Elektro-Limousine wird spätestens ab Juni produziert
Die bisherigen Elektroautos von Mercedes, darunter der EQA (die Elektroversion des GLA), der EQC (die Elektroversion des GLC) und der EQV (die Elektroversion der V-Klasse), basieren auf Verbrenner-Plattformen. Doch das soll sich in diesem Jahr ändern. Geplant sind sechs Autos auf einer neuen Elektro-Plattform für die Ober- und Luxusklasse.
Der EQS soll laut Mercedes Reichweiten bis zu 700 Kilometer (nach WLTP) bieten. Nach Gerüchten soll dafür ein 100-kWh-Akku an Bord sein. Außerdem bekommt der EQS angeblich in der Grundversion den Antrieb des EQC, bei dem zwei E-Motoren à 150 kW für Allradantrieb und 300 kW (408 PS) sorgen.
Hinweise auf das Design gab die Studie Mercedes Vision EQS auf der IAA im September 2019:
Bildergalerie: Mercedes Vision EQS (2019)
Die im Dezember 2020 von Mercedes veröffentlichten Bilder mit blauer Tarnung lassen erkennen, dass die coupéhafte “One Bow”-Gestaltung bei der Serienversion beibehalten wird. Aus dieser Gestaltung folgt, dass der Wagen eine große Heckklappe bekommt, nicht nur einen Kofferraumdeckel wie die S-Klasse:
Bildergalerie: Mercedes-EQ-Modelle
Bildergalerie: Mercedes EQS: MBUX-Hyperscreen
Bereits bekannt ist auch die Bildschirmlandschaft im EQS. Dabei stecken drei Displays unter einer gemeinsamen Deckplatte, die sich über die gesamte Cockpit-Breite zieht (siehe Bilder oben).
Der EQS wird gegen das Tesla Model S antreten, der sportlicher positionierte Porsche Taycan gehört wohl nur zu den Wettbewerbern im weiteren Sinne. Mit 700 Kilometer Reichweite liegt der Mercedes besser als die Long Range-Variante des Model S, die mit 652 km nach WLTP angegeben ist. Dafür nutzt auch der Tesla einen 100-kWh-Akku.
Auch das Model S Long Range hat Allradantrieb, die (batterielimitierte) Maximalleistung liegt hier bei 413 kW, also höher als beim Basis-EQS. Der Tesla sprintet denn auch in 3,8 Sekunden auf Tempo 100 und wird erst bei 250 km/h abgeregelt. Der Preis des Model S Long Range liegt bei rund 83.000 Euro. Bei einer (hypothetischen) Topversion des EQS könnte sich Mercedes das Model S Plaid zum Maßstab nehmen. Das soll über 840 km nach WLTP schaffen und den Tempo-100-Sprint in unter 2,1 Sekunden hinter sich bringen. Dafür hat der Wagen drei E-Motoren mit einer Systemleistung von über 1.100 PS an Bord.
Auf Basis der gleichen neuen Oberklasse-Plattform folgt der EQE (eine Elektroversion der E-Klasse Limousine), der ab der zweiten Jahreshälfte 2021 in Bremen produziert wird. Außerdem sind noch SUV-Varianten von EQS und EQE geplant, die ab 2022 in Tuscaloosa gebaut werden. Noch auf einer Verbrenner-Plattform basiert der EQB, der 2021 startet und im ungarischen Werk Kecskemét für den Weltmarkt und bei BBAC für China gefertigt wird.