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Maserati GranTurismo Folgore im Test: So fährt das Allrad-Coupé

Die Kraft von 560 kW mit dem Handling und Fahrgefühl eines traditionellen Sportwagens

maserati granturismo folgore im test: so fährt das allrad-coupé

Den Maserati GranTurismo gibt es demnächst auch mit Elektroantrieb. Das viersitzige Coupé wird in der zweiten Generation außer mit V6-Benziner (“Nettuno”) erstmals auch als Elektroversion Folgore offeriert. Der Folgore bekommt zudem Allradantrieb – eine weitere Premiere, denn die erste Generation hatte stets Hinterradantrieb. Seth Miersma von InsideEVs USA hat den Wagen schon getestet.

Wie Maserati im Oktober beid er Vorstellung des GranTurismo verkündete, erhält der GranTurismo Folgore drei E-Motoren – vorne einen, hinten zwei. Die Permanentmagnet-Synchronmaschinen (PSMs) haben jeweils 300 kW, doch die Systemleistung wird von der Batterie auf 560 kW begrenzt. Damit soll der Sprint auf Tempo 100 nur 2,7 Sekunden dauern. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 320 km/h.

Bildergalerie: Maserati GranTurismo Folgore im Test

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Der Akku speichert 93 kWh brutto und 83 kWh netto. Die verwendeten Pouch-Zellen kommen laut Seth vom koreanischen Hersteller LG. Die Reichweite war bisher nicht bekannt; nun gibt sie Maserati mit 450 km nach WLTP an – das stimmt genau mit unserer Schätzung vom Oktober überein. Das 800-Volt-System ermöglicht das Laden mit bis zu 270 kW. Laut Maserati dauert es nur 18 Minuten, um den Akku von 20 auf 80 Prozent zu bringen. Alternativ ermöglicht der Bordlader das Laden mit bis zu 22 kW Wechselstrom.

Zu den Konkurrenten des Maserati GranTurismo Folgore gehören der Lucid Air in der Version Grand Touring Performance und der Audi RS e-tron GT sowie das Tesla Model S in der Topvariante Plaid. Hier sehen Sie die wichtigsten Daten:

Maserati GranTurismo Folgore Lucid Air Grand Touring Audi RS e-tron GT Tesla Model S Plaid
Antrieb AWD mit 560 kW
(3 E-Motoren)
AWD mit 772 kW
(2 E-Motoren)
AWD mit 440 kW
(2 E-Motoren)
AWD mit 750 kW
(3 E-Motoren)
0-100 km/h 2,7 Sek. ca. 3,0 Sek. 3,6 Sek. 2,1 Sek.
(mit Rollout-Start)
Höchstgeschwindigkeit 320 km/h 270 km/h 250 km/h 322 km/h
Akku netto 84 kWh k.A. 84 kWh ca. 100 kWh
Reichweite 450 km bis 839 km bis 495 km 600 km
Preis k.A. 159.000 Euro 142.500 Euro 138.970 Euro

Bei Geradeausfahrt fühlen sich Elektroautos bei hohem Tempo immer gut an, weil sie dank des hohen Gewichts sehr stabil bleiben. Der Lucid Air gehört laut Seth zu den wenigen Autos, die auch in der Kurve gut anfühlen. Aber auch der Maserati wirkt in der Kurve leicht und agil, so unser Tester.

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Die T-förmige Batterie des GranTurismo Folgore

Mit rund 2,2 Tonnen ist der GranTurismo Folgore zwar kein Leichtgewicht, aber er hat den Vorteil eines T-förmigen Akkus. So konzentriere sich das Gewicht auf die Mitte und das Heck des Fahrzeugs – wie bei einem Rennwagen. Das soll dem Handling zugute kommen. Warum, das geht aus dem Test nicht genau hervor – möglicherweise meint Seth, dass das schwerere Heck das Auto leichter eindrehen lässt. Das Lenkgefühl im Maserati soll nicht überwältigend sein, aber man erhält genug Feedback von der Straße.

Die Charakteristik des GranTurismo hängt stark vom gewählten Fahrmodus ab; davon gibt es vier:

  • Max-Range-Modus: maximale Reichweite, verringerte Leistung
  • GT-Modus: 80% der Maximalleistung, weichere Federung
  • Sportmodus: 100% der Leistung, lauterer Sound, weniger Eingriffe von ESP und Traktionskontrolle
  • Corsa-Modus für die Rennstrecke

Wie schon der Name Corsa (italienisch für Rennen) sagt, ist der letztgenannte Modus für öffentliche Straßen nicht geeignet; Seth probierte ihn dennoch aus. Resultat: Das Heck brach beim Beschleunigen sofort und ziemlich heftig aus.

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Im Innenraum bietet Maserati eine (für ein Coupé) geräumige Fahrumgebung mit einem Infotainment, das andere Modelle der Marke in den Schatten stellt. Allerdings war der GranTurismo Folgore, den Seth in Italien fuhr, noch kein Serienmodell. So waren bei dem getesteten Auto statt Cupholdern noch Not-Ausschalter eingebaut. Es gab verschiedene Störgeräusche und nicht ganz bündige Zierteile, und das Infotainment funktionierte ebenfalls noch nicht richtig.

Die Sitze sind mit einem neuartigen Material namens Econyl bezogen, ein recyceltes Nylon aus alten Fischernetzen. Das Material sieht laut Seth nicht besonders gut aus und hat keine gute Haptik, obwohl es griffig zu sein scheint, wie er findet.

Der GranTurismo ist exotischer und hat mehr Sexappeal als die Konkurrenten, so das Urteil von Seth. Er empfindet den Maserati als “sinnliches, innovatives Hochleistungs-Elektrofahrzeug”; direkte Konkurrenten habe er nicht. Sein Gefühl sträubt sich, dem Wagen eine Bewertung von 8,3 von 10 zu geben, aber der Preis ist hoch, Reichweite und Platzangebot jedoch gering …

Quelle: InsideEVs.com

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