- Als Range Extender gebraucht
- Rund 600 Kilometer Reichweite
- E-Kennzeichen und steuerliche Begünstigung
Der Mazda MX-30 ist nicht nur ein schönes, sondern auch ein gutes Elektroauto. Es gibt nur einen Haken: Die Reichweite ist arg begrenzt. Lösen soll das Problem nun eine zweite Antriebsvariante. Sie arbeitet mit einem Wankelmotor, der während der Fahrt Strom erzeugt. Damit erhöht sich der Aktionsradius auf über 600 Kilometer. Technisch ist der MX-30 R-EV letztlich ein Plug-in-Hybrid.
Mazda MX-30 Skyctiv-e R-EV: Zweite Antriebsvariante neben dem vollelektrischen Modell. Hersteller
Als Range Extender gebraucht
Nun bedienen sich die Japaner erneut des Wankelmotors. Dringend gebraucht wird er im elektrischen MX-30. Wie alle Mazdas ist der 4,40 Meter lange Crossover formal ein überaus erfreulicher Anblick – ungewöhnlich das Konzept der gegenläufig öffnenden Portaltüren, stilsicher eingerichtet das Interieur. Doch die Reichweite fällt betrüblich schmal aus. Im WLTP-Mix beträgt sie nur 200 Kilometer, bei einem winterlichen Test vor zwei Jahren notierten wir gerade einmal 150 Kilometer.
Warum es nicht möglich ist, die kleine 35,5-kWh-Batterie durch eine größere mit mehr Reichweiten-Potenzial zu ersetzen, hat nach Einschätzung von Mazda-Sprecher Jochen Münzinger mit einem Packageproblem zu tun. Der MX-30 basiert auf einer sogenannten Mischplattform, die auch Verbrennermodelle wie den Mazda 3 trägt. Das setzt raumtechnische Grenzen. Und führt zurück zum Wankel: Auf der Motor-Show von Brüssel (bis 22. Januar) stellt Mazda derzeit eine zweite Antriebsvariante des Crossovers vor, ein neu entwickelter Einscheiben-Kreiskolbenmotor mit 55 kW/75 PS und einem Kammervolumen von 830 ccm verhilft hier zu einem deutlich erweiterten Aktionsradius.
Rund 600 Kilometer Reichweite
Lokal emissionsfrei sind die generatorerzeugten Extrakilometer freilich nicht, denn der Kreiskolbenmotor muss schließlich mit Sprit versorgt werden, der in einem 50-Liter-Tank “gebunkert” wird. Was den Verbrauch betrifft, ist von 1,0 l/100 km plus 17,5 kWh Strom die Rede. Die Batterie lässt sich an der AC-Wallbox dreiphasig und mit bis zu 11 kW laden, aus der DC-Schnellladestation fließen maximal 36 kW. Nach Herstellerangaben nimmt die Komplettladung an der Wallbox etwa eineinhalb Stunden in Anspruch, am Schnelllader dauert es von 20 bis 80 Prozent etwa 25 Minuten.
E-Kennzeichen und steuerliche Begünstigung
Extern aufladbare Batterie plus Benzinmotor und großer Tank – das hört sich nach Plug-in-Hybrid an und ist unterm Strich auch einer. Auf eine Kaufprämie darf der Kunde somit nicht hoffen. Zumindest aber bekommt der MX-30 R-EV ein E-Kennzeichen und gelangt in den Genuss der günstigen 0,5-Prozent-Dienstwagenbesteuerung.
Preislich liegt der Neue auf Augenhöhe mit seinem vollelektrischen Bruder – zumindest auf den ersten Blick. Beide Modelle starten bei 35.990 Euro, im Falle des reinen Stromers dürfen hiervon freilich noch 6750 Netto-Umweltbonus (brutto 7177,50 Euro) abgezogen werden. Das Basismodell “Prime Line” macht sich unter anderem 18-Zoll-Leichtmetallräder, Rückfahrkamera und Navi zu eigen, das Topmodell unter insgesamt fünf Ausstattungsvarianten kostet 45.040 Euro, heißt “Edition R”, soll “die Rückkehr des Kreiskolbenmotors feiern” und bietet unter anderem 360-Grad-Monitor, Bose-Soundsystem, zahlreiche Fahrassistenten, Glasschiebedach sowie eine spezielle Lackierung.
Ulla Ellmer
Mazda MX-30 Skyactiv-e R-EV in Kürze:
Wann er kommt: Im Frühjahr 2023, bestellbar ab Februar
Wen er ins Visier nimmt: Keine unmittelbaren Konkurrenz, am ehesten die PHEV-Varianten von Kia Niro, Cupra Formentor oder Ford Kuga.
Was ihn antreibt: Elektromotor mit 125 kW/170 PS.
Was er kostet: Ab 35.990 Euro