- Chevy hinkt Ford ein Jahr hinterher
- Interieur mit großen Displays
- Preise ab 40.000 Dollar
- Auch die Start-ups machen Druck
Auch Chevrolet baut einen elektrischen Pick-up. Vorgestellt wurde der Silverado EV mit Allradlenkung bereits im Januar auf der CES. Zum Bestellstart des Elektro-Pick-ups wurden die Leistungsdaten spezifiziert.
Teslas Elektro-Pick-up Cybertruck erlangte mit einem Schlag weltweite Bekanntheit, weil er extrovertiert gezeichnet und technisch interessant ist. Ford hält mit der rein elektrisch angetriebenen Version seines legendären F-150 – Beiname “Lightning” – massiv dagegen. Hinzu kommen viele Start-ups, die auch etwas vom Zukunftsmarkt für elektrische Pick-ups abhaben wollen. Chevrolet hielt sich auf diesem Feld bisher zurück. Dann deutete der Hersteller erstmals in seinem Nachhaltigkeitsbericht 2019 einen E-Pickup an. Im Frühjahr 2021 folgte die offizielle Ankündigung, dass das Modell tatsächlich kommt.
Auf der Messe CES in Las Vegas wurde das Serienmodell in drei Varianten vorgestellt: Als schicker RST mit Luxus-Ausstattung, als Arbeitstier Silverado WT und als Offroad-Variante Trailboss. Gefertigt wird er im Montagewerk Factory Zero in Hamtramck, in dem auch der elektrische Hummer vom Band läuft. Mit dem teilt sich der Silverado auch die Ultium-Plattform. Viele technische Daten nennt Chevrolet noch nicht, kündigt aber eine maximale Reichweite von 400 Meilen – umgerechnet rund 640 Kilometer – an. Das Basismodell WT leistet 510 PS und 834 Nm, für den RST nennt Chevrolet eine Maximalleistung von 764 PS und 1.064 Nm Drehmoment. Geladen wird per Schnelllader mit bis zu 350 kW. Externe Verbraucher speist der Silverado EV mit einer Leistung von bis zu 10,2 kW.
Chevy hinkt Ford ein Jahr hinterher
Der Silverado EV wird aber nicht nur von der Plattform, sondern auch von der Fahrwerks-Technik des Hummer profitieren, der bereits mit seinem “Crab Walk”-System auf sich aufmerksam machte. Ob sich beim Chevrolet auch die vorderen und hinteren Räder diagonal stellen lassen, um praktisch auf der Stelle wenden zu können, verraten die Amerikaner noch nicht. Bisher ist von einer optionalen Allrad-Lenkung die Rede, welche die Agilität ebenso verbessern soll wie die Wendigkeit und die Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und im Hängerbetrieb. Diese wird im RST-Modell verfügbar sein.
Interieur mit großen Displays
Der Silverado EV setzt auf eine eher konservative Optik, ohne große Ausflüge ins futuristische. Markant sind die sehr niedrigen LED-Leuchten direkt an der Motorhaubenkante, die sich je nach Modellvariante über eine durchgehende LED-Leiste miteinander verbinden. Die Frontmaske weist unten noch Grillöffnungen auf, ist aber größtenteils geschlossen und je nach Variante in Wagenfarbe lackiert oder mit schwarzem Kunststoff ausgeführt.
Ein Highlight des RST ist seine erweiterbare Ladefläche: Fahrerseitig lässt sich nach umlegen des Rücksitzens eine Durchreiche in der Kabinenrückwand aufklappen, um Ladung von bis zu 2,5 Meter Länge verstauen zu können. Als zweite Option lässt sich die Kabinenrückwand komplett aufklappen, um auch größere Transportstücke bewegen zu können. Außerdem bekommt der RST ein festes Glasdach, das sich über die gesamte Kabinenfläche spannt.
Preise ab 40.000 Dollar
Chevrolet wird im Frühjahr 2023 zunächst mit dem Silverado EV WT, der Nutzfahrzeugvariante, beginnen. Das Premierenmodell bekommt die größte verfügbare Traktionsbatterie, die laut Chevrolet über 640 Kilometer Reichweite bieten soll. Im Herbst 2023 folgt dann das Topmodell RST in Vollausstattung, hier hat Chevrolet auch schon ein Preisschild angeklebt: 105.000 Dollar vor Steuern und Gebühren. Erst später, also ab 2024, soll dann die komplette Palette an Silverado EV ausgerollt werden, auch die WT Einstiegsversion mit einer kleineren Batterie (Daten noch nicht bekannt). Hier soll dann der Einstiegspreis bei 39.900 Dollar plus Steuern liegen.
Auch die Start-ups machen Druck
Sobald die Schlacht um den Elektro-Pick-up-Markt beginnt, ist es für Chevrolet klug, mit dabei zu sein. Schließlich erhalten aktuell nicht nur der Tesla Cybertruck und der elektrische Ford F-150 enorm viel Aufmerksamkeit. Im Netz feiern Leser auch andere Modelle, beispielsweise den R1T von Rivian, den Badger von Nikola, den XT von Atlis und viele andere neu gegründete Unternehmen, die elektrisch angetriebene Pick-ups planen.