2024 startende Architektur für kleinere Fahrzeuge ist nur "electric first", aber nicht "electric only"
Die geplante Mercedes-Plattform MMA, die 2024 starten soll, wird nicht nur Elektroautos tragen, sondern auch Verbrenner. Das bestätigte nun Christoph Starzynski, der Vizechef der Elektroantriebs-Entwicklung unserer Partnerseite Motor1 USA.
In einem Interview mit Motor1.com sagte Mercedes-Manager Starzynski nun, dass die nächste Generation der A- und B-Klasse sowohl Verbrennungs- als auch Elektroantrieb bieten. Dabei müssten Kompromisse gemacht werden, die hier allerdings zulasten der Verbrenner gehen werden. Denn die MMA-Plattform wurde für Elektroautos konzipiert und wird für die Verwendung von Verbrennungsmotoren nur angepasst.
“Die Plattform wird EV-first, aber nicht EV-exklusiv sein, und der Kompromiss wird auf der ICE-Seite liegen, nicht auf der EV-Seite”, sagte Starzynski.
Im Juli 2021 wurde beim Mercedes-Strategie-Update derselbe Fakt in Form eines zusammenfassenden Charts wiederholt:
Chart vom Mercedes-Strategie-Update im Juli 2021
Ob die fossilen Varianten der neuen A- und B-Klasse reine Verbrennervarianten oder Plug-in-Hybride sein werden oder beides, geht aus dem Motor1-Artikel nicht klar hervor. Kollege Brett Evans schreibt, dass die neuen Kompaktklassewagen neben Elektroantrieb auch Verbrennungsantrieb erhalten (“…the next-generation A-Class and B-Class compact cars would offer both internal combustion and electric propulsion.”)
Zur Technik von MMA ist bisher bekannt, dass hier eine neue Version des Antriebssystems zum Einsatz kommen wird, der so genannte eATS 2.0. Dieser besitzt 800-Volt-Technik, Siliciumcarbid-Inverter und ein Zweigang-Getriebe. Die leistungsstärksten Varianten erhalten zudem die Axialflussmotoren von Yasa. Einiges von der Technik wurde bereits im Technologieträger EQXX verbaut, allerdings noch kein Zweiganggetriebe. Ob die MMA-Fahrzeuge wie der EQXX eine Batterie mit Silicium-Anode erhalten, ist noch offen.
Dass es auch in der neuen Generation von A- und B-Klasse fossil angetriebene Varianten geben wird, liegt nach dem Motor1-Artikel daran, dass diese für niedrige Basispreise bei den günstigen Baureihen sorgen. Denn Elektroautos werden noch länger teurer sein als ihre benzinbetriebenen Äquivalente. “Kostenparität werden wir in absehbarer Zeit nicht erreichen”, sagte Mercedes-Entwicklungsvorstand Markus Schäfer im Gespräch mit Motor1 und anderen Journalisten.
Unser Titelbild zeigt die aktuelle Mercedes-Benz A 250 e Limousine.
Quelle: Motor1.com