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Mit Saudi-Geld und SpaceX: Finanzierung für Tesla-Privatisierung 2018 war laut Musk sicher

mit saudi-geld und spacex: finanzierung für tesla-privatisierung 2018 war laut musk sicher

Bild: Tesla (Musk bei Eröffnung von Fabrik in Texas)

Während der Tesla-Aktienkurs heftige Ausschläge zeigte und der Handel sogar unterbrochen werden musste, war CEO Elon Musk mit Produktionsproblemen beschäftigt und merkte deshalb nichts davon: Das war am Montag eine seiner Aussagen in dem Prozess in San Francisco, den Aktionäre gegen ihn führen, nachdem er im August 2018 per Twitter-Nachricht einen Wegkauf von Tesla von der Börse angekündigt hatte. Die Finanzierung dafür war tatsächlich gesichert, erklärte Musk – jedenfalls seiner Meinung nach.

SpaceX-Geld für Tesla-Börsenrückzug

Schon am vergangenen Freitag war der Tesla-Chef in dem Verfahren kurz befragt worden. Nachdem der zuständige Richter vorab entschieden hatte, dass seine Twitter-Nachrichten zu dem Thema irreführend waren, erklärte Musk, sie hätten der Wahrheit entsprochen, seien aber nicht umfassend gewesen. In der Aussage am Montag, die fünf Stunden dauerte, äußerte er sich laut der Nachrichten-Agentur Reuters ähnlich: Dass die Finanzierung für den Tesla-Wegkauf gesichert war, sei nur seine Meinung gewesen.

Bislang hatte Musk zur Untermauerung stets auf Gespräche mit dem Staatsfonds von Saudi-Arabien verwiesen, am Montag führte er einen weiteren Faktor ein. „Ich hatte das Gefühl, dass die Finanzierung allein durch SpaceX gesichert ist“, sagte er laut Reuters. So wie er später Tesla-Aktien verkauft habe, um Twitter von der Börse zu nehmen, hätte er SpaceX-Anteile einsetzen können, um dieselbe Transaktion mit Tesla zu finanzieren.

Zu Geld aus Saudi-Arabien räumte Musk laut dem Reuters-Bericht ein, keine schriftliche Vereinbarung über eine Finanzierung durch den Staatsfonds geschlossen zu haben. In dem Verfahren wurde dazu ein Gesprächsprotokoll zu einem Treffen beider Seiten Ende Juli präsentiert, laut dem sie vereinbarten, einen Plan und Berechnungen für die von Musk geplante Transaktion zu erstellen. Dazu sagte der Tesla-Chef, es habe eine Einigung per Handschlag mit dem Chef des Fonds gegeben, der später aber zurückgerudert sei.

Musk wollte Prozess lieber in Texas

Dass er überhaupt vor schriftlichen Vereinbarungen an die Twitter-Öffentlichkeit ging, begründete Musk damit, dass die Veröffentlichung eines Artikels in der Financial Times bevorstand, laut dem der Saudi-Fonds einen Tesla-Anteil von 3-5 Prozent gekauft hatte. Nach eigener Darstellung befürchtete er, dass dadurch auch die weitergehenden Pläne bekannt würden, weshalb er Anleger vorher darauf aufmerksam machen wollte. Er habe die Sorge gehabt, dass Aktionäre sonst denken würden, er wolle sie bei der Transaktion ausschließen.

Vermutlich ohne direkten Zusammenhang mit der Musk-Aussage stieg die Aktie von Tesla am Montag an der Börse um fast 8 Prozent, wie die Nachrichten-Agentur Bloomberg beobachtete. Für den heutigen Dienstag wird eine weitere Musk-Befragung erwartet. Ob und wie die klagenden Anleger entschädigt werden, wird letztlich eine Jury entscheiden. Im Vorfeld hatte der Tesla-Chef erfolglos versucht, den Prozess nach Texas verlegen zu lassen, weil er in seiner früheren Heimat ein feindliches Umfeld sieht.

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