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Neues Feuer in WEC-Sensor-Diskussion: Peugeot durfte weiterfahren!

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Auch der Peugeot #94 hatte ein Problem mit dem Drehmomentsensor von ACO und FIA

Toyota Gazoo Racing war nicht das einzige Hypercar-Team, das beim zweiten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2023 Probleme mit einem FIA/ACO-Sensor hatte. Wie Technikchef Olivier Jansonnie bestätigt, hatte auch der Peugeot #94 (Duval/Menezes/Müller) einen ähnlichen Defekt.

Im Gegensatz zu Toyota konnte Peugeot jedoch weiterfahren. Es kam ein Standardmodus (“Default Mode”) zum Einsatz, der es Peugeot erlaubte, das Rennen mit leicht gebremstem Schaum zu Ende zu fahren. Loic Duval, Gustavo Menezes und Nico Müller brachten den Peugeot 9X8 auf dem fünften Platz ins Ziel.

“Der Sensor hat den Geist aufgegeben, von da an mussten wir mit dem ‘Default Mode’ überleben und das Auto ins Ziel bringen. Wir haben die Leistung des Autos so gemanagt, dass wir innerhalb der Werte der Balance of Performance [BoP] geblieben sind”, erklärt Jansonnie nach dem Rennen.

“Wir mussten die Leistung etwas drosseln, um innerhalb des Limits zu bleiben. Wir haben die Leistung anders gehandhabt, aber am Ende ist es immer noch eine Reduzierung.”

Zeitpunkt des Defekts ausschlaggebend

Das wirft die Frage auf, warum Toyota reparieren musste und Peugeot nicht. Laut ‘Sportscar365’ lag es am Zeitpunkt des Auftretens der Probleme. Der Toyota #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) hatte den Fehler bereits in der ersten Stunde, als nur wenige Daten vorlagen.

Beim Peugeot #94 hingegen trat der Defekt erst viel später im Rennen auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits genügend Daten gesendet. Unklar bleibt, wann der Grenzwert erreicht ist.

Laut Toyota-Technikchef Pascal Vasselon hatte der japanische Hersteller ebenfalls beantragt, den “Default Mode” zu aktivieren, was aber abgelehnt wurde. “Ich bin Teil der Arbeitsgruppe Technik, also muss ich mir den Schuh teilweise selbst anziehen”, gibt Vasselon zu.

Trotz des schnellen Wechsels der Antriebswelle – die elf Minuten Standzeit beeindruckten unter anderem James Glickenhaus – war an ein Spitzenergebnis nicht mehr zu denken. “Bei den 24 Stunden von Le Mans kann man [mit einem 11-Minuten-Stopp] noch aufs Podium fahren, aber bei einem 6-Stunden-Rennen ist man tot”, so Vasselon.

Erstes Rennen ohne größere Probleme

Unterdessen kann Peugeot auf das erste relativ problemlose Rennen mit einem 9X8 in der WEC zurückblicken. Die neue pneumatische Schaltwalze, die die störanfällige elektronische Steuerung ersetzt, funktionierte einwandfrei.

Probleme gab es an anderer Front: Der Peugeot #93 (di Resta/Jensen/Vergne) hatte schon vor dem Start ein Problem mit der Servolenkung. Dadurch mussten sie mit einer Runde Rückstand hinterher starten. Am Ende reichte es zu Platz sieben, 15 Sekunden hinter dem waidwunden Ferrari #51.

“Aus sportlicher Sicht ist das nicht gerade ein fantastisches Ergebnis”, sagt Jansonnie. “Dennoch haben wir einen guten Schritt nach vorne gemacht, denn beide Autos haben die Zielflagge gesehen. Wir hatten keine der Zuverlässigkeitsprobleme, die wir früher hatten, das stellt uns zufrieden.”

Noch nicht zufriedenstellend war die Leistung des 9X8, der in seiner schnellsten Runde hinter Toyota, Ferrari, Porsche und Cadillac nur fünfte Kraft war. “In einigen Phasen des Rennens hatten wir eine gute Pace. Jetzt müssen wir daran arbeiten, sie über die gesamte Renndistanz zu halten”, so Jansonnies Fazit.

Auch Loic Duval spricht von einem “positiven” Rennen: “In Sachen Strategie haben wir mit der #94 das Maximum herausgeholt. Nico hat am Anfang einen tollen Job gemacht, Gustavo auch. Bei ihm begann das Problem mit dem Drehmomentsensor, deshalb konnten wir nicht die Leistung abrufen, die wir wollten.”

“Es wurde immer schlimmer und ich musste zwei Stints damit fahren. Das war mental sehr hart, denn ich wusste, dass wir nichts dagegen tun konnten. Wir haben uns durchgekämpft und P5 geholt – ein Riesenschritt nach vorne im Vergleich zu Sebring. Darauf können wir alle stolz sein. Jetzt müssen wir so weitermachen.” Natürlich ohne das FIA-Sensor-Problem…

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