Bild: Mercedes-Benz
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat gemeinsam mit Partnern einen weltweiten Standard vorgestellt, der die Messung von Reichweitenzugewinn, Ladezeit, Maximalleistung und Ladeeffizienz einheitlich regelt, berichtet Welt.de. Ab 2023 soll er von den Fahrzeugherstellern für ihre Werbebroschüren und technischen Datenblätter genutzt werden.
Aktuelle Elektroauto-Batterien benötigen aus chemischen Gründen für das Auffrischen des Energiestands von 80 bis 100 Prozent besonders lange. Deshalb wird die Schnellladegeschwindigkeit in der Regel für das Füllen auf 80 Prozent angegeben. Beim Ausgangswert – eine Batterie komplett zu entladen kann sie beschädigen – machen die Hersteller unterschiedliche Angaben, üblich sind 10 oder 20 Prozent. Manche werben auch damit, wie schnell sich Energie für eine konkrete Kilometerzahl oder wie viel Energie sich in einer bestimmten Zeit in die Akkus ziehen lässt.
Ein besonders interessanter Wert für den Verbraucher ist aus Sicht des VDA die in 10 Minuten ladbare Reichweite. Die ISO-Norm legt fest, wie das Elektroauto auf den Test vorbereitet werden muss und welche Rahmenbedingungen herrschen. Unter anderem ist eine Temperatur von 23 Grad vorgesehen (+/- 3 Grad), die Restreichweite muss beim Start des Ladevorgangs zwischen 15 und 60 Kilometern liegen, was rund 10 Prozent Restkapazität entspricht.
Neben dem für Kunden zentralen „Reichweite-pro-Zeit“-Wert regelt die ISO-Norm auch andere Messungen, etwa die Ladezeit von 10 bis 80 Prozent oder die maximale Ladeleistung („Peak Power“). Letztere liegt meist nur über eine kurze Zeit an. Möglich sind zudem Messungen bei minus 7 Grad Celsius (+/- 3 Grad), um die Leistungsfähigkeit bei für Akkus ungemütlichen Temperaturen anzugeben. Durchgeführt werden können die Messungen dem Bericht zufolge sowohl im realen Straßenverkehr als Teil des hierzulande angewandten WLTP-Zyklus oder im Labor. Vorgaben für die genutzten Ladestationen gibt es nicht.