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Mercedes EQG: Video zeigt Wende auf der Stelle wie beim Panzer

Wie beim Rivian R1T müssen sich dafür die Räder z.B. links vorwärts, rechts rückwärts drehen

Der geplante Mercedes EQG, also die Elektro-G-Klasse, kann auf der Stelle wenden wie ein Panzer. Das zeigte der Hersteller letzte Woche bei einer Investoren-Veranstaltung letzte Woche. Bei dem Event wurde ein Video gezeigt, das das den EQG bei dem Tank Turn (der “Panzer-Wende”) auf Sand zeigt.

Mercedes hat für den EQG (der letztes Jahr im Herbst auf der IAA als Studie gezeigt wurde) vier Elektromotoren vorgesehen – einen pro Rad. So können die Räder der einen Seite andersherum als auf der anderen gedreht werden – zum Beispiel links vorwärts und rechts rückwärts.

Das Feature heißt bei Mercedes “G-Turn”. Unserer Ansicht nach funktioniert das Ganze nur mit Einzelradaufhängung. Die hat Mercedes bei der aktuellen Generation der G-Klasse eingeführt, allerdings nur vorne. Hinten bleibt Mercedes bei der traditionellen Starrachse. Möglicherweise wird hinten ein Rad festgebremst; dann würde der EQG den Tank Turn über drei angetriebene Räder drehen.

Mit dem Wenden auf der Stelle macht der EQG jedenfalls ein Kunststück nach, das Rivian mit dem R1T vorgemacht hat. Auch der Elektro-Pickup kann sich auf der Stelle um seine eigene Achse drehen. Auch Rivian zeigte das Kunststück in einem Video:

Rivian hat den “Tank Turn” schon 2019 angekündigt und später patentiert. Zum Start des R1T war das Feature aber noch nicht serienreif und ist bisher nicht an Bord. Das Video wurde offenbar bei optimalen Bedingungen gedreht. Wenn das Auto auf Untergrund mit unterschiedlichem Grip steht, gibt es mit der Drehung auf der Stelle Probleme. Auch an Steigungen funktioniert der Taschenspielertrick noch nicht. Wann das Feature aktiviert wird, ist nicht bekannt. Rivian möchte es nicht als nutzlosen Party-Trick für Angeber anbieten, sondern als nützliche Option zum Wenden, wie MotorTrend vor einem Jahr berichtete.

Da der Mercedes EQG schon nächstes Jahr starten soll, könnte es sein, dass er das Feature als erstes Auto besitzt – wenn Mercedes die Probleme damit schneller beheben kann als Rivian.

Allerdings hat auch Ford einen Tank Turn patentiert, wie InsideEVs.com vor einem Monat berichtete. Die Patentzeichung zeigte einen Pick-up, insofern wäre es naheliegend, dass Ford das Feature für den F-150 Lightning geplant hat:

mercedes eqg: video zeigt wende auf der stelle wie beim panzer

Anders als der Rivian und der EQG hat der Lightning allerdings keine vier Motoren; bisher wurden nur Versionen mit zwei Motoren angekündigt. Um damit einen Tank Turn zu verwirklichen, müssen sich die Achsen wohl gegenläufig drehen. Dabei wird jeweils gegenüberliegende Räder (eines pro Achse) per Bremse blockiert. Der Tank Turn wird also nur über zwei Räder bewerkstelligt. Die Beschreibung des Herstellers im “Abstract” der Patentschrift liest sich allerdings ziemlich kryptisch:

“Methods, apparatus, systems and articles of manufacture are disclosed to perform a tank turn.

An example vehicle includes a first wheel and a second wheel, the first wheel located on an end of a first axle, the second wheel located on an end of the second axle, the end of the first axle opposite to the end of the second axle, a first suspension coupled to the first wheel, a second suspension coupled to the second wheel, and a controller to drive the first axle in a first direction, drive the second axle in the second direction and decrease a first suspension load of the first suspension and a second suspension load of the second suspension.”

Ob das wirklich funktioniert, ist eine andere Frage; Ford hat nur die Idee patentiert. Aber auch bei Mercedes und bei Rivian ist noch nicht gesagt, dass alle Probleme ausgeräumt werden können.

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