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MG Marvel R

MG Marvel R Performance: Test, Eindrücke & Erfahrungen

Der MG Marvel R Performance kam Anfang Januar 2023 zur Stippvisite für sieben Tage bei uns vorbei. Ein guter Zeitpunkt, um dem Elektro-SUV von MG Motor auf den Zahn zu fühlen. Denn es stand ein Roadtrip bevor. Von daheim aus in Richtung Wolfsburg und zurück. Vollelektrisch, viel Autobahn, Landstraße und Stadtfahrten. Quasi, alles mit dabei, um den MG Marvel R ein wenig besser kennenzulernen.

Am Ende der Reise, beziehungsweise zum Zeitpunkt der Rückgabe standen 1.195,30 km auf der digitalen Anzeige hinter dem Lenkrad. An den Erfahrungen, die wir auf dieser Strecke gesammelt haben, daran möchte ich dich nachfolgend teilhaben lassen.

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Bevor wir in den Test des Elektroautos von MG Motor eintauchen sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur meine eigene Meinung wider. Ich denke aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild des E-Autos von MG Motor zu verschaffen.

Wie immer gilt, somit auch bei diesem Test- und Erfahrungsbericht, sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts des MG Motor Marvel R Performance von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Deine persönlichen Erfahrungen mit dem E-Auto kannst du mir gerne zukommen lassen, damit wir diese mit den anderen Lesern teilen. Über Elektroautos im Allgemeinen kannst du dich auf dieser Seite informieren.

MG Motor Marvel R Performance: Elektro-Flaggschiff mit Ambitionen

MG – da war doch etwas? Die Zeiten, in denen MG spaßige Roadster und elegante Mittelklasselimousinen mit BMW-Technik auf Brit-affine Kunden losließ, sind lange vorbei. Seit Jahren gehört MG Motors zum chinesischen SAIC-Konzern und macht sich mit seinen Elektromodellen gerade in Europa zunehmend breit.

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Die ehemals britische Marke (1923 als „Morris Garages“ gegründet) gehört seit 2007 zum chinesischen Autoriesen SAIC – und will seit 2021 auf dem europäischen Markt und auch in Deutschland Emotionen wecken. Und das quasi von Null. „Wir sind aktuell im Steigflug“, hieß es zum Neubeginn im Sommer ’21. Damals wusste noch keine so richtig wo die Reise hinging. Zunächst mit E-Autos und Plug-In-Hybriden (PHEV) auf Verbrenner-Basis startet man mit dem MG Motor Marvel R und zuletzt dem MG4 Electric durch.

Mehr als zehn Jahre war auf dem europäischen Automarkt von der Marke MG nichts zu hören. Doch nun MG Motor blickt auf ein starkes Jahr 2022 zurück. Genau 15.684 Fahrzeuge setzte die Marke im vergangenen Jahr laut den aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes ab. Der Lifestyle-SUV MG Marvel R wurde im vergangenen Jahr 1.316 Mal neu zugelassen.

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Der Mittelklasse-SUV gilt derzeit noch als Flaggschiff der Marke und soll vor allem Familien sowie technikaffine Autofahrer ansprechen, die viel Wert auf Design und Leistung legen. Zunächst mit drei Varianten gestartet hat der Automobilhersteller die Einstiegsvariante Comfort gestrichen und setzt den Fokus auf Luxury und Performance. Wobei unser Testwagen in der zweiten, höheren Variante vorgefahren ist.

Zur Einordnung: Die Luxury-Varianten verfügt über Hinterradantrieb und zwei Elektromotoren mit einer Maximalleistung von 132 kW (180 PS), bieten bis zu 410 Nm Drehmoment und eine WLTP-Reichweite von 402 Kilometern. Die Performance-Variante enthält einen Tri-Motor-Antriebsstrang – mit drei Elektromotoren, permanentem Allradantrieb und einer Maximalleistung von 212 kW (288 PS), 665 Nm Drehmoment sowie einer WLTP-Reichweite von 370 Kilometern. Soweit die ersten technischen Daten.

Elektro-SUV mit augenscheinlich viel Platz und Komfort

Der von außen geräumig wirkende SUV verbindet laut Aussage von MG Motor luxuriöse Qualität mit raffinierten Details und fortschrittlicher Technologie. Dem kann man sicherlich in einigen Punkten zustimmen, in einigen Punkten muss man allerdings auch Abstriche hinnehmen. Die vielleicht gar nicht auffallen, wenn man bisweilen keine anderen E-Autos gefahren ist, war aber bei mir „leider“ nicht der Fall.

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Zunächst die reinen Fakten. Egal, ob man sich für Luxury- oder Performance-Variante entscheidet, die Maße des E-SUV bleiben dieselben. So bringt es der MG Marvel R auf eine Länge von 4.674 mm, eine Breite von 1.919 mm sowie eine Höhe von 1.613 mm. Der Radstand wird mit 2.804 mm angegeben. Bei der Bodenhöhe gibt es zwischen der zwei- (Luxury) und dreimotorigen (Performance) Variante geringer Unterschiede von 133,9 zu 131,9 mm, was sicherlich am Mehrgewicht der stärker motorisierten Variante festzumachen ist.

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Das Leergewicht fällt mit 1.920 Kilogramm auch entsprechend höher aus, als die 1.810 Kilogramm der Luxury-Variante. Bei der Anhängelast (gebremst/ ungebremst) bringen es beide wieder auf 750 Kilogramm. Spannend ist eher, dass die Luxury-Variante mit einem 150-Liter Frunk aufwartet, die Performance-Variante muss aufgrund des dritten Motors an der Vorderachse darauf verzichten. Das Kofferraumvolumen hinten (Sitze aufrecht/umgelegt) ist bei beiden mit 357 bis 1.396 Liter identisch.

Und dennoch wirkt und erscheint der Kofferraum kleiner, als man es von außen betrachtet bei diesem E-SUV vermutet. Ist in der Tat nicht nur beim Marvel R der Fall, sondern auch bei anderen Elektroautos. Daher sind solche Roadtrips für mich immer eine gute Möglichkeit zu sehen, was sich unterbringen lässt. Habe es versucht in einem Bild festzuhalten, um einen Eindruck zu geben. Dabei sei gesagt, dass es ein kleiner und großer Koffer waren, die mit am Start waren. Mit Kids und weiterem Gepäck sowie einem Kinderwagen dabei wäre es schon eng geworden und man hätte die zweite Reihe nutzen müssen.

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Zur Motorisierung des MG Marvel R Performance habe ich bereits ein paar Worte verloren. Angetrieben durch einen Tri-Motor-Antriebsstrang – mit drei Elektromotoren (einer Vorder-/ zwei Hinterachse) – kommt der Stromer mit permanentem Allradantrieb und einer Maximalleistung von 212 kW (288 PS), 665 Nm Drehmoment sowie einer WLTP-Reichweite von 370 Kilometern daher. Von 0 auf 100 km/h soll es in 4,9 Sekunden gehen. Abgeriegelt wird dann bei einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

Der Antrieb an der Hinterachse verfügt beim Marvel R über ein Zwei-Gang-Getriebe, wie man es auch vom Porsche Taycan kennt. Kurzer erster Gang für maximale Beschleunigung, langer zweiter für Höchsttempo und bestmögliche Effizienz. Das schlägt sich in der Reichweite nieder.

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Die Serienausstattung des MG Marvel R Electric umfasst diverse intelligente Assistenzsysteme sowie eine Wärmepumpe. Sie kann neben dem Innenraum auch die Batterie heizen oder kühlen und sorgt damit für eine optimale Ladeleistung. Wobei ich darauf in einem späteren Abschnitt nochmals zu sprechen komme.

Mit der V2L-Funktion (Vehicle-to-Load) des Marvel R kann die Batterie des Elektro-SUV auch externe Elektrogeräte wie Luftpumpen, E-Scooter und -Fahrräder, Laptops oder gar ein anderes Elektroauto mit Strom versorgen.

Vollelektrisch durch den Alltag mit dem MG Marvel R Performance

Der Lifestyle Elektro-SUV der britisch/ chinesischen Marke war wie eingangs erwähnt für sieben Tage unser Weggefährte. Ein treuer Weggefährte wohlgemerkt, der uns sicher von A nach B gebracht hat. Nicht zuletzt wegen seiner Fahrassistenzfunktion wie beispielsweise ELK (Emergency Lane Keeping) und DWS (Drowsiness Warning System). Diese Sicherheitssysteme können potenzielle Unfälle vermeiden im Straßenverkehr vermeiden. Sollte es doch dazu kommen bietet der Marvel R durch seine starre Karosseriestruktur und sieben Airbags (einschließlich Seitenairbags) maximalen Schutz.

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Nährt man sich dem Marvel R, mit dem Fahrzeugschlüssel in der Tasche, klappt dieser die Türgriffe zur Begrüßung aus. Noch bevor man durch die geöffnete Fahrertür einsteigt und Platz auf den Sitz nimmt, die mit Teilleder oder Echtleder bezogen sind fällt dann der Blick auf das 19,4 Zoll – Touchscreen, welches in der Mitte des Raumes thront. Die Sitze selbst setzen auf ein sportliches Design sowie Heiz- und Lüftungsfunktionen (nicht erhältlich bei Braunem Interior).

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Ergänzend zum Touchscreen im mittleren Bereich des Fahrzeugs verfügt der E-SUV über ein digitales 12,3 Zoll – Instrumentendisplay hinter dem Lenkrad, welches alle erforderlichen Informationen in drei verschiedenen Bereichen anzeigt. Durch Fahrer:in lassen sich die Widgets an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Ein Head-Up-Display gibt es beim Marvel R leider nicht. Wäre gerade auf längeren Strecken noch ein praktisches Upgrade.

Was mich persönlich aber wesentlich mehr gestört hat, als ein fehlendes Head-Up-Display war die Reaktionsgeschwindigkeit des 19,4 Zoll Touchscreen. Sämtliche Reaktionen, egal ob ich einen Song skippen, eine Adresse im Navi eingeben oder mich durchs Menü klicken wollte wurden spürbar verzögert angenommen. Nicht gerade angenehm, wenn man auf der Schnellstraße unterwegs ist und schnell eine Reaktion erwartet. Das geht besser. Auch der Wechsel von (viel zu) hellem auf dunkles Display geschieht gefühlt wahllos und ließ sich nur über hartes Ausschalten im Menü selbst beheben.

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Da nutzt es auch nichts, dass die eigene Musik oder Podcasts via Apple CarPlay oder Android Auto durch das verbaute Bose-Audiosystem wiedergegeben werden. Die Basics sollten da einfach passen und das ist ein solch zentrales Steuerelement für mich nun Mal. Was hingegen positiv aufgefallen ist, dass war der Tempomat, welcher links vom Lenkrad zu finden und intuitiv zu bedienen war. Im Zusammenspiel mit den Assistenzsystem und Sensoren konnte ich einen Großteil der gefahrenen Strecke zurücklegen, ohne selbst ständig mit dem Fuß auf dem Strompedal zu stehen.

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Gute gefallen hat mir ebenfalls das verbaute Panoramaschiebedach, welches Sonnenschein, insofern dieser vorhanden war, hereingelassen hat. Ohne, dass dieser beim Fahren geblendet oder gestört hat. Bringt doch nochmal ein ganz anderes Feeling mit sich. Aber selbst bei Regen bekommt man natürliches Licht in den E-SUV, was eine ganz andere Stimmung mit sich bringt.

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Der Sonnenschein mag insofern auch hilfreich sein, wenn es draußen ein wenig kälter ist und man vor allem über die Sitzheizung des Fahrzeugs sich ein wenig aufwärmen möchte. Diese ist ebenso wie die Sitzkühlung über das Touch-Display in drei Stufen regulierbar. Was mir hierbei nicht besonders gut gefallen hat, dass sich diese im Zeitverlauf selbst reguliert hat. Sprich, immer eine Stufe mehr zurück geschalten, bis sie schlußendlich aus war. Nicht so ganz ideal. Vor allem, wenn man dazu neigt ein wenig verfroren zu sein.

Neben dem erwähnten Stauraum im Kofferraum sowie bei der Luxury-Variante des Marvel R im Frunk, punktet der SUV durch viele kleine und große Fächer, die sich beim genauen Hinsehen offenbar. So beispielsweise auch in der Armauflage der Mittelkonsole, dort ist auch die induktive Ladestation für das eigene Smartphone zu finden. Statt Smartphone auflegen, wie man es eventuell kennt, wird dies im Fall des E-SUV von MG in die Halterung gesteckt und lädt dann entsprechend.

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Kommen wir auf das Fahrgefühl zu sprechen, die Sprintfähigkeit haben wir nicht ausgereizt. Sind aber durchaus an die 200 km/h Höchstgeschwindigkeit, zum Nachteil der Reichweite herangefahren. Im höchsten der vier zur Verfügung stehenden Fahrmodi gelingt dies ganz gut. Den Sport-Modus sollte man auch dann wählen, wenn man zügig vorankommen möchte. Ansonsten reich wie bei uns gewählt der Normal-Modus vollkommen aus.

Selbst bei hohen Geschwindigkeiten bekommt man dann von der Außenwelt nicht viel mit. Denn die vorn mit doppelten Seitenscheiben bestückte Karosserie blendet Fahrgeräusche sehr wirkungsvoll aus. „Bei Stille ist es wie in einem ruhigen Konzertsaal“, so MG Motor auf der Webseite des Marvel R.

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Ein großes Manko für mich, beim Fahren und auch als Beifahrer, war der Spurhalteassistent des E-SUV. Dieser neigt dazu, dass das Fahrzeug mit vergleichsweise rüden Eingriffen auf der Mitte der Fahrbahn gehalten wird. Es wirkt beim Fahren so, als ob hart ins Lenkrad gegriffen wird, um den Marvel R noch ein Stück weiter nach links zu ziehen. Kann man sicherlich auch feiner justiert angehen.

Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten bin ich nun schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem MG Marvel R Performance eingegangen. Was man anmerken kann, schon zu diesem Zeitpunkt, ist, dass er durchaus zu überzeugen weiß. Natürlich stets in Hinblick auf das Segment, in welchem er sich bewegt. Nehmen wir nun das Thema Reichweite, Verbrauch und Laden ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.

  • Allradantrieb mit 212 kW/ 288 PS Leistung, bei max. Drehmoment von 665 Nm
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,9 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h
  • 70,0 kWh-Lithium Ionen-Akku (brutto)
  • 65,0 kWh-Lithium Ionen-Akku (netto)
  • Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) 20,9 kWh/ 100 km
  • Reichweite (kombiniert) 370 km nach WLTP
  • 0 g/km CO2-Emissionen, kombiniert

Gerade einmal sieben Tage war der Stromer, der sich gerne als Lifestyle-SUV versteht, von MG Motor zu Gast. In dieser Zeit haben wir darauf geachtet typische Strecken wie Stadtfahrten, Fahrten übers Land und die Autobahn zurückzulegen, um ein möglichst rundes Bild im Nachgang abbilden zu können. Auf rund 1.195 Kilometer Strecke, welche wir in dieser Zeit zurückgelegt haben, war dies auch gut möglich.

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Zu berücksichtigen ist bei Betrachtung des Energieverbrauchs die Tatsache, dass das E-Fahrzeug Anfang/ Mitte Januar 2023 bei Temperaturen teils unter Null Grad Celsius gefahren wurde. Dies hat in der Tat seine Auswirkungen auf den Energieverbrauch gezeigt. Nach technischem Datenblatt wird der Verbrauch mit 20,9 kWh/ 100 km, für die Konfiguration des Testwagens, angegeben. Erreicht haben wir im Schnitt um die 24 kWh/ 100 km. Bei den erwähnten über 1.000 Kilometer, die zurückgelegt wurden, war viel Autobahn dabei. Die wir im Bereich 110- 130 km/h gefahren sind. Die durchschnittliche Geschwindigkeit wurde vom Bord-Computer mit 80 km/h angegeben.

Berücksichtigt man jedoch die äußeren Einflüsse und die „normale“ Fahrweise, ohne das E-Auto besonders in Hinblick auf Energieverbrauch zu schonen, erscheint für uns dieser Verbrauch annehmbar. Hätten wir noch ein wenig mehr auf die gefahrene Höchstgeschwindigkeit geachtet, beziehungsweise wären wir mehr im urbanen Raum unterwegs gewesen, wäre der Verbrauch gem. technischem Datenblatt durchaus erreichbar.

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Das Laden des MG Marvel R Performance ist da eine ganz andere Sache. Beide Varianten des Marvel R schöpfen ihre Energie aus einer 70-kWh-Lithium-Ionen-Batterie (brutto) und bieten dank des 11-kW-3-Phasen-Bordladegeräts eine schnelle Lademöglichkeit an einer öffentlichen Ladestation (AC, Wechselstrom). Die Batterie ist auch für die Schnellladung (DC, Gleichstrom) mit bis zu 94 kW geeignet. Damit soll es von 5 auf 80 Prozent in 35 Minuten gehen.

Dies natürlich unter ideal Bedingungen, zu denen man selbst seinen Teil beitragen muss. Unter anderem, in dem man die Vorklimatisierung der Batterie, vor Anfahren der Ladestation manuell startet. Vier Klicks durch das Menü sind hier von Nöten. Dazu die Frage, wann startet man es oder noch nicht. Man könnte nun meinen, dass der Elektro-SUV es einfach selbst startet, wenn man die Route doch im Navi eingegeben hat und Ladestationen eingeplant werden.

Wäre sicher machbar, wenn der Marvel R die Ladeplanung übernehmen würde. Macht er allerdings nicht. Ladestationen werden bei der Planung nicht angezeigt. Man muss diese gezielt selbst heraussuchen und als Zwischenstation einfügen. Vom Handling, für unerfahrene E-Autofahrer:innen, kein einfaches Unterfangen. Selbst bin ich einfach drauf losgefahren.

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Nur um zu merken, dass mein Testwagen bei rund 29 Prozent Restenergie im Akku auf einmal Reichweitenangst bekommt und darum bittet zeitnah den Akku aufzuladen. Wohlgemerkt bei fast einem Drittel Restreichweite. Nach WLTP-Zyklus also ca. 120 Kilometer von 370 km Gesamtreichweite. Passt nicht. Ab 21 Prozent wird es dann besonders spannend. Dann werden Warnhinweise deutlicher. Ein Pop-Up geht in der Mittelkonsole auf. Dann auch mit dem Hinweis, dass man eine Ladestation aussuchen kann. Viel Vertrauen in die eigene Reichweite scheint man nicht zu haben.

Den MG Marvel R haben wir sowohl an der heimischen Wallbox (Ferienhaus) mit 11 kW geladen und können festhalten, dass er hier voll überzeugt hat. Auch beim 150 kW DC-Schnelllader ist er mit Vorklimatisierung und rund 20% Restreichweite recht nah an die 94 kW maximal Ladeleistung herangekommen. So hat er sich in Spitze an 84 kW herangekämpft, dann aber wieder recht schnell abgebaut. Insbesondere der Bereich 45 bis 80 Prozent bewegt sich unterhalb der 80 kW, bis heran an die 60 kW-Geschwindigkeit. Sollte heutzutage besser gehen.

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MG Marvel R: Preise & Förderung durch Umweltbonus

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Elektro-Lifestyle SUV von MG Motor überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch ob die Förderung durch den Umweltbonus für das Elektroauto von MG Motor eine Option ist will ich nicht unbeachtet lassen.

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Der Umweltbonus E-Auto erfuhr zum 01. Januar 2023 eine Schärfung. Seit dann konzentriert sich die Förderung für elektrische Fahrzeuge nur noch auf Kraftfahrzeuge, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Dies bedeutet konkret, dass nur noch batterie- und brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge mit dem staatlichen Umweltbonus gefördert werden. Hierdurch reduziert sich die Förderung von E-Autos maßgeblich.

Konkret wird der Kauf von reinen Elektroautos (batterie- oder brennstoffzellenbetrieben) seit Januar 2023 je nach Kaufpreis, mit 3.000 bis 4.500 Euro bezuschusst, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Ab dem 1.9.2023 werde der Kreis der Antragsberechtigten zudem auf Privatpersonen begrenzt. Für E-Autos über 45.000 Euro Nettolistenpreis entfällt der Umweltbonus ab dem 1. Januar 2024 vollständig. Die Förderung für Plug-in-Hybride lief Ende 2022 aus. Was dies für den MG Marvel R bedeutet sehen wir gleich.

Für unseren Testwagen in Prism Blue wurden 50.205,00 Euro fällig, da das graue Interior (Seiten- & Sitzwangen in grauem Stoff) noch mit 1.000 Euro Aufschlag zu Buche schlägt. Somit liegt der Netto-Listenpreis des Fahrzeugs über der Grenze von 40.000 Euro. Hierdurch kann der Umweltbonus & Innovationsprämie derzeit nur in abgemilderter Höhe (4.500 Euro) zum Abzug gebracht werden.

Fazit zum Test des Marvel R von MG Motor

Durchwachsen, könnte man das Fazit zum Marvel R bezeichnen. Alles in allem liefert MG Motor ein solides Elektro-SUV ab, welches einen guten Eindruck macht und durchaus seinen Reiz hat. Allerdings sind auch klare Mängel zu erkennen. Zu einem in puncto Stauraum, der für einen SUV solcher Größe durchaus größer ausfallen dürfte. Auch das Thema Software beziehungsweise Handling des Touchscreens hat einen negativen Eindruck hinterlassen.

Gepaart mit einem Navigationssystem, welches Ladestopps nicht mit einplant. Beziehungsweise ab 30 Prozent Restreichweite dem Fahrer des Fahrzeugs Reichweitenangst einflößt, nicht so ideal. Bin hier guter Hoffnung, dass an dem ein oder anderen Punkt die Over-the-Air-Updatefähigkeit aushelfen wird.

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Beim Fahren hat der MG Marvel einen guten Eindruck hinterlassen, insofern man mit dem Spurhalteassistenten seinen Frieden gefunden hat. Dazu gehören aber ein paar Kilometer, die man zurückgelegt hat. Ansonsten machen die Sicherheitssysteme einen guten Eindruck und tragen ihren Teil dazu  bei, dass man sicher ans Ziel kommt. Highlight war sicherlich das große Panorama-Dach als auch die durchaus bequemen Sitze.

Auf längeren Reisen wäre der Marvel R dann aber doch nicht mein Begleiter, da die Ladekurve einfach nicht ideal verläuft. Die Batterie-Vorkonditonierung von Hand gesteuert werden und man einfach an zu vielen Dinge selbst denken muss. Das geht besser. Schauen wir, was die Zukunft bringt. Man könnte aus dem eigenen Haus, vom MG4 Electric lernen…

Disclaimer

Der MG Marvel R wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von sieben Tagen, von MG Motor zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.

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