Findet Honda nach drei schwierigen Jahren wieder in die Erfolgsspur? Nach dem Malaysia-Test war Marc Marquez skeptisch. Mit diesem Entwicklungsstand der RC213V ist es derzeit nicht möglich, um Siege zu kämpfen.
“Wir müssen abwarten, wie sich das Motorrad in Portimao entwickelt und wie das Rennen dort läuft”, sagt der sechsmalige MotoGP-Weltmeister gegenüber der spanischen Edition von ‘motorsport.com’. “Und dann werden wir den Schlüssel sehen.”
“Was passiert, wenn die ersten fünf Rennen vorbei sind. Wie waren wir auf fünf verschiedenen Strecken? Dann können wir evaluieren, wo wir stehen. Vielleicht haben wir auf einigen Strecken Mühe und auf anderen läuft es gut.”
Was macht Marquez zuversichtlich, dass Honda in einem knappen Monat Fortschritte schafft, wenn sie über die Winterpause nicht gelungen sind? “Weil sie mir das gesagt haben”, meint der Spanier. “Der erste Plan war, dass wir in Sepang viele Dinge probieren.”
“Wir haben gute Ideen. Ich spreche in der Mehrzahl, weil wir ein Team sind. In Malaysia war es ein Konzeptlevel, um viel zu testen. In der Zeit bis zum Portimao-Test müssen wir alles evaluieren und dann dort ausprobieren.”
“Es ist klar, dass man die Situation nicht von einem auf den nächsten Tag komplett ändern kann. Ich würde mir das wünschen, aber es ist sehr schwierig. Man muss realistisch sein. In Portimao und im ersten Rennen werden wir es sehen. Im Laufe des Jahres kann man viele Dinge ändern.”
Marquez: “Situation ist für alle schwierig”
Yamaha hat beim neuen Motor Leistung gefunden und auch KTM hat unzählige Entwicklungen ausprobiert. Die Honda-Fahrer waren in der Verfolgergruppe dabei, aber es zeigte sich, dass der Zeitrückstand auf die Spitze beträchtlich ausfiel.
“Die Situation ist für alle schwierig, aber vor allem für Honda”, spricht Marquez Klartext. “Auch für mich ist es hart, weil ich mich als Honda-Fahrer fühle und Teil der Honda-Familie bin. Aus sportlicher Sicht ist es schwierig.”
Honda hat in Malaysia diverse neue Entwicklungen getestet
Foto: Motorsport Images
“Man sieht, wie Honda leidet. Wir sind das Repsol-Honda-Team und haben die Verpflichtung, in jedem Jahr um die Weltmeisterschaft zu kämpfen – egal ob ich oder mein Teamkollege. Wir sind dazu verpflichtet.”
Dazu muss Honda das Motorrad konkurrenzfähig machen. Körperlich geht es Marquez immer besser. Er merkt kaum noch Probleme mit dem rechten Arm: “Mein Ziel ist es, bis zum ersten Rennen Ende März bei 100 Prozent zu sein.”
“Aber ich kann soweit sagen, dass ich praktisch wieder gleich [wie früher] fahre. Auch meine Körperposition war bei den Tests schon ganz anders als bei den letzten fünf Rennen. Ich fühlte mich auch generell viel stabiler. Das hat mir geholfen.”
Seinen Vertrag mit Honda bis Ende 2024 will Marquez auf alle Fälle erfüllen. Gerüchte über einen vorzeitigen Abschied hat er bereits dementiert. “Ich habe mit Honda so eine gute Beziehung”, betont er erneut. “Wir respektieren uns gegenseitig so sehr.”
“Ich spüre von Honda großen Respekt und ich habe sie seit 2013 auch immer respektiert. Wir haben uns gegenseitig so viel geholfen, dass wir Entscheidungen immer gemeinsam treffen. Es wäre ein Fehler und ist nicht mein Stil, eine Situation zu erzwingen. Ich will wieder mit Honda gewinnen. Das habe ich derzeit in meinem Kopf.”
Mit Bildmaterial von Honda.