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Montag Magazin: China-Stromer Rising Auto R7 mit „Hyperscreen“, Mercedes-Benz baut eigenes Ladenetzwerk, Google HD-Maps in Volvo EX90 und Polestar-Fahrzeugen, Remote Actions im Polestar 2

Rising Auto R7 – sportliches eSUV von SAIC Motor

SAIC ist der größte chinesische Autohersteller – Marken wie MG Roewe und jetzt auch Rising Auto gehören unter das Dach des riesigen Unternehmens, das auch Kooperationspartner wie GM und Volkswagen vorweisen kann. Der MG Marvel R, der in Deutschland 2022 debütierte gehört ebenfalls zum Portfolio wie der MG 4, der als günstiger Stromer bereits einige Achtungserfolge in Europa eingefahren hat. Der Youtuber „Wheelsboy“ hat sich den neuen R7, ein recht potentes neues eSUV vorgenommen

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Rising Auto R7 Performance: Bildschöner Chinastromer. Youtuber Wheelsboy ist allerdings nicht so ganz überzeugt.

Vorsprung durch Technik?

In China funkioniert die Entwicklung neuer Modelle erfahrungsgemäß „etwas“ schneller als hierzulande und das Denken „Out-of-the-Box“ ist hin und wieder überraschend. Während deutsche Premiumhersteller wie BMW und VW allen Ernstes alternierende Aussenfarben an kommenden Stromern als „letzten Schrei“ verkaufen wollen, schauen sich die chinesischen Unternehmen genau an, was im Westen wirklich punkten könnte. Da wäre beispielsweise der „Hyperscreen“ von Mercedes-Benz, der in der elektrischen S- und E-Klasse als Extra zu haben ist, für den satten Aufpreis von fast 9.000 Euro.

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Das Dashboard schaut aus wie der „Hyperscreen“ von Mercedes-Benz. Richtig. Nicht so gelungen: die kapazitiven Schalter am Lenkrad. (Foto: Wheelsboy)

Chinesische Verbraucher sind in der Regel nicht bereit, so viel Geld für Konnektivität in die Cloud und sozialen Netzwerke zu bezahlen. Weshalb es nur eine Frage der Zeit war, bis auch der „Hyperscreen“ adaptiert“ (um es vorsichtig auszudrücken) wurde. Im R7 nun gibt es den „durchgehenden“ Screen, der tatsächlich wie beim Original aus mehreren Segmenten besteht. Überhaupt ist die Formensprache des R7 äußerst gefällig und für ein westeuropäisches Ästhetik-Empfinden angenehmer zu betrachten als mancher Premiumschlitten aus deutschen Landen.

Wuchtige Ausmaße – hohe Leistung

Den R7 gibt es in zwei Varianten, einmal als heckgetriebener Single-Motor mit mit 250 kW (350 PS) Leistung und 450 Nm Drehmoment. Das reicht für 5,8 Sekunden beimSpurt von 0 auf 100 Kilometer. Der im Video getestete Dual-Motor R7 Performance ist schon ein anderes Biest und verfügt über 400 kW (544 PS) Spitzenleistung, 700 Nm Drehmoment und eine 90 kWh-Batterie. Das soll für 606 Kilometer nach dem chinesischen CLTC-Zyklus reichen. Der Spurt des 4,9 Meter langen eSUVs von 0 auf 100 km/h wird dann in sagenhaften 3,8 Sekunden erledigt. Der Radstand des riesigen eSUVs liegt bei 2.950 mm und der chinesische Preis beträgt umgerechnet rund 45.000 – 55.000 Euro, je nach Motorisierung und Batteriegröße.

BaaS (Battery as a Service) und Batteriewechsel

Wie bei NIO wird es auch beim R7 die Möglichkeit zum schnellen Batteriewechsel geben, jedoch nicht durch die Bank, sondern nur für die BaaS-Versionen. Bei den “ normalen“ Modellen ist die Batterie weiterhin fix eingebaut. Anders als bei den NIOs oder Xpengs verfolgt Rising Auto also eine andere Aufpreispolitik. Die Wechselmöglichkeit soll aber nicht nur für den R7 gelten, sondern auf andere Modelle aus dem SAIC-Konzern ausgeweitet werden. Apropos: Erweiterte autonome Fähigkeiten, wie beim Xpeng P9 kosten Aufpreis, was auch für die Ausstattung mit LiDAR-Sensoren gilt. Die LiDAR-Sensoren stammen übrigens vom US-Hersteller und Branchenführer Luminar-Technologies.

e-engine meint: Warum präsentieren wir immer wieder chinesische Elektrofahrzeuge, die es in Deutschland vorerst ohnehin nicht geben wird? Ganz einfach, um zu zeigen, dass die außereuropäische Konkurrenz nicht schläft. Vor allem die chinesischen Unternehmen gehen mit einer ganz eigenen Dynamik an die Sache heran. Sicher, sie lassen sich von den europäischen und US-amerikanischen OEMs „inspirieren“, liefern aber eine „Aufholjagd“ ab, die beängstigend ist. Wer hätte gedacht, dass das Reich der Mitte zu so schnellen Entwicklungssprüngen fähig ist? Die Europäer vermutlich nicht. Hierzulande läuft alles mit dem gebremsten Schaum. BMWs i Vision Dee ist so ein Beispiel: man zeigt ein Fahrzeug, das über Gimmicks verfügt, die den Ottonormalverbraucher ratlos zurücklassen. Ein wechselndes Design der Außenfarben mag ja eine ganz nette Spielerei sein. Die harte Konsumentem-Realität verlangt aber nach günstigen, gut ausgestatteten und verarbeiteten Stromern mit angemessener Reichweite. Wenn sie dann noch ein gefälliges Design haben, um so besser. Darauf scheinen momentan nur die Chinesen wirklich eingestellt zu sein …

Der R7 von Rising Auto ist das schnellste eSUV, das wir je gestestet haben. | Wheelsboy

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Auf der CES 2023 kündigte Mercedes-Benz sein eigenes „Supercharger“-Netzwerk an. Bis 2027 will man allein in den USA 400 Ladeparks und über 2.500 High-Power-Chargers (HPC) anbieten.

Mercedes-Benz kündigt auf der CES eigenes Ladenetzwerk an

Unproblematisches Laden spielt auch in den USA eine große Rolle. Echte „Convenience“ bietet aber derzeit nur Tesla mit seinem Supercharger-Netzwerk. Die VW-Tochter Electrify America hat gerade in den letzten Wochen gezeigt, wie man es nicht machen sollte. Viele Stationen funktionierten einfach nicht und eine Menge Stromerpiloten strandeten vor defekten Säulen. Ein gut funktionierendes Ladenetzwerk ist eben Garant für guten Absatz. Da mutet es fast wie ein Treppenwitz der Geschichte an, dass Tesla den deutschen Premiumherstellern mal eine Zusammenarbeit bei der Ladeinfrastruktur angeboten hatte.

Mercedes-Benz zusammen mit ChargePoint und MN8 Energy

Bereits in seinen Ausführungen während der Mercedes-Benz Tech Talks auf der CES 2023 enthüllte Chief Technology Officer Markus Schäfer weitreichende Pläne für die Errichtung eines globalen Mercedes‑Benz High-Power-Charging-Netzwerks. Noch in diesem Jahr soll es in Nordamerika starten, der Aufbau des Netzwerks in Europa, China und weiteren Kernmärkten wird folgen. Bis 2027 wird das Netz mit insgesamt mehr als 400 Ladeparks und über 2.500 High-Power-Chargers (HPC) den nordamerikanischen Kontinent abdecken. Die Schnellladeparks befinden sich in gleichmäßigen Abständen in wichtigen Städten und Ballungszentren in der Nähe von Autobahnen und wichtigen Verkehrsknotenpunkten. So soll das Netzwerk ein hochwertiges, nachhaltiges und zuverlässiges Ladeerlebnis gewährleisten.

Die Standorte und die Umgebung der Ladeparks wählt Mercedes-Benz nach eigenen Angaben sorgfältig und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden aus. Das bestmögliche Ladeerlebnis wird daher um nahe gelegene gastronomische Einrichtungen und Sanitärräume ergänzt. Die Stationen werden außerdem mit Überwachungskameras und anderen Maßnahmen ausgestattet, um ein sicheres Ladeumfeld zu gewährleisten. Ausgewählte Ladepunkte sind zum Schutz vor Witterungseinflüssen überdacht. Je nach Region und Standort werden die Ladestationen vier bis zwölf – und maximal bis zu 30 – High-Power-Charger mit bis zu 350 kW Ladeleistung bieten. Dank eines intelligenten Lademanagements kann jedes Fahrzeug mit seiner maximalen Kapazität geladen werden, so reduzieren sich Wartezeiten auf ein absolutes Minimum. Grundsätzlich wird das Ladenetzwerk allen Fahrzeugmarken offenstehen, Mercedes-Benz Kundinnen und Kunden genießen aber besondere Vorteile, zum Beispiel eine Reservierungsfunktion. Partner in den USA sind ChargePoint und MN8 Energy.

e-engine meint: das hört sich auf den ersten Blick gut an. Trotzdem besteht die Gefahr, dass sich die OEMs weiter verzetteln indem jeder sein eigenes Süppchen kocht. Natürlich will auch Mercedes-Benz die Charger für Fremdfabrikate öffnen, aber die weitere Aufsplitterung der Ressourcen könnte den Aufbau eines Convenience-Ladenetzwerkes tatsächlich erschweren. Man wird sehen.

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Die auf der CES 2023 vorgestellten HD Maps von Google werden im Volvo EX90 und Polestar 3 zum Einsatz kommen.

Google HD-Maps im Volvo EX90 und Polestar 3

Autonomes Fahren kann durch verschiedene Möglichkeiten erreicht werden. Neben höchster Rechenleistung in Verbindung mit ausgefeilter Sensorik setzen Hersteller auch auf den Einsatz von HD-Kartenmaterial. HD-Karten sind hochpräzise Karten, die Details enthalten, welche in herkömmlichen Karten normalerweise nicht dargestellt werden können. Der erhöhte Detailgrad ist entscheidend für die Berechnung von Fahrassistenzsystemen und verbessert die Erkennung von Details wie Fahrbahnmarkierungen und Lokalisierungsobjekten, einschließlich Straßenschildern.

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Polestar 2: Remote Actions mit dem Google Assistant. Einfach Abfragen, was mit dem Auto ist.

Volvo und Polestar

Volvo und Polestar waren die ersten OEMs, die auf das Google-Betriebssystem setzten. Die beiden Hersteller profitierten bislang bestens von der engen Zusammenarbeit. Kaum ein Infotainment-System ist leichter und intuitiver zu bedienen. Nun werden die Fahrzeuge von den neuesten Verbesserungen und Entwicklungen profitieren, die Google auf der CES 2023 vorgestellt hatte. Die HD-Karten kommen im Polestar 3 und Volvo EX90 das erste Mal zum Einsatz. Im Polestar 2 werden zusätzlich sogenannte Remote-Aktionen ausgerollt.

Volvo EX90

Im Volvo EX90 verarbeitet das auf den Nvidia Drive AI-Plattformen Xavier und Orin basierende Core Computer System sowohl die Daten der HD-Karte von Google als auch Informationen, die von den Außensensoren gesammelt werden, darunter ein Lidar und eine vom Unternehmen Zenseact entwickelte Software. Die Verarbeitung all dieser Informationen soll eine vorausschauende, sichere und komfortable Fahrt garantiert.

In Kombination mit den fortschrittlichen Sensoren, zu denen neben einem auf dem Dach integrierten Lidar auch Radar, Kameras und Ultraschallsensoren gehören, wird Google HD Maps auch das künftige autonome Fahren unterstützen. Die Integration verbessert das Verständnis der Fahrzeugumgebung.

Fotos: Wheelsboy (Youtube Stills), SAIC, Polestar, Volvo, Mercedes-Benz

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