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Mercedes eCitaro G: Bus mit Festkörper-Akku in Südtirol getestet

Elektrobus wurde im normalen Linienverkehr auf der Seiser Alm in Bozen eingesetzt

mercedes ecitaro g: bus mit festkörper-akku in südtirol getestet

Reichlich Schnee, winterliche Temperaturen und das auf rund 2.000 Meter Höhe: Der Mercedes eCitaro G mit Festkörperbatterie musste seine Fähigkeiten nun unter schwierigen Bedingungen beweisen.

Der 18 Meter lange Gelenkbus wurde nun im Januar im Linienbetrieb auf der Seiser Alm in Südtirol getestet. Als Energiespeicher dienen Festkörperbatterien mit einer Kapazität von 441 kWh, die bei den niedrigen Temperaturen besonders gefordert waren. Die zwei angetriebenen Achsen sorgten auch bei Glätte für gute Traktion und Leistung. “Super Fahrgefühl”, urteilte Fahrer Franz Federspieler, der bereits seit 40 Jahren Omnibusse fährt.

Eingesetzt war der eCitaro G auf einer Linie des Unternehmens Silbernagl zwischen den Orten Compatsch (1.850 Meter über Meereshöhe) und Saltria (1.680 Meter) auf der Seiser Alm in den Südtiroler Dolomiten.

Silbernagel hat seinen Hauptsitz im nahen Kastelruth. Der Betrieb setzt auf technische Innovationen und Umweltverträglichkeit, daher ließ sich Generaldirektor Carlo Greco gern auf den Test ein: “Für uns sind die 18 Meter langen Fahrzeuge mit 6×4-Antrieb sehr interessant. Wir sind zuversichtlich, dass wir sie in den kommenden Jahren in unsere Busflotte integrieren können.”

Der eCitaro G mit Festkörperbatterien wurde schon im September 2020 vorgestellt – zusammen mit seinem gelenklosen Schwestermodell eCitaro. Normalerweise werden die Busse von einer elektrischen Achse von ZF (AVE 130) im Hinter­wagen angetrieben. Die radnabennahen Motoren leisten (wie beim gelenklosen eCitaro) pro Achse maximal 2 x 125 kW, das Motor-Drehmoment beläuft sich auf 2 x 485 Nm. An der Achse kommen durch die Übersetzung 2 x 11.000 Nm an. Für maximale Traktion gibt es aber den Gelenkbus auch mit zwei angetriebenen Achsen – eine Version, die offenbar auch in Südtirol zum Einsatz kam.

Normalerweise werden die Busse mit NMC-Akkus (Nickel, Mangan, Cobalt) mit Flüssigelektrolyt ausgeliefert. Optional gibt es die Normal- und die Gelenkversion aber auch mit Festkörperbatterien, zu denen hat Bjørn Nyland im Oktober einiges in Erfahrung gebracht hat (siehe unten links verlinkter Artikel).

Die von Bjørn erkundete Variante war ein Stadtbus ohne Gelenk, der aber ebenfalls eine Batterie-Speicherkapazität von 441 kWh (in sieben Akkus à 63 kWh) hatte. Hersteller der Batterie ist Bolloré. Es handelt sich um Hochtemperatur-Akkus, die auf 80 Grad erwärmt werden müssen, um zu funktionieren. Je nach Version sind vier oder fünf der Akkus auf dem Dach angeordnet:

mercedes ecitaro g: bus mit festkörper-akku in südtirol getestet Mercedes eCitaro G mit Festkörperbatterien: 4 Akkus auf dem vorderen und 1 Akku auf dem hinteren Dach mercedes ecitaro g: bus mit festkörper-akku in südtirol getestet Mercedes eCitaro mit 5 Festkörperakkus auf dem Dach. 2 weitere befinden sich im Heck

Das Familienunternehmen, gegründet 1978 von Anton und Monika Silbernagl, zählt zu den erfolgreichsten Busbetrieben Südtirols und bietet mit mehr als 100 Mitarbeitern alle Dienstleistungen rund ums Reisen an. Die Flotte von Silbernagl setzt sich aus rund 70 Reise- und Linienbussen zusammen.

Die Palette reicht dabei vom kompakten Minibus bis zum Doppelstockbus, und fast alle sind sie von den Marken Mercedes und Setra. Dabei ist die schon 1950 von der Firma Kässbohrer gegründete Marke Setra seit 1995 in den Händen von Daimler. Der Name leitete sich ursprünglich von SELbstTRAgend ab. Die aktuellen Modelle gehören zu den 400er- und 500er-Baureihen.

Quelle: Mercedes

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