten zwei Monaten voraussichtlich darunter liegen. Für März werde eine Produktion von weniger als 6900 Fahrzeugen prognostiziert, für April rund 5200 und für Mai 5400. Diese Zahl sei aber inzwischen nach unten korrigiert worden.

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