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MotoGP-Teamchef: Ducati und Aprilia "haben neue MotoGP-Ära gestartet"

Die Ducati Desmosedici ist laut Insidern das aktuell beste MotoGP-Bike

In der abgelaufenen MotoGP-Saison endete die Erfolgsserie der japanischen Hersteller. Von 2008 bis 2021 konnten Honda, Yamaha und Suzuki 14 WM-Titel in Folge sicherstellen. Ducati kämpfte einige Male um den Titel und setzte sich 2022 mit Francesco Bagnaia schlussendlich gegen die Japaner durch.

Lucio Cecchinello

Mit technischen Innovationen verschaffte sich Ducati über die Jahre einen Vorteil und baute für die MotoGP-Saison 2022 das wohl beste Motorrad im Feld. Großen Anteil am Erfolg hat Ducati-Corse-Chef Luigi Dall’Igna, der mit seinem Team sehr kreative Lösungen entwickelte, die von den anderen Herstellern zum Großteil übernommen wurden.

Alex Marquez, Marc Marquez

Aber auch Aprilia war 2022 so konkurrenzfähig wie noch nie und konnte mit Aleix Espargaro lange Zeit um die Meisterschaft kämpfen. “Die italienischen Hersteller haben eine neue Ära in der MotoGP gestartet”, bestätigt LCR-Honda-Teamchef Lucio Cecchinello gegenüber ‘GPOne’.

LCR-Honda-Teamchef rechnete nicht mit der Trendwende

Dass die italienischen Hersteller derart dominant sind, hat Cecchinello überrascht: “Das habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Ducati war zusammen mit Dall’Igna und den Beteiligten so clever, über den Tellerrand hinauszuschauen.”

“Ich denke, dass es eine Hilfe war, zur Audi-Gruppe zu stoßen. Dadurch konnten sie innovative Technologien übernehmen”, erklärt Lucio Cecchinello. “Aprilia machte das gleiche, indem sie Massimo Rivola verpflichteten, der Ideen aus der Formel 1 in der MotoGP anwendete.”

Sind die Japaner bei der Entwicklung zu träge?

Die Entwicklung der japanischen Hersteller wirkte zuletzt sehr träge. Es dauerte lange, bis neue Entwicklungen zum Einsatz kamen. “Die Japaner gehen sehr systematisch vor. Es dauert länger, eine Änderung zu machen”, bestätigt Lucio Cecchinello, der seit vielen Jahren mit Honda zusammenarbeitet.

Die abgelaufene MotoGP-Saison war für Honda eine große Enttäuschung. Der weltgrößte Motorradhersteller landete bei den Konstrukteuren auf dem letzten Platz und konnte kein einziges Rennen gewinnen. Marc Marquez zeigte im finalen Saisondrittel immer wieder gute Ansätze, konnte die offensichtlichen Schwächen der RC213V aber nicht komplett kaschieren.

“Marcs Abwesenheit und die Pandemie haben Honda in eine Krise gestürzt”, stellt LCR-Teamchef Lucio Cecchinello fest. Dennoch ist der Italiener optimistisch, dass sich die Kräfteverhältnisse in der MotoGP zeitnah wieder ändern können: “Honda ist in der Lage, alles zu schaffen.”

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