Renault

Volvo

Mittwoch Magazin: ID.4 im Elchtest mit seltsamem Ergebnis. Volvo EX30. Renault verlängert Innovationsprämie. ADAC-Studie zur E-Mobilität.

ID.4 im Elchtest bei km77.com

VW hats nicht leicht. Der hauseigenen Software-Sparte „Cariad“ ging gerade mal wieder fast die gesamte Führungsriege verlustig. Die Ergebnisse der „Softwareschmiede“ (oder sollten wir sagen „Schmiedlein“), die mit dem hehren Ziel angetreten war, in Zukunft mindestens ein zweites SAP zu werden, waren für VW-Chef Blume inakzeptabel gewesen. Vor allem die ständigen Terminverschiebungen des benötigten Betriebssystems, das im Audi Q6 e-tron und vollelektrischen Porsche Macan zum Einsatz kommen sollte, waren dann doch zu viel gewesen. Das war übrigens der wiederholte Austausch der Protagonisten. Schon bevor man auf den netten Namen „Cariad“ hörte, war die Software-Abteilung ein „steter Quell der Freude“ für Wolfsburg gewesen.

mittwoch magazin: id.4 im elchtest mit seltsamem ergebnis. volvo ex30. renault verlängert innovationsprämie. adac-studie zur e-mobilität.

Der VW ID.4 war immerhin „Car of the Year 2021“ – beim Elchtest bei km77.com jedoch lieferte der Wolfsburger ein suboptimales Ergebnis ab.

Software ist essenziell für ein modernes Auto

Was das mit einem „Elchtest“ zu tun hat? Abwarten. Fakt ist auch, dass es VW bis heute nicht geschafft hat, regelmäßige OTA-Updates für seine MEB-Stromer zu bieten. Das OS des ID.3 und des „Vierers“ ist immer noch ein altmodisches Konglomerat, das mit zig embedded Systemen aus der Zulieferecke auskommen muss, die selbstverständlich nicht direkt angesteuert werden können. Das sollte sich eigentlich mit dem neuen OS ändern, aber der Weg dorthin scheint bereits wieder äußerst steinig zu werden, denn die Zulieferer dürfen wieder viel Mitsprache walten lassen. Was letztlich zu einem weiteren Tohuwabohu führen wird. Da ist keine Linderung in Sicht, auch mit einem neuen Team nicht. Wir halten schon den Ansatz für falsch und würden uns selbstverständlich gerne irren. Aber Deutschland und Digitalisierung ist eben so ein Kapitel für sich.

Bremsen und Co.

Teslas Model 3 debütierte bekanntlich mit einem riesigen Manko. Die Bremsen, speziell das ABS, funktionierten suboptimal – oder sollten wir sagen, ziemlich mies? Musk kündigte eine Software-Update an, das den Mangel beheben sollte. Bekanntlich belächelten die Ingenieure der meisten klassischen OEMs diese Aussage, denn wie sollte man über Software miese Bremsen verbessern können? Tatsächlich können Teslas bis in die verzweigtesten Zulieferteile Software-Einfluss nehmen, denn das Unternehmen hat früh dafür gesorgt, dass die Schnittstellen in ihrem Sinne funktionieren. Dazu gehören auch die Bremsen und der Algorithmus des ABS. Die Verbesserung der Bremsen hatte zur Folge, dass das Tesla Model 3 im km77-Elchtest den sprichwörtlichen Vogel abschoss. Mit einer Einfahrgeschwindigkeit von 88 km/h zeigte der Tesla, was mit der richtigen Fahrwerks- und Software-Strategie möglich ist. Das Model Y war mit 83 km/h kaum schlechter – und düpierte bislang ALLE eSUVs des Wettbewerbs.

mittwoch magazin: id.4 im elchtest mit seltsamem ergebnis. volvo ex30. renault verlängert innovationsprämie. adac-studie zur e-mobilität.

ID.7 bei km77.com im Elchtest. Ein besseres Ergebnis wurde durch die kippelige Hinterachse und das Zusammenspiel mit dem ABS verhindert.

ID.4

Der Test des ID.4 Pro Performance mit 150 kW und Bridgestone Turanza Eco-Reifen ist bereits über ein Jahr alt, fällt aber in den selben Zeitraum, als das Model Y getestet wurde. Der „beste Versuch“ der spanischen Spezialisten wurde mit einer Einfahrgeschwindigkeit von 73 km/h gefahren. Natürlich wurde nicht gebremst, aber die Bremslichter leuchteten auf, weil das ABS erwartungsgemäß regelte. Überhaupt schien die Bordelektronik erkannt zu haben, dass ein „außergewöhnliches Ereignis“ vorlag. Schnellere Eintrittsgeschwindigkeiten waren übrigens nicht möglich – die Hütchen flogen. Und nun kommt die absolute „Bombe“. km77.com machte mehrere Versuche. Auch mit WENIGER Einfahrgeschwindigkeit. So testete man 71 km/h und plötzlich flog der ID.4 komplett aus der Spur, weil sich die ohnehin schon vorhandene Kippeligkeit der Hinterachse im Zusammenspiel mit dem ABS bei dieser Geschwindigkeit so aufschaukelte, dass an ein Einfahren in das letzte Drittel nicht mehr zu denken war.

Der Stiefbruder des ID.4, der Škoda ENYAQ, lieferte hier ein noch schlechteres Ergebnis ab. Die höchste erreichte Einfahrgeschwindigkeit betrug hier nur 67 km/h.

e-engine meint: Viele heutige Funktionen in einem modernen Auto sind Software gesteuert. Bei Stromern kommt das Batteriemanagement hinzu, die Rekuperationsparameter, ABS und so weiter. Das Problem der ersten VW-ID-Fahrzeuge ist aber, dass der eingebaute Computer so unterdimensioniert geplant wurde, dass OTA-Updates immer schwieriger werden (und derzeit ganz ausgesetzt sind), und neue verbesserte Funktionen somit weitgehend unmöglich werden. Die neuere Modelle haben dieses Problem offenbar nicht, weil sie mit leistungsstärkeren Chips ausgestattet sind. Tesla hat hier von Anfang an anders agiert. Die „IT“ in den Autos ist äußerst leistungsfähig. Trotzdem wurden selbst diese Units in der Vergangenheit durch leistungsstärkere Hardware verbessert. Da rechnet man übrigens nur noch in Teraflops, der AMD Ryzen-Chip im Model 3 hat 10 Teraflops, das ist so leistungsfähig wie die Playstation 5. Und bei VW? Da könnte man inzwischen von einem Computerflop sprechen – und der passiert unglücklicherweise auf ganzer Linie.

VW ID.4 (2021) im Elchtest bei km77.com

Renault verlängert Innovationsprämie für Megane E-Tech Electric

Das Jahr 2023 ist schon ganz schön fortgeschritten und der Deckel der Innovationsprämie für Elektroautos könnte demnächst zuschlagen. Dann wird der Stromer plötzlich teuerer und viele Rechnungen mit dem Spitzen Stift funktionieren nicht mehr. Renault will Abhilfe schaffe und verlängert die Förderung für den Megane E-Tech Electric: Das Unternehmen garantiert bei Bestellungen bis Ende Juni für das Elektrofahrzeug der jüngsten Generation die Auszahlung der vollen Innovationsprämie in Höhe von bis zu 7.200 Euro. Dies gilt auch dann, wenn sich die Auslieferung ungeplant verzögert und dadurch eine BAFA-Förderung in aktueller Höhe nicht mehr möglich ist.

mittwoch magazin: id.4 im elchtest mit seltsamem ergebnis. volvo ex30. renault verlängert innovationsprämie. adac-studie zur e-mobilität.

Die Innovationsprämie könnte durch den Boom der Elektromobilität schon bald erschöpft sein. Renault verlängert diese für den Mégane nochmals für Bestellungen bis Ende Juni.

Die nochmalige Verlängerung der Aktion, die bislang auf April befristet war, ermöglicht die Bestellung eines Megane E-Tech Electric ohne Risiko einer reduzierten Prämie durch eine verzögerte Auslieferung. Die Garantie gilt für alle bestellbaren Ausstattungsversionen des Elektrofahrzeugs. Renault reagiert damit auf die stufenweise Anpassung der Förderrichtlinie. Für 2024, oder wenn das Budget in Höhe von 2,1 Milliarden Euro ausgeschöpft ist, sieht diese eine nochmals reduzierte Prämie vor. In diesem Fall zahlen die ausliefernden Renault Partner nachträglich den Differenzbetrag zwischen der Innovationsprämie 2023 und dem geplanten Umweltbonus 2024 aus. Ebenso, wenn die Auslieferung nach dem 31. August 2023 erfolgt, und es sich um keine Privatbestellung handelt.

mittwoch magazin: id.4 im elchtest mit seltsamem ergebnis. volvo ex30. renault verlängert innovationsprämie. adac-studie zur e-mobilität.

Die meisten Autos wollen dem Stromer treu bleiben. Aber Immerhin fast 18% steigen wieder um. (@ ADAC)

ADAC-Studie: nicht alle Stromerfahrer bleiben beim Elektroauto

Keine Angst – die Elektromobilität wird weiter wachsen. Aber in der jüngsten Studie des ADAC sind doch einige Überraschungen zu lesen. So ist die Loyalität zur Elektromobilität zwar hoch, aber 18 Prozent der bisherigen Elektroautofahrer werden vom Stromer wieder zu Verbrenner- und PHEV-Fahrzeugen wechseln. Immerhin 82 Prozent aber bleiben dem alternativen Antrieb treu.

mittwoch magazin: id.4 im elchtest mit seltsamem ergebnis. volvo ex30. renault verlängert innovationsprämie. adac-studie zur e-mobilität.

Leasinganteil bei geplanten Elektroautos ist größer als beim Verbrenner, aber rückläufig. (© ADAC SE 2023)

Leasing beliebter als bei Verbrennern

Dass das Leasing bei Elektroautos beliebter ist, als bei Verbrennern, sollte kaum überraschen. Derzeit schreitet die Entwicklung der Stromer so schnell voran, dass ein Kauf in den seltensten Fällen sinnvoll erscheint – und das vor dem Hintergrund, dass Stromer in der Regel verhältnismäßig teuer im Leasing sind. Betrachtet man hingegen die Anschaffungsplanungen in den nächsten drei Jahren, sieht man, dass bei privaten Elektroautos 2023 gegenüber dem Vorjahr der Leasinganteil in den Planungen auf 17 Prozent zurückgeht (Vorjahr 22 Prozent). „Offenbar kehrt an dieser Stelle mehr Sicherheit in den Markt ein. Viele, die ihr Elektroauto zunächst geleast hatten, wollen den nächsten Stromer nun auch besitzen“, so Markus Groiß, Geschäftsführer der ADAC Fahrzeugwelt. „Gleichzeitig bleibt bei Elektro-Neulingen die Möglichkeit des Modellwechsels nach zwei bis drei Jahren ein wichtiges Motiv für Leasing.“

mittwoch magazin: id.4 im elchtest mit seltsamem ergebnis. volvo ex30. renault verlängert innovationsprämie. adac-studie zur e-mobilität.

Elektroautofahrer sind meistens Systemfahrer. Das Drumherum muss ebenfalls stimmen. (© ADAC SE 2023)

Elektromobilität – mehr System als Fahrzeug

Ein entscheidender Unterschied fällt beim geplanten Kauf von Elektroautos ins Auge: „Das E-Auto ist kein singuläres Produkt wie etwa ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Im Grunde wird die Beschaffung von Elektrofahrzeugen immer im Zusammenhang mit der notwendigen Lade- und Strominfrastruktur geplant“, so Sascha Coccorullo, Leiter Strategie, New Business und Research der ADAC SE.

Relevant, so die ADAC Studie, sind dabei, neben dem persönlichen Mobilitätsverhalten, vor allem die individuellen Möglichkeiten zum Laden des Fahrzeugs: Bei denjenigen Personen, die in den nächsten drei Jahren privat die Anschaffung eines Stromers planen, verfügen 32 Prozent über eine heimische Ladeoption. 48 Prozent haben zwar noch keine Wallbox zuhause, es besteht allerdings eine Installationsmöglichkeit.

mittwoch magazin: id.4 im elchtest mit seltsamem ergebnis. volvo ex30. renault verlängert innovationsprämie. adac-studie zur e-mobilität.

Wir haben das Teaserfoto des Volvo EX30 mal ein bißchen gefiltert um mehr Details sichtbar zu machen. Die Größe dürfte dem des smart #1 ähneln.

Neuer Volvo EX30 wird am 7. Juni vorgestellt

Volvo wird den neuen kleinen Crossover EX30 am 7. Juni 2023 erstmals der Öffentlichkeit vorstellen. Das Auto, das auf der SEA-Plattform von Geely basiert, dürfte sehr viele Gemeinsamkeiten mit dem Smart #1 und 3 sowie dem Zeekr X haben. Design und Infotainment jedoch dürften, wie bei Volvo üblich natürlich ganz eigen sein. Das Infotainment wird aller Wahrscheinlichkeit wieder in Zusammenarbeit mit Google entstanden sein. Wir erwarten ein RWD-Modell das an der 40.000-Euro-Marke kratzen wird und ein AWD-Modell mit 315 kW, das um die 45.000 Euro kosten wird.

Bei der Batteriekapazität dürften ebenfalls kaum Überraschungen auftreten. Da der kleine Volvo XC40 über eine 66 kWh-Batterie verfügt und auch die Geely-Smart-Modelle in etwa in dieser Region liegen, dürfte der EX30 kaum ein Ausreisser sein. Wir sind trotzdem gespannt.

Wir haben ein paar kleine Neuigkeiten. Der Volvo EX30 kommt am 7. Juni 2023

Fotos: km77.com (Youtube Stills), VW, Renault, Volvo, ADAC SE (Charts)

TOP STORIES

Top List in the World