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Motorsägenlehrgänge im Rödertal: "Die Leute rennen uns die Bude ein"

Auch im Rödertal heizen viele mit Holz – und Brennholz ist momentan teuer. Beim Sachsenforst und privaten Dienstleistern sind Motorsägenkurse ausgebucht. Was geboten wird – und was es kostet.

Motorsägenlehrgänge werden immer beliebter – auch im Rödertal. © Sachsenforst

Radeberg. Wer schon einmal eine Motorsäge in der Hand gehalten hat, der weiß: Wenn es übel läuft und man nicht aufpasst, wird es ganz schnell sehr gefährlich. Denn mit einer Geschwindigkeit von 20 Metern pro Sekunde geht von den kleinen Zähnen einer Motorsäge große Gefahr aus. Mit anderen Worten: Der Gebrauch einer Kettensäge kann lebensgefährlich werden.

Das ist die zentrale Botschaft für all diejenigen, die an einem Motorsägenkurs teilnehmen. Kurse, die derzeit mächtig gefragt sind. Liegt doch in der Energiekrise das Heizen mit Holz voll im Trend. Auch im Rödertal. Doch Brennholz ist knapp und teuer. Wer da im Wald Holz selber losmachen will, benötigt einen Motorsägenschein.

Auch Frauen greifen zur Motorsäge

Wer in diesen Tagen einen Motorsägenkurs besuchen möchte, der braucht vor allem eines: Geduld. Bis in den Sommer seien die Lehrgänge ausgebucht, teilt etwa die Sachsenforst-Pressestelle mit. Der Andrang sei enorm. “Die Leute rennen uns die Bude ein”, sagt Sachsenforst-Referatsmitarbeiter Thomas Hofmann, der beim Staatsbetrieb für die Organisation dieser Kurse zuständig ist.

Auch bei der Dekra im Landkreis Bautzen werden Motorsägenlehrgänge angeboten. Allerdings: “Die Nachfrage ist bei uns überschaubar”, sagt Ausbilder Maik Fliher. Der Grund: Die Zahl der Dienstleister, die solche Kurse veranstalten, ist seit einem Jahr gestiegen.

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Beim Staatsbetrieb Sachsenforst werden Motorsägenkurse seit 2006 angeboten. Lehrgänge, die zumeist von Waldprofis besucht werden. Doch seit der Energiekrise zieht es zunehmend mehr Normalbürger in den Wald, um “Holz zu machen”. Auch etliche Frauen griffen mittlerweile zur Motorsäge, erklärt Caroline Werthschütz, Referentin der Sachsenforst-Pressestelle.

Kurse bei Sachsenforst kosten zwischen 217 und 483 Euro

Und wie läuft beim Sachsenforst so ein Kurs ab? Im Theorieteil der Lehrgänge geht man auf die verschiedenen Fälltechniken ein, die Ausbilder weisen auf die Gefahren hin, die von einer Motorsäge ausgehen können. Im praktischen Teil geht es in den Wald, für Lehrgangsteilnehmer sind schnittschutzsichere Hose, Stiefel, Gehörschutz und Helm ein absolutes Muss.

Es wird gezeigt, wie man eine Motorsäge so nutzt, dass man sich nicht verletzt. Beim zweitägigen Basiskurs steht das fachgerechte Zerkleinern von am Boden liegenden Holz mit einem Durchmesser von bis 20 Zentimetern im Mittelpunkt. Kostenpunkt nach Angaben des Sachsenforsts: 217 Euro. Für die Teilnehmer gibt es dann den klassischen Brennholzschein. Wem das nicht reicht, der muss mehr Zeit und Geld investieren.

Für einen fünftägigen Motorsägenkurs bezahlt man beim Sachsenforst derzeit 483 Euro. Dafür erhält man ein bundesweit gültiges Zertifikat. Mit diesem kann man beim zuständigen Forstamt den Selbstwerber-Schein beantragen, der dazu berechtigt, am Boden liegende Stämme aufzuteilen und mit nach Hause zu nehmen.

Weitere Informationen zu Motorsägenlehrgängen sind auch im Internet unter www.sbs.sachsen.de zu finden.

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