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Toyota Yaris

Mazda2 Hybrid, Toyota Yaris Hybrid: Test, Kleinwagen, Motor, Preis

Der Mazda2 Hybrid ist im Kern ein Toyota Yaris Hybrid – mit Detail-Differenzen. Welchen nehmen? Der AUTO BILD-Vergleich gibt die Antwort.

Weniger als vier Meter lang sind die eineiigen Zwillinge, die da vor uns parken. Was manchen irritiert: Seit dem Frühjahr 2022 gibt es den im Sommer 2020 eingeführten Yaris Hybrid auch als Mazda2 Hybrid. Beide entstehen im gleichen Toyota-Werk im französischen Valenciennes und sind baugleich; bis auf das Logo existieren nicht einmal Designunterschiede.

Zwar starten beide Minis um die 22.000 Euro, aber dann geht’s los mit den Ungereimtheiten: Beim von uns gefahrenen Mazda in Select-Ausstattung (der höchsten) kostet Zweifarblack 990 Euro, beim Toyota 1000 (mit Dach in Schwarz, das Mazda-Dach ist weiß). Ein großes Panorama-Glasdach mit fürchterlich hakeligem mechanischen Rollo kostet beim Mazda 1100 Euro Aufpreis, beim Toyota 490. Allerdings nicht für die Ausstattungslinie GR Sport. android, mazda2 hybrid, toyota yaris hybrid: test, kleinwagen, motor, preis

Verwirrend: Yaris und Mazda2 mögen technisch identisch sein, ihre Ausstattungsoptionen unterscheiden sich allerdings deutlich.


Beim Mazda gibt es ein Navi auch nicht für Geld und gute Worte, immerhin sind aber Apple CarPlay und Android Auto dabei – wenn auch kabelgebunden. So kann man per Handy navigieren, was die meisten ja eh tun.

Testwagenpreis von jeweils rund 30.000 Euro

Der von uns gefahrene Toyota in der sportiven GR-Ausstattung ist gegen 1000 Euro Aufpreis mit dem jüngsten Toyota-Navi zu haben. Wer aber ein Head-up-Display haben möchte, wird wiederum bei Mazda besser bedient: Es ist Serie selbst bei der Grundversion Pure.Der ganze Wirrwarr endet dennoch bei einem fast einheitlichen Testwagenpreis von jeweils rund 30.000 Euro.

  • Motor Bauart/Zylinder: Dreizylinder + E-Motor
  • Einbaulage: vorn quer
  • Hubraum: 1490 cm³
  • kW (PS) bei 1/min: 68 (92)/5500
  • Nm bei 1/min: 120/3600
  • Leistung E-Motor: 59 kW (80 PS)
  • max. Drehmoment E-Motor: 141 Nm
  • Systemleistung: 85 kW (116 PS)
  • Vmax: 175 km/h
  • Getriebe: stufenloses Automatikgetriebe
  • Antrieb: Vorderradantrieb
  • Bremsen vorn/hinten: Scheiben/Scheiben
  • Testwagenbereifung: 195/55 R 16 V
  • Reifentyp: Bridgestone Ecopia EP 150
  • Radgröße: 5,5 x 16″
  • Abgas CO2: 93 g/km
  • Abgasnorm: Euro 6d-ISC-FCM
  • Verbrauch*: 3,9 l
  • Tankinhalt: 36 l
  • Kraftstoffsorte: Super
  • Vorbeifahrgeräusch: 70 dB(A)
  • Anhängelast gebr./ungebr.: 450/450 kg
  • Stützlast: 50 kg
  • Kofferraumvolumen: 286–935 l
  • Länge/Breite/Höhe: 3940/1745–2020**/1500 mm
  • Radstand: 2560 mm
  • Grundpreis: 22.190 Euro
  • Testwagenpreis (wird gewertet): 28.190 Euro


Es ist der Hybridantrieb, der diese Zwerge so teuer macht. Ansonsten gibt es für den stolzen Preis dünnwandige, nicht ganz knister- und klapperfreie Karosserien und viel schwarzes Hartplastik. Den Yaris gab es noch 2020 in einer weniger tristen, da im Interieur zweifarbigen Ausstattung namens “Elegant”. Die ist leider aus dem Programm geflogen.

Kaum Unterscheide beim Fahren

Beim Fahren gibt es erst einmal wenig Unterschiede. Der seit Jahren bekannte, leistungsverzweigte Hybridantrieb legt bei Einlegen der EV-Taste rein elektrisch los, schafft es so aber wegen des kleinen Akkus nur wenige Hundert Meter weit. Meist bei 49 km/h meldet sich der Dreizylinder knurrend zu Wort – Gewichtsreduzierung, Materialwahl und das Toyota-typische stufenlose Planetenradgetriebe können keinen Leisetreter entstehen lassen. android, mazda2 hybrid, toyota yaris hybrid: test, kleinwagen, motor, preis

Wenig überraschend: In Fahrt unterscheiden sich Mazda und Toyota kaum, bei konstantem Tempo sind sie erstaunlich leise.


Während die Kleinen beim Beschleunigen doch kratzig und laut wirken, bergen sie bei Konstantfahrt eine Überraschung: Plötzlich werden sie viel leiser. Eine schnelle Autobahnetappe mit 160 km/h ist möglich, ohne das Hörvermögen der Insassen zu gefährden.

  • Beschleunigung
  • 0–50 km/h: 3,5 s
  • 0–100 km/h: 10,0 s
  • 0–130 km/h: 16,7 s
  • Zwischenspurt
  • 60–100 km/h: 5,6 s
  • 80–120 km/h: 7,8 s
  • Leergewicht/Zuladung: 1155/460 kg
  • Gewichtsverteilung v./h.: 62/38 %
  • Wendekreis links/rechts: 10,8/10,8 m
  • Sitzhöhe: 575 mm
  • Bremsweg
  • aus 100 km/h kalt: 38,5 m
  • aus 100 km/h warm: 38,0 m
  • Innengeräusch
  • bei 50 km/h: 58 dB(A)
  • bei 100 km/h: 67 dB(A)
  • bei 130 km/h: 72 dB(A)
  • Verbrauch
  • Sparverbrauch: 4,3 l S/100 km
  • Testverbrauch Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe): 5,5 l S/100 km (+41 %)
  • Sportverbrauch: 7,7 l S/100 km
  • CO2 (Testverbrauch): 130 g/km
  • Reichweite (Testverbrauch): 650 km


Der Mazda mit seinen Bridgestone-Ecopia-Energiesparreifen mit eher hochflankigem 55er-Querschnitt auf 16-Zoll-Rädern bietet naturgemäß mehr Abrollkomfort auf Kopfsteinpflaster. Ungewöhnlich für Fronttriebler: Der Mazda übersteuert, wenn man eine Kurve zu schnell angeht. Was keineswegs als Nachteil zu sehen ist, hilft es doch dem Fahrer, einzudrehen und den Radius zu verkleinern – gut kontrollierbar, nie tückisch.
Der Yaris GR Sport nutzt eine kurzhubigere Feder-Dämpfer-Kombination. Lange Wellen verarbeitet sie spürbar straffer. Seine 18-Zöller mit Michelin Pilot Sport und 40er-Querschnitt rauben dem Kleinen weniger Komfort, als man hätte befürchten können.

Der Yaris kommt schneller zum Stehen

Die größeren Räder erhöhen minimal das Leergewicht und den Verbrauch. Der Yaris wiegt in diesem Vergleich acht Kilogramm mehr, schluckt auf unserer Verbrauchsrunde alle 100 Kilometer 0,2 Liter extra. android, mazda2 hybrid, toyota yaris hybrid: test, kleinwagen, motor, preis

Die Bereifung macht den Unterscheid: Die auf dem Yaris montierten Michelin Pilot Sport sorgen für einen kürzeren Bremsweg.


Die Sportbereifung beschert dem Toyota aber einen Punktevorsprung wegen signifikant kürzerer Bremswege: 33,5 statt 38,5 Meter kalt aus 100 km/h – alles andere als eine Kleinigkeit. Weitere Details zum Test finden Sie in der Bildergalerie.

Bildergalerie

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Zwei kleine Hybride im Test


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