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Mercedes EQE: Ein verkleinerter EQS, aber ohne große Heckklappe

Startversion EQE 350 mit 90-kWh-Akku und bis zu 660 km Reichweite

mercedes eqe: ein verkleinerter eqs, aber ohne große heckklappe

Mercedes stellte am heutigen Sonntag in einer “Pre-Night” kurz vor der IAA Mobility seine Neuheiten vor. Es sind zahlreiche und wichtige. Vielleicht das interessanteste Modell ist der neue EQE, das zweite Modell auf Basis der Plattform EVA nach dem EQS.

Aber nicht nur die technische Basis haben die beiden Limousinen gemeinsam, auch die Optik ist sehr ähnlich. Beide folgen dem “One Bow”-Design-Mantra, das den bogenförmigen Schwung der Dachlinie bezeichnet, und haben den Black-Panel-Grill (optional mit Sternchenmuster).

mercedes eqe: ein verkleinerter eqs, aber ohne große heckklappe One-Bow-Design: Auf diesem Bild sieht man, was gemeint ist

Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied bei der Karosserie: Anders als der EQS hat der EQE keine große Heckklappe, sondern ein feststehendes Rückfenster und einen kleine Kofferraumdeckel. Möglicherweise möchte Mercedes damit eher konservativ eingestellte Stufenheck-Freunde ansprechen.

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Außerdem ist der EQE natürlich kleiner als der EQS, nämlich etwa 27 Zentimeter. Mit 4,95 Metern Länge ist aber auch der EQE eine richtig große Limousine. Der Radstand ist neun Zentimeter kürzer. Von den Außenmaßen (und auch von der Karosserieart her, einer viertürigen Coupé-Limousine mit kleinen Kofferraumdeckel) ist der EQE mit dem CLS vergleichbar, die Sitzposition ist jedoch höher. Zur Aerodynamik gibt es noch keine Daten, doch verspricht Mercedes auch für den EQE sehr gute Werte – der EQS ist mit einem cW-Wert von 0,20 ja der aktuelle Rekordhalter.

mercedes eqe: ein verkleinerter eqs, aber ohne große heckklappe EQS oder EQE? Zumindest auf den ersten Blick schwer zu entscheiden.

Wie das Exterieur, so orientieren sich auch Cockpit und Ausstattung eng am EQS. Auch hier ist das Highlight der gewaltige Hyperscreen mit seinen drei integrierten Displays und den runden Luftausströmern in Turbinenoptik. Er ist beim EQE allerdings ein Extra und nicht serienmäßig. Gleiches gilt für sich automatisch öffnende Komforttüren (vorn) und die Hinterachslenkung (wie beim EQS zwei Versionen mit 4,5 bzw. 10 Grad Einschlagswinkel).

Was Akku und Antrieb angeht, so gibt es zum Marktstart im Sommer 2022 zwei Hecktriebler, von denen Mercedes erstmal nur eine vorstellt: den EQE 350. Während der EQS bislang ausschließlich mit einem 108-kWh-Akku verfügbar ist, bekommt der EQE 350 die für den EQS angekündigte (aber bisher nicht eingeführte) 90-kWh-Batterie. Damit ergibt sich eine WLTP-Reichweite von 660 Kilometern, also deutlich weniger als beim EQS 450+ (784 km).

Wie beim EQS hat der Akku eine NCM811-Chemie, das heißt, Nickel, Cobalt und Mangan werden im Verhältnis 8:1:1 eingesetzt, so dass nur wenig Cobalt zur Herstellung der Kathode nötig ist. Aufgeladen wird mit bis zu 170 kW Gleichstrom. Damit lassen sich in 15 Minuten 36 kWh nachladen, was für 250 WLTP-Kilometer reicht. Zum Vergleich: Beim EQS sind bis zu 200 kW möglich.

Eine Feinheit hat sich Mercedes mit den Ladefunktionen Home und Work einfallen lassen. Damit kann man das Laden an zwei verschiedenen GPS-Positionen (zum Beispiel zu Hause und in der Arbeit) automatisch starten, sobald der Wagen ans Netz angeschlossen ist. An geeigneten öffentlichen Ladestationen startet das Laden automatisch – wie beim EQS wird Plug and Charge unterstützt.

Den Antrieb übernehmen stets Permanentmagnet-Synchronmaschinen (PSM), beim EQE 350 wird nur eine an der Hinterachse mit 215 kW verwendet. Den zwei Start-Varianten sollen weitere Versionen folgen, darunter natürlich auch 4Matic-Varianten mit Allradantrieb.

Die Rekuperationsstärke kann man per Lenkrad-Paddles dreistufig einstellen (D+, D und D), zudem gibt es einen Automatikmodus (DAuto) und einen Segelmodus.

mercedes eqe: ein verkleinerter eqs, aber ohne große heckklappe mercedes eqe: ein verkleinerter eqs, aber ohne große heckklappe

Das Fahrwerk ist technisch eng verwandt mit dem der neuen S-Klasse. Optional gibt es eine Luftfederung mit adaptiven Dämpfern.

Zum sonstigen Technikangebot gehören Over-the-Air-Updates – unter anderem auch für das Batterie-Management-System, aber auch für zusätzliche Fahrmodi, Sound- und Lichteffekte. Teilweise verlangt Mercedes dafür aber offenbar Geld. Ebenfalls verfügbar sind die Hey-Mercedes-Sprachsteuerung, das Digital Light mit 1,3 Millionen kleinen Spiegeln, die das Licht auf die Straße reflektieren und vieles mehr.

Produziert wird der EQE im Werk Bremen, wo auch die C-Klasse und der EQC gefertigt werden. Für den chinesischen Markt wird der EQE beim Joint Venture BBAC in Peking gebaut. Die weltweite Markteinführung beginnt Mitte 2022.

Technische Daten des EQE 350

  • Antrieb: 1 E-Motor hinten (PSM mit 2 Wicklungen à 3 Phasen)
  • Leistung / Drehmoment: 215 kW / 530 Nm
  • Akku: 90 kWh netto
  • Stromverbrauch: 15,7-19,3 kWh/100 km
  • Reichweite: 660 km WLTP
  • Aufladen: bis 22 kW AC, bis 170 kW DC
  • Aufladezeit: 8h15 mit 11 kW AC / 31 min mit 110 kW DC (10-80%) 
  • Maße: 4.946 mm Länge / 1.961 mm Breite / 1.512 mm Höhe / 3.120 mm Radstand
  • Marktstart: Mitte 2022

Quelle: Mercedes

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