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Nikola Tre BEV wird ab sofort im Hamburger Hafen getestet

Batterieelektrischer Laster soll 560 km mit einer Ladung schaffen

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Erste Tests in Europa: An diesem Mittwoch nahmen drei batterieelektrische Nikola Tre BEV im Hamburger Hafen den Betrieb auf. In einer ersten, dreimonatigen Phase muss der Elektro-Laster zeigen, dass er sich zum Container-Transport auf öffentlichen Straßen eignet.

Zudem wird das Aufladen erprobt – zunächst an mobilen Ladegeräten. So kann man auch überprüfen, welche Standorte sich am besten für feste Ladesäulen eignen. Zudem will man in dieser Phase erste Kunden in Europa gewinnen.

In einer zweiten Phase im Jahr 2023 werden die BEV-Laster dann vollständig in den Hafenbetrieb integriert. Dann wird auch feste Schnelllade-Infrastruktur für die Lkws installiert. In dieser zweiten Phase soll die europäische 4×2-Variante des Nikola Tre BEV genutzt werden, die demnächst auf der IAA Transportation 2022 (20.-25. September) Premiere feiert. Die Lieferung von bis zu 25 Nikola Tre BEV wurde vereinbart.

Bildergalerie: Nikola Tre BEV (2021)

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Schon vor einem Jahr eröffneten Iveco und Nikola ihr gemeinsames Produktionswerk in Ulm. Die ersten dort gebauten Nikola Tre BEV gingen Ende 2021 in die USA, wo sie am Hafen von Los Angeles getestet werden. Im letzten September wurde aber auch die Kooperation mit der Hamburg Port Authority (HPA) geschlossen. Letztere will den Hamburger Hafen möglichst schnell zum Null-Emissions-Hafen machen: “Häfen spielen eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung und Luftreinhaltung. Deshalb ist es uns wichtig, alles dafür zu tun, unseren Beitrag zu leisten sowie eine Vorreiter- und Vorbildrolle einzunehmen,” sagte HPA-Geschäftsführer Jens Meier.

Laut Iveco-Pressemitteilung ist der Nikola Tre BEV ein “komplett neu konstruiertes Elektrofahrzeug”; auf der US-Website steht dagegen, der Laster basiere auf der Plattform des Iveco S-Way:

“Beyond its distinctive and award-winning design, the Nikola Tre BEV is a reliable heavy-duty truck built upon a proven IVECO S-Way platform.”

Auf Nachfrage erklärte und ein Iveco-Sprecher, dass nur das Fahrerhaus vom S-Way stammt; ansonsten sei der Tre ein neu konstruiertes Fahrzeug. Man betreibe also “kein Retrofitting” wie viele Konkurrenten.

Der Laster läuft in einem eigens dafür gebauten Produktionswerk am traditionellen Iveco-Standort in Ulm vom Band. Der Nikola Tre BEV ist eine dreiachsige Sattelzugmaschine (6×2), die von einer e-Achse angetrieben wird. Diese wurde von FPT Industrial entwickelt und wird auch von dieser Firma produziert. Fiat Powertrain Industrial entstand wie Iveco durch Ausgliederung aus dem Fiat-Konzern.

Die Antriebsachse wird von zwei angeflanschte Elektromotoren gedreht, die es zusammen auf 480 kW Dauerleistung bringen. Der Strom kommt aus einem Akku mit nicht weniger als 753 kWh Speicherkapazität, so die US-Website des Unternehmens. Mit einer Ladung sollen bis zu 350 Meilen (etwa 560 km) möglich sein. Das Aufladen dauert an einer 240-kW-Säule zwei Stunden (10-80%). Das zulässige Gesamtzuggewicht (GCWR, also Zugmaschine und Auflieger zusammen) liegt bei 37 Tonnen.

Quelle: Iveco

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