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Neuvorstellung: Renault Kangoo Rapid Electric, Mercedes eCitan, Nissan Townstar EV Für alle Fälle

Der Kangoo ist seit den späten 1990ern eine fahrende Familienlegende und damit hat er schon ein paar Jahre mehr auf dem Kilometerzähler als die beiden anderen Zwillinge von Mercedes (eCitan / EQT) und Nissan (Townstar EV). Erstmals gibt es ihn nun auch als variable Elektroversion, was ihn zu einer echten Alternative zum Kleinlaster mit Verbrenner macht. Praktisch sind alle drei, doch die stattlichen Preise der Hochdachkombis dürften manch potenziellen Gewerbekunden schlucken lassen. Wer an einen Hochdachkombi denkt, der sieht vor dem geistigen Auge zumeist einen Renault Kangoo. In Anlehnung an eine beliebte 1990er-Jahre-Werbung unter Umständen sogar einen, der ein Nashorn in emotionale Wallungen bringt. Grundsätzliches Design und Gene des Kangoo sind seit Jahrzehnten weitgehend unverändert, denn er ist praktisch, variabel und begleitet die Familie mit mächtigen Schiebetüren und zahllosen Ablagen in ihrer höchst abwechslungsreichen Entwicklung. Doch nicht allein die preisbewusste Familie mit mindestens zwei Kindern steht auf den hoch gebauten Franzosen-Skischuh, sondern auch Handwerker, denn die Nutzfahrzeugversion ist bei Gewerbetreibenden mindestens genauso beliebt. Im Unterschied zur Pkw- Variante gab es den Rapid in der vorherigen Version schon einmal als Elektroversion.

Für alle Fälle

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© press-inform – das Pressebuero

Mercedes eCitan 2023

Über die Neuauflage können sich nunmehr Handwerker, Kurierdienste und Familien mit Kindern freuen, denn ebenso wie die Schwestermodelle Mercedes eCitan / EQT und Nissan Townstar EV eignet sich das Hochdachmodell aus Frankreich an sich perfekt für einen Elektroantrieb, da Höchstgeschwindigkeit, große Reichweiten und Luxusausstattung keine nennenswerte Rolle spielen, denn die Hochdachkombis sollen vor allem eines sein: praktisch. Daher fallen offensichtliche Nachteile wie eine überschaubare Reichweite von 285 Kilometern oder eine allzu schmale Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h kaum ins Gewicht, wenn es um die Kauf- oder Leasingentscheidung geht. Auch mit Elektroantrieb ist der Renault Kangoo einer, auf den man sich verlassen kann. Türen auf, Ladung rein und am Wochenende ist der Franzose ebenso wie die beiden Schwestermodelle von Mercedes und Nissan ein praktisches Gefährt für Hobby und Familie.

Der 4,49 Meter lange Renault Kangoo Rapid E-Tech Electric ist perfekt für die Stadt sowie das städtische Umfeld und gerade hier ist der Elektromotor an der Vorderachse mit seinen 90 kW / 122 PS / 245 Nm Drehmoment allemal ausreichend. Zugegeben, sind die maximal 132 km/h dünn, doch da der Kleintransporter in erster Linie im citynahen Umfeld im Einsatz ist, dürfte die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit ebenso wenig stören wir die Tatsache, dass es ab 110 km/h träge wird. Mehr denn je gilt das im Ecomodus, wenn statt der 122 nur noch 75 PS bereitgestellt werden, um die Reichweite zu maximieren. Wer jedoch allein in der City sein Tagwerk verrichtet, der kommt mit den drei Rekuperationsstufen solide voran, ohne zum Verkehrshindernis zu werden. Im Unterschied zum normalen Kangoo mit Verbrennungsmotor spürt der Fahrer das höhere Gewicht von mächtigen 1,8 Tonnen, das stramme Anfedern der Dämpfung gerade an der Vorderachse sowie die sehr leichtgängige und recht gefühllose Lenkung. Dafür verzichtet man gerne auf manuelle Schaltvorgänge rund freut sich über die beiden Displays mit sieben sowie acht Zoll Diagonalen. Das sieht beim Mercedes eCitan / EQT etwas anders aus, denn hier gibt es unverändert betagte Analoguhren und nur in der Mitte einen überschaubar großen Touchscreen.

Dieser recht grobpixelige Bildschirm bietet Informationen über Navigationskarte, Soundsystem und Komfortfunktionen, während das eigene Smartphone vernetzt daneben eingeclipst wird – passt. Praktisch, übersichtlich, Kangoo Rapid. Das Platzangebot ist auch in der zunächst verfügbaren Version mit normalem Radstand mehr als ordentlich. Die um 25 Zentimeter verlängerte XL- Variante folgt beim Markenterzett Ende des Jahres. Leider frisst die Lithium-Ionen-Batterie im Unterboden einiges an Raum, sodass groß gewachsene Personen in der zweiten Reihe mit angewinkelten Beinen sitzen müssen oder das Ladevolumen leicht eingeschränkt wird. Die kompakten Kastenwagen bieten mit normalem Radstand bis zu 3,3 Kubikmeter Ladevolumen oder rund 540 Kilogramm Zuladung; bei der nachfolgenden Langversion sind es je nach Modell bis zu 4,9 Kubikmeter und bis zu 720 Kilogramm – genug für zwei Europaletten. Wenn das nicht reicht, bietet das Dreierpack 1,5 Tonnen Anhängelast.

Deren 45-kWh-Batterie im Unterboden reichen je nach Einsatzgebiet für knapp 300 Kilometer. Mehr als diese mäßige Reichweite für ein Fahrzeug des Jahres 2023 nervt die unzeitgemäße Ladegeschwindigkeit, denn maximal 80 kW sind kaum als Schnellladung zu bezeichnen, wenn man einmal auf längeren Strecken unterwegs ist und nachzapfen muss. Serienmäßig sind zudem allein 11-kW-Ladeleistung. 22 kW und 80 kW Schnellladung sind nur gegen Aufpreis zu bekommen, was gerade Gewerbetreibende stören dürfte, die zwischen den Kundenterminen nachladen wollen. Immerhin befindet sich der Stromanschluss griffgünstig vorne im Kühlergrill hinter dem jeweiligen Markensignet. So praktisch der Renault Kangoo Rapid Electric ist, an eine Sache müssen sich die potenziellen Kunden ebenso wie bei allen anderen Elektroautos gewöhnen: den stattlichen Preis. Denn bereits das mäßig ausgestattete Basismodell kostet mindestens 33.990 Euro (jeweils netto). Der Mercedes eCitan startet bei 36.000 Euro und der Nissan Townstar EV bei ebenfalls knapp 34.000 Euro. Bei allen Modellen sollte man sich für die höheren Ausstattungsvarianten entscheiden, die unter anderem 22 kW- / 80 kW-Lademöglichkeit, beheizte Windschutzscheibe, Lenkradheizung sowie Abstandstempomat, Multimediasystem und Einparkhilfe bieten.

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