- Land Rover stand vor nahezu unlösbaren Aufgabe
- Land Rover Defender: komfortabel und angenehm zu fahren
- Dachzelte sind noch kein Massenphänomen
- Abenteuerlich mutet die Schiebeleiter an
- Einfaches Auf-und Abbauen des Zeltes
- Auf- und Abbau des höhenverstellbaren Tisches gehen leicht von der Hand
Copyright: Auto-Medienportal.Net
Achtsamkeit ist ein Wort, das in den vergangenen Monaten die Runde macht, Mikroabenteuer ein anderes. Abenteuer klingt immer gut. Und für diesen Begriff steht in der automobilen Welt mit an erster Stelle der Land Rover Defender. Warum sich also nicht mit ihm ins Alltagsabenteuer stürzen und sich in der näheren Umgebung eine kurze Auszeit vom Alltag gönnen? Diese Frage scheint sich auch Land Rover gestellt zu haben. Mit Erscheinen der neuen Modellgeneration bietet die Marke die Möglichkeit, sich für einen Tag, das Wochenende oder bis zu drei Urlaubswochen einen Defender 110 samt Dachzelt zu mieten.
Anziehungskraft ungebrochen
Das hat Land Rover mit seinem Defender-Mietprogramm zu spüren bekommen. Der Ansturm ist nach wie vor groß, und sei es nur, um einmal für 99 Euro einen Tag lang hinter dem Steuer eines Defenders zu sitzen. Wer noch 135 Euro drauflegt bekommt für bis zu drei Tage ein Dachzelt dazu, mit dem er noch mehr Abenteuerluft schnuppern kann. Land Rover spendiert außerdem innerhalb Deutschlands 200 Kilometer Freifahrt pro Tag.
Land Rover stand vor nahezu unlösbaren Aufgabe
Wie baut man einen Nachfolger für seine 4×4-Ikone und eines der berühmtesten Autos der Welt? Das Unternehmen war klug damit beraten, bis zur Präsentation der Nachfolgegeneration eine Pause von vier Jahren einzulegen. Stilistisch darf die Transformation als gelungen gelten, auf geteilteres Echo stößt in der Fan-Gemeinde hingegen die deutlich luxuriösere Ausrichtung.
Das gilt sowohl in Hinblick auf die Technik als auch das Innenraumambiente. Doch Stillstand bedeutet gerade in der automobilen Welt Rückstand – und die Marke hat sich längst zum Premiumanbieter gemausert. Da würde ein puristischer, um nicht zu sagen spartanischer Geländewagen aus dem Rahmen fallen und nicht mehr ins Bild passen. Das könnte allenfalls mit einer Submarke funktionieren.
Land Rover Defender: komfortabel und angenehm zu fahren
Die Automatik arbeitet angenehm geschmeidig. Der 240 PS (177 kW) starke Vier-Zylinder-Diesel klingt ungewöhnlich vollmundig – und mindestens nach V6. Dem kommt der Motor auch beim Spritverbrauch nahe. Um die zehn Liter pro 100 Kilometer sollten bei der Alltagsflucht mit einkalkuliert werden. Allenfalls die nicht zu verheimlichende Fahrzeugbreite von zwei Metern erfordert im Begegnungsverkehr auf schmalen Landstraßen etwas Obacht, ansonsten ist der Umgang mit dem 4,85 Meter langen Allradler kein Problem.
Dachzelte sind noch kein Massenphänomen
In Corona-Zeiten sind sie offenbar etwas populärer geworden, wenn man sich in diesem Jahr auf den Campingplätzen umschaut. Dass sie auch dort immer noch Exotenstatus genießen zeigen die vielen Blicke – erst recht, wenn sie auf dem Dach eines Defenders bis in 3,70 Meter Höhe thronen. Nach Lösen der hinteren Verriegelung lässt sich die Stoff-Herberge von Autohome einfach nach vorne hochklappen. Im Zweifelsfall kann mit einem kleinen Stubs der mitgeführten Leiter etwas nachgeholfen werden.
In etwa 1,95 Meter Höhe breitet sich eine 1,20 Meter breite Schlafstätte aus, die mit einer üppigen Länge von 2,25 Metern aufwartet. Zwei kleine Taschen an der Seite und ein relativ großes Gepäcknetz im Dachhimmel bieten den nötigen Stauraum für die Übernachtung auf der Matratze, die allerdings von der etwas härteren Sorte ist. Angenehm ist die Innenhöhe im hinteren Sitzbereich von rund 1,40 Meter.
Abenteuerlich mutet die Schiebeleiter an
Um ausreichend Abstand zur Kunststoffkarosserie des Land Rover zu halten, muss sie recht weit ausgefahren werden. Dadurch wirkt sie etwas labil und erfordert von weniger furchtlosen Zeitgenossen etwas Mut beim Hinaufklettern. Keine Sorge muss man sich allerdings oben machen. Der Land Rover Defender verfügt über eine statische Dachlast von 300 Kilogramm.
Einfaches Auf-und Abbauen des Zeltes
Die in unserem Testexemplar mitgelieferte robuste Outdoor-Kühlbox zeigte schon einige Abenteuerspuren, was aber eher als sympathisch denn als störend empfunden wurde. Die im Markendesign gebrandeten Campingsessel sind nicht nur einfach zu handhaben, sondern auch äußerst bequem und sollten daher für die kleine Auszeit am besten gleich mitgebucht werden.
Auf- und Abbau des höhenverstellbaren Tisches gehen leicht von der Hand
Nur für den Kaffee oder Tee am Morgen muss, wie gesagt, jeder selbst sorgen. Das mietbare Miniabenteuer lässt sich durch ein dreistündiges Offroad-Training im Land-Rover-Experience-Center in Wülfrath bei Düsseldorf noch steigern, denn dorthin muss man ohnehin zur Abholung, wenn man dem Defender aufs Dach steigen möchte. Die Tages-Probefahrt kann hingegen bei ausgewählten regionalen Händlern gebucht werden.
Auch wenn viele Fans dem alten Defender nachtrauern – das Mietangebot mit On-top-Übernachtung wäre mit dem karg ausgestatteten und engen Vorgängermodell undenkbar gewesen.
Das Mietangebot
– Land Rover Defender ohne Dachzelt bei ausgewählten regionalen Händlern: 99,- Euro pro Tag.
– Mietfahrzeug mit (und ohne) Dachzelt und Abholung im Land-Rover-Experience-Center Wülfrath: 99 Euro Grundpreis pro Tag oder zzgl. 135 Euro für Dachzelt (bis zu 3 Tage), jeder weitere Tag 45 Euro; Camping-Pack (2 Stühle, Tisch, Kühlbox): 20 Euro/Tag; Fahrradträger: 25 Euro/Tag; Offroad-Training: 200 Euro.