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Neues Hypercar auf dem Weg: Isotta plant ersten LMH-Test im April 2023

neues hypercar auf dem weg: isotta plant ersten lmh-test im april 2023

Isotta Fraschini Tipo 6 LMH Competizione für die WEC 2023

Im April 2023 könnte der Motor des Tipo 6 LMH Competizione aus dem Hause Isotta Fraschini erstmals aufheulen. Das Hypercar wird für die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) entwickelt und steht laut Geschäftsführer Claudio Berro kurz vor der Jungfernfahrt. Die wiederbelebte italienische Marke, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts für ihre Luxusautos bekannt war, soll mit dem neuen Hypercar frischen Wind in das Unternehmen bringen.

Der Einstieg in die WEC ist für 2024 geplant, dafür wurde bereits eine Kooperation mit Vector Sport aus Großbritannien geschlossen. HWA hingegen ist für das Tuning des Drei-Liter-V6-Twinturbos verantwortlich. Der Motor war bereits Anfang des Jahres bei AVL auf dem Prüfstand. Jetzt fehlt nur noch die erste Fahrt auf einer echten Rennstrecke, um den nächsten Entwicklungsschritt zu machen.

Gegenüber ‘Sportscar365.com’ sagt Berro: “Das Karosserie- und Aerodynamikkonzept ist in Ordnung. Jetzt geht es darum, ein rollendes Chassis auf die Beine zu stellen und den ersten Test auf einer Rennstrecke zu machen. Das ist für April geplant, hängt aber von der Softwareabstimmung des Autos ab. Für uns sind die Tests sehr wichtig, danach geht es wieder in den Windkanal.”

Entwicklung des Autos steht im Fokus

Nach dem für April 2023 geplanten Test ist die Festlegung der Aerodynamik der nächste Schritt. Erst dann kann die Homologation durch den Automobil-Weltverband (FIA) angegriffen werden. Laut Berro muss das Auto vorher “gefahren, gefahren und gefahren werden”, um die richtigen Schlüsse zu ziehen und die notwendigen Anpassungen vorzunehmen. Deshalb planen die Italiener auch den Einsatz mehrerer Testfahrzeuge.

“In zwei Monaten werden wir zwei Autos im Einsatz haben”, erklärt der Geschäftsführer. “Damit haben wir die Kapazitäten, um bei der Entwicklung richtig Gas zu geben. Das hat Ferrari auch gemacht. Die haben auch mit zwei Autos getestet. Vier Chassis des Tipo 6 sind in Planung und der Homologationszeitraum ist laut Berro flexibel, da die Italiener nicht unter Zeitdruck stehen.

Ein früher Einstieg in die WEC, wie es Peugeot 2022 geschafft hat, ist laut Berro möglich, aber nicht zwingend. Alles hänge von der Entwicklung des Autos und den internen Prozessen ab: “Sobald das Auto homologiert ist, frieren wir es ein”, sagt er. “Wenn wir Änderungen vornehmen müssen, kostet das Geld und wir müssen Joker einsetzen.”

Hybrid und LMH die einzige Herausforderung

Deshalb lässt sich Isotta Fraschini mit der Homologation lieber etwas mehr Zeit, als überstürzt Rennen zu bestreiten. Das Auto wird erst dann in der WEC eingesetzt, wenn die Ingenieure es für bereit halten. “Das Auto muss konkurrenzfähig sein”, stellt Berro klar. Das Auto selbst wird ein Hybrid sein, wie ihn auch Toyota, Ferrari und Peugeot verwenden. Dafür wird im Tipo 6 eine Lithiumbatterie von Williams Advanced Engineering eingesetzt.

Im Gegensatz zu Glickenhaus und ByKolles geht Isotta Fraschini also den technisch komplexeren Weg. Für die Italiener war es keine Option, ein LMDh-Auto zu entwickeln, das auf einem fremden Chassis basiert und mit einem Einheitselektromotor ausgestattet ist. Die Marke entschied sich bewusst für den komplizierteren und teureren Weg des Hybrid-Hypercars.

“Die Herausforderung für uns besteht darin, ein komplettes Auto zu entwickeln”, sagt Berro. “Das ist komplexer und braucht mehr Zeit für die Abstimmung. Aber wenn das Chassis steht, ist es mehr als 50 Prozent des Autos. Für uns ist alles neu und komplexer, aber wir lernen viel.” Die Marke plant außerdem, bereits im März 2023 mit der Entwicklung der Straßenversion des Hypercars zu beginnen.

Berro stellt klar: “Wenn die Kunden unser Auto kaufen, ist es ein komplettes Istotta-Fraschini-Fahrzeug und nichts Geteiltes. Das ist eine große Herausforderung, aber genau das entspricht unserer Philosophie.” Wer in den Genuss kommt, das neue Hypercar zu fahren, steht noch nicht fest. Laut Berro hat die Auswahl der Piloten noch “keine Priorität”. Vector-Pilot Ryan Cullen habe aber gute Chancen, in das Projekt eingebunden zu werden. Isotta stehe mit mehr als zehn Fahrern in Kontakt, heißt es.

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