VinFast

Michael Lohscheller wechselt von Opel zu Vinfast

Angeblich sah er sich von der Konzernführung zum reinen Marketingleiter degradiert

michael lohscheller wechselt von opel zu vinfast

Beim Stellantis EV Day Anfang Juli eröffnete Michael Lohscheller noch, dass Opel im Jahr 2028 rein elektrisch wird. Nicht mal eine Woche danach wurde dann aber bekannt, dass Lohscheller das Unternehmen verlässt. Nun wissen wir, was er in Zukunft macht: Er wird Chef des vietnamesischen Herstellers VinFast. Zudem gibt es Gerüchte über den Grund von Lohschellers Wechsel.

Am 13. Juli gab Opel den Wechsel an seiner Spitze bekannt. Nachfolger wird ab 1. September der bisherige Renault-Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz. Lohscheller dagegen wechselt nach Vietnam, wie VinFast am gestrigen Dienstag mitteilte. Er wird Chef der globalen Automobilsparte der VinGroup und soll “die Aktivitäten von VinFast in den aktuellen Märkten Vietnam, den USA, Kanada, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden leiten, mit dem klaren Ziel, das Geschäft mit Fokus auf Nordamerika und Europa auszubauen.”

Der 1968 geborene Lohscheller ist studierter Betriebswirt. Er war zunächst Finanzchef von Mitsubishi Motors Europe, dann bei Volkswagen of America. 2012 wechselte er als Mitglied des Vorstandes zur damaligen Adam Opel AG. Nach der Übernahme von Opel durch PSA im Februar 2017 und der Umwandlung der Firma in die Opel Automotive GmbH wurde er 2017 Opel-Geschäftsführer.

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In seiner Amtszeit als Opel-Chef hat Lohscheller das Steuer herumgerissen. Nachdem der Rüsselsheimer Hersteller als General-Motors-Tochter fast 20 Jahre lang rote Zahlen schrieb, wurde 2018 der Turnaround geschafft: Opel war wieder profitabel, wie das Handelsblatt damals berichtete.

Dazu war allerdings ein harter Personalabbau nötig, den neben Konzernchef Carlos Tavares auch Michael Lohscheller verantworten musste. Außerdem ging der Anteil an den deutschen Neuzulassungen von über 15 Prozent im Jahr 1995 auf nur noch 5,0 Prozent im Jahr 2020 zurück. Für die Sanierung von Opel erhielt Lohscheller etliche Auszeichnungen als Automanager, darunter von Automotive News und von der Auto-Zeitung.

Zu den Gründen von Lohschellers Ausscheiden bei Opel hat offenbar beigetragen, dass Lohscheller mit seiner Position im Stellantis-Konzern nicht zufrieden gewesen sei, wie das Handelsblatt kürzlich schrieb – unter der vielsagenden Überschrift “Michael hatte die Nase voll”. Danach wollte Lohscheller nicht hinnehmen, dass ihm die Zuständigkeit für das Rüsselsheimer Entwicklungszentrum entzogen wurde. Er sah sich zum reinen Verkaufs- und Marketingdirektor degradiert. Auch degeneriere Opel nun zu einer reinen Verkaufsorganisation, sagte ein anonym bleibender Opel-Manager dem Handelsblatt.

“Der Verlust der Entwicklungsverantwortung ist der Hauptgrund für Lohschellers Abgang.” (Opel-Manager)

Bei VinFast wird Lohscheller dagegen die Nummer eins sein. Und die vietnamesische Marke hat einiges vor. So will man schon in diesem und im nächsten Jahr drei neue Elektro-SUVs auf den Markt bringen. Außer im Heimatmarkt sollen sie auch in den USA und Europa eingeführt werden. Die im Januar vorgestellten Modelle bezeichnet VinFast nun als VF e34, VF e35 und VF e36. Sie sollen in den Segmenten C, D und E (Kompaktklasse, Mittelklasse und obere Mittelklasse) antreten.

Bildergalerie: VinFast VF31, VF32 und VF33 (2022)

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