Auto

Marelli präsentiert drahtloses verteiltes Batteriemanagement wBMS

System soll den BMS-Kabelbaum um 90 Prozent reduzieren

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Der japanisch-italienische Zulieferer Marelli entstand im Jahre 2019 aus dem Zusammenschluss von Calsonic Kansei und Magneti Marelli. Nun stellt die Firma ein Wireless Distributed Battery Management System (wBMS) vor, also ein drahtloses, verteiltes Batteriemanagementsystem. Das System soll ab 2024 in Elektroautos verwendet werden.

Bei dem System erfolgt die Kommunikation zwischen Batterien und Steuereinheit drahtlos. So sollen sich die Kabelverbindungen, die bei normalen BMS-Architekturen nötig sind, um 90 Prozent reduzieren. Das bringt mehr Flexibilität bei der Platzierung von Batteriemodulen. Zudem soll es für mehr Effizienz, Zuverlässigkeit und reduzierte Kosten sorgen. Auch die Montage wird vereinfacht.

Da keine Stecker mehr nötig sind, reduzieren sich Gewicht und Stromverbrauch, was die Reichweite des Fahrzeugs erhöht. Die Lösung hat auch einen geringeren Platzbedarf, wodurch mehr Batteriezellen untergebracht werden können – was ebenso der Reichweite zugute kommt. Größere Batterien führen auch oft zu einer erhöhten Leistungsabgabe und lassen sich schneller aufladen.

“Das Wireless-BMS ist ein echter Game-Changer für die Automobilindustrie, da es Batteriekabelbäume, Kabel und Stecker überflüssig macht, die mit den normalen kabelgebundenen BMS-Systemen verbunden sind”, sagt Marelli-Manager Razvan Panati.

“Marelli hat sowohl das wBMS als auch das kabelgebundene BMS mit identischen Basisarchitekturen entwickelt, die von zwei unterschiedlichen Kommunikationsarten und Schnittstellen unterstützt werden”, so der Experte weiter. “Auf diese Weise kann unsere Technologie mit minimalen Änderungen auf mehreren Fahrzeugplattformen angewendet werden. Diese Flexibilität der Lösung garantiert eine erhebliche Reduzierung der Engineering-Kosten und ermöglicht es Marelli, diese High-End-Technologie für den Massenmarkt erschwinglich zu machen.”

Zu dem wBMS gehört eine Software, die mehrere Parameter jeder Batteriezelle schätzen kann – einschließlich State of Charge, State of Health und State of Power. So ist laut Hersteller eine genauere Berechnung des Gesamtzustands der Batterie möglich.

Das BMS stellt sozusagen das “Gehirn” der Batterie dar. Es schützt die Batterie vor Überladung und vor Tiefentladung. Das BMS steuert das Laden und das Entladen in Abhängigkeit von Temperatur, Spannung und Ladezustand. Dabei kümmert sich das BMS auch um den Ausgleich zwischen ungleichen Ladeständen verschiedener Zellen (die so genannte Balancierung).

Quelle: Marelli

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