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MG5 Electric: Was kann der erste Elektro-Kombi?

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MG5 Electric: Was kann der erste Elektro-Kombi?

Kombis sind eine schwer vernachlässigte Gattung, seit die SUV aus ihrem Geländewagen-Tümpel gestiegen sind und die Massen begeistern. Schon klar, sie sind bequemer zum Einsteigen, bieten eine tolle Übersicht. Doch gerade die vollelektrisch Betriebenen, die ausreichend Platz für Familien bieten, sind erstens teuer und zweitens sehr schwer. Der erste Elektrokombi, der MG5 Electric zeigt hier, dass es auch anders geht. Dass ausgerechnet MG, das nun seit einigen Jahren zum chinesischen SAIC-Konzern gehört, den ersten vollelektrischen Kombi auf den europäischen Markt bringt, ist doch überraschend. Wo sind die Klassiker? Die Kombis von Volvo? Skoda? Opel? (Sie lesen es in der kleinen Geschichte rechts unten).

Der MG5 Electric ist das vierte MG-Modell, das nun in Österreich zu kaufen ist. Das Gesamtpaket stimmt: Der MG5 ist komfortabel und leistbar. In der Basisausstattung ist er ab 35.390 Euro zu haben (abzüglich der Förderungen sind es 29.990 Euro). Unser Testmodell in der Luxury Ausstattung mit der größeren Batterie, die eine Kapazität von 61,1 kWh fasst, kostet 39.990 Euro (abzüglich Prämien 34.590 Euro).

Kombitypisch

Im Vergleich zu anderen Elektroautos ist der MG5 ein Leichtgewicht: Leer wiegt er 1.562 kg. Zum Vergleich: ein Tesla Model Y wiegt ca. zwei Tonnen. 4,6 Meter ist der MG5 lang. Da im Unterboden die Batteriemodule verbaut sind, ist er etwas höher als die üblichen Kombis, nämlich 1,543 Meter (zum Vergleich: der Skoda Octavia Combi ist 1,465 Meter hoch). Weniger Platz als seine Verbrenner-Freunde hat der MG5 jedoch im Kofferraum zu bieten. Es sind „nur“ 478 bzw. 1.367 Liter bei umgelegter Rückbank. Wenn auch nicht riesig, ist der Kofferraum groß genug, um Taschen und einen Kinderwagen unterzubringen. Hat man einen mit großen Reifen, muss man die allerdings abnehmen, ehe man die Heckklappe zudrücken kann. Elektrisch passiert das hier nicht. Erstaunlich, denn grundsätzlich ist der MG5 auf Komfort ausgelegt. Das merkt man zunächst an den Sitzen. In der Luxury Variante sind sie optional in einem hellen Grau gehalten, gut gepolstert und fast zu schön für die ständig schmutzigen Kinder. Es gibt ja Sitzschoner.

mg5 electric: was kann der erste elektro-kombi?

366 Kilometer

Die Haptik und Ästhetik der im Innenraum verwendeten Materialien mutet hochwertig an, blaue Details blitzen hier und dort – etwa bei den Lüftungsdüsen (siehe kleines Bild rechts) auf. Das wirkt so apart, dass man annehmen kann: Würde die Eiskönigin Elsa und ihre Schwester Anna ein E-Auto fahren, es wäre womöglich ein MG5 in der Luxusausstattung mit den optionalen weiß-grauen Sitzen. Sie würden zwar nicht ohne Ladestopp von hier in ihr nordisches Königreich Arendell kommen, schon gar nicht bei eisigen Verhältnissen. Aber bei Schönwetter sind mit der Long Range Batterie 400 km nach WLTP drin. Wir haben, ohne zu laden, 366 Kilometer geschafft. Das ist für den Alltag durchaus praktikabel. Zugegeben: Wir waren wenig auf der Autobahn unterwegs.

Geladen wird in die Nase – maximal mit einer Ladeleistung von 87 kW. Das ist nicht wahnsinnig progressiv. Doch immerhin ist das Lademanagement übersichtlich.

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Geräuschfrei unterwegs

Im Fahrverhalten ist der MG5 die meiste Zeit unauffällig: Er beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 8,3 Sekunden, das maximale Drehmoment liegt bei 280 Nm, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 185 km/h. All das lässt sich geräuschfrei genießen. Einzig die Traktionskontrolle scheint nicht optimal eingestellt zu sein: Ja, es ist ein Vorderradantrieb, dennoch ist es auffallend, dass die Räder bei Kurven auf glatter nasser Fahrbahn auch mal durchdrehen. An Assistenzsystemen mangelt es dem Elektrokombi nicht: Schon in der Basisausstattung sind Nettigkeiten wie beheizbare Vordersitze (Vorsicht, das reduziert die Reichweite), Einparkkamera und Key-Less-Entry serienmäßig dabei.

Fazit: Für eine vier-köpfige Familie, die Kombis mag und gerne auf einen elektrisch Betriebenen umsteigen will, kann der MG5 Electric eine faire Option sein.

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