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MG4 Electric bringt frischen Wind in die Kompaktklasse

Mit dem MG4 Electric drängt ein spannender Neuling in ein hart umkämpftes Segment. Das Schrägheckmodell überzeugt mit Wertigkeit, Fahrspaß und einem attraktiven Preis.

mg4 electric bringt frischen wind in die kompaktklasse

Die Technik des MG4 stammt von SAIC aus China, das Design aus England.

Das Segment der kompakten Elektrofahrzeuge ist um einen Player reicher. Mit dem knapp 4,3 Meter langen Fünftürer MG4 Electric bringt der chinesische Hersteller mit dem englischen Traditionsnamen sein bis dato kleinstes und günstigstes Fahrzeug nach Österreich – und positioniert sich als vermeintlicher Nischenhersteller selbstbewusst im Windschatten von VW ID.3, Cupra Born und Renault Megane E-Tech.

3300 Vorbestellungen für den MG4 Electric in Österreich

Welch große Chancen das ehemals “Golf-Klasse” genannte Kompaktsegment mittlerweile für Neueinsteiger bietet, beweisen die rund 3300 Vorbestellungen, über die sich MG-Motor-Austria-Geschäftsführer Andreas Kostelecky freuen darf. Etwa 1200 MG4 werden noch in diesem Jahr auf die Straße kommen – dass es nicht noch mehr sind, liegt daran, dass das Werk in Schanghai mit der Produktion der heiß begehrten Elektromodelle kaum hinterherkommt.

Das erklärt auch, warum MG in diesem Jahr “nur” bei 0,7 Prozent Marktanteil liegt – und damit immerhin einige namhafte Marktbegleiter hinter sich lässt. Spätestens bis 2024, so Kostelecky, will man das selbst gesteckte Ziel von zwei Prozent Marktanteil erreicht haben. Und blickt man auf die Verkaufszahlen, so erscheint dieser Plan mehr als realistisch: Dennoch liegen im markeninternen Ranking die großen und damit höherpreisigen SUVs ZS EV und der Marvel R mit je über 1000 verkauften Autos in Front. Man muss kein Wahrsager sein, um zu prophezeien, dass der wesentlich günstigere MG4 diese Statistik schon bald auf den Kopf stellen wird. Zumal er mit dem bereits gestarteten MG5 einen kongenialen Partner zur Seite hat, der als Elektro-Kombi nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal besitzt.

Grundsolide mit attraktivem Kompakt-Package: der MG4 Electric aus China

Abgesehen von dem aus europäischer Sicht attraktiven Kompakt-Package ist dem Mutterkonzern SAIC mit dem MG4 ein grundsolides Auto gelungen, das in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis so manchen Wettbewerber das Fürchten lehren dürfte. Nach Abzug der aktuellen Elektroförderungen ist die Standard-Version mit einer Batteriekapazität von 51 kWh und einer maximalen Reichweite von 350 Kilometern bereits ab 27.590 Euro zu haben. Dafür bekommt man neben einem gefälligen Außendesign und einem großzügigen Innenraum mit viel Platz für Mensch und Gepäck auch einen 125 kW starken Elektromotor im Heck.

Fast noch auffälliger als der Kampfpreis der Einstiegsversion sind die vergleichsweise geringen Preissprünge zu den besser ausgestatteten Varianten Comfort und Luxury, die mit 31.590 bzw. 33.590 Euro (nach Abzug der Förderungen) zu Buche schlagen. Bei beiden Modellen trifft ein 150-kW-Motor auf einen 64-kWh-Akku, was ordentliche Fahrleistungen (0 auf 100 in 7,9 Sekunden) und eine Reichweite von bis zu 450 Kilometern (435 beim Luxury) ermöglicht. Neben diversen, smarten Assistenten bietet die Topversion zudem eine Wärmepumpe für bessere Effizienz.

Ob die vom Hersteller versprochenen Werte halten, muss ein späterer Langzeittest klären. Fakt ist, dass der MG4 dank Heckantrieb und ausgeglichener Gewichtsverteilung von 50:50 viel Fahrspaß und hohen Praxisnutzen für vergleichsweise wenig Geld verspricht.

NEUVORSTELLUNG

MG4 Electric
Kompaktmodell, Heckantrieb, E-Motor mit 125 kW/170 PS, Akku 51 kWh netto, Reichweite 350 km lt. WLTP, 17 kWh/100 km, Laden: AC 6,6 kW, DC 117 kW (Standard), 150 kW/203 PS, Akku 64 kWh netto, Reichweite 450/435 km lt. WLTP, 16/16,6 kWh/100 km, Laden: AC 11 kWh, DC 135 kW (Comfort/Luxury). Preise: 32.990 Euro (Standard), 36.990 Euro (Comfort), 38.990 Euro (Luxury).

Was gefällt:
das gefällige Design, der hochwertige Innenraum, die gelungene Fahrwerksabstimmung.

Was weniger gefällt:
die unausgereifte Software mit Fehlermeldungen im Minutentakt.

Was überrascht:
dass man es bei MG nicht mehr nötig hat, sich ausschließlich über den Preis zu positionieren.

Perfekt für:
Sparmeister mit Elektro-Affinität, die keine Scheu vor China-Importen haben.

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