Mit bis zu 400 kW laden – bei Renault-Händlern in der Nähe von Autobahnen
Renault plant ein eigenes Ladenetz. Bis Mitte 2024 soll das Netz europaweit 200 Stationen umfassen. Die meisten Standorte von Mobilize Fast Charge sollen bei Renault-Händlern entstehen, die weniger als fünf Minuten von einer Autobahn- oder Schnellstraßenausfahrt entfernt liegen.
An jeder Station wird es sechs Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 400 kW geben. Das Speichersystem soll sogar 600 kW Momentanleistung liefern können – vermutlich aber pro Station, nicht pro Ladepunkt. Zum Vergleich: Die Schnelllader von Ionity bieten “nur” 350 kW.
Einen Schwerpunkt des neuen Ladenetzes stellt Frankreich dar, wo 90 der 200 Stationen entstehen sollen. Damit soll es an den französischen Fernstraßen alle 150 Kilometer eine Schnellladestation geben. Die erste Station soll in wenigen Monaten in Südfrankreich eröffnet werden, schreibt Reuters. Weitere Standorte folgen in Belgien, Italien und Spanien. Zur Finanzierung befinde man sich in Gesprächen mit potenziellen Partnern, so Renault.
Mobilize-Chefin Clotilde Delbos: “Eines unserer Ziele ist es, Mobilität sauberer und zugänglicher zu machen. Mobilize Fast Charge trägt dazu bei, indem es unabhängig von der Fahrzeugmarke Zugang zu ultraschnellen Ladepunkten verschafft. Um dies zu erreichen, nutzt Mobilize zwei Stärken der Group Renault: das engmaschige Vertriebsnetz und das Know-how von Mobilize Power Solutions.”
Vorbild für markeneigene Ladenetze sind Teslas Supercharger. Davon gibt es in Europa bereits 10.000, weltweit sogar über 35.000. Die Zahlen beziehen sich allerdings auf die Säulen, nicht die Standorte. Auch Audi hat bereits einige Charging Hubs in Betrieb, bei denen ebenfalls batteriegestützte Lader zum Einsatz kommen, um das lokale Stromnetz nicht übermäßig zu belasten. Etliche Hersteller engagieren sich zudem zusammen mit Partnern für ein dichteres Ladenetz. So plant Stellantis gemeinsam mit einem Partner 15.000 Ladestandorte. Der VW-Konzern plant zusammen mit BP und Aral ein europäische Ladenetz.
Quelle: Mobilize, Reuters