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Marc Marquez: Aero gut für MotoGP-Performance, aber nicht für die Show

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Marc Marquez: Aero gut für MotoGP-Performance, aber nicht für die Show

Ein Flügelchen hier, ein Winglet da, Regen-Deflektoren, neue Heckspoiler, Stegosaurus-Flügel: Das aerodynamische Wettrüsten in der MotoGP hat bei den Wintertests 2023 in Sepang und Portimao die nächste Eskalationsstufe gezündet.

Genau diese Entwicklung sorgt bei Fans, Journalisten und vielen Beteiligten für Kopfschütteln und Kritik. Auch unter den Fahrern der Königsklasse des Motorradsports wird der Geflügelsalat an den Bikes mit Skepsis betrachtet. Zuletzt reihte sich Honda-Superstar Marc Marquez bei den Testfahrten in Portugal in die Riege der Kritiker ein.

“Es wird immer schwieriger, anderen Fahrern zu folgen, weil die Aerodynamik die Balance des Motorrads, den Fahrstil und das Bremsen stark verändert. Dadurch wird das Hinterherfahren schwieriger, und die Situation auf vielen Streckenabschnitten schlimmer”, urteilt der sechsfache MotoGP-Weltmeister.

Ducati als Aerodynamik-Pionier in der MotoGP

In der modernen 1.000-ccm-Ära der Königsklasse war es Ducati, das 2015 mit zwei Flügeln an der vorderen Verkleidung den Weg ins Aerodynamik-Zeitalter ebnete. Inzwischen sprießen Winglets in allen erdenklichen Formen aus allen Ecken der Motorräder. In Portimao sorgten vor allem die Aprilia RS-GP und die Yamaha M1 für Aufsehen.

Während Aprilia den kleinen Heckflügel vom Freien Training in Mugello wieder auspackte und zusätzlich Flügel an Gabel und Schwinge anbrachte, montierte Yamaha einen monströsen Heckflügel am Höcker seiner MotoGP-Maschine.

“Wir haben Aprilia und Yamaha gesehen. Ich hoffe, dass sie langfristig verstehen, in welche Richtung es gehen soll”, sagt Marquez mit Blick auf die Regelhüter rund um den Motorrad-Weltverband FIM. Inzwischen geht das aerodynamische Wettrüsten in der MotoGP aber weit über das bloße Anbringen von Flügeln hinaus.

Aprilia greift Formel-1-Technologie auf

Die Optimierung der Luftströmung rund um das Motorrad wird inzwischen durch weitere Entwicklungen erreicht. So sorgt eine verbreiterte Verkleidung dafür, dass in den Kurven der so genannte Ground-Effect genutzt werden kann. Aus der Formel 1 hat Aprilia zudem den S-Schacht übernommen, der den Luftwiderstand verringern soll.

Eine gefährliche Entwicklung, denn das Racing in der MotoGP leidet darunter. Dabei war die Serie in der 1.000-ccm-Ära lange für spannende und enge Rennen bekannt. “Für die Show ist das nicht der beste Weg”, gibt auch Marquez zu bedenken. “Für die Performance schon, wir werden immer schneller. Aber für die Show glaube ich nicht, dass es das Beste ist.”

Und weiter: “Aber in diese Richtung müssen wir gehen, denn da sind wir jetzt.” Welcher Hersteller mit welchen Entwicklungen in die neue Saison geht und wie sich das alles auf das Racing auswirkt, wird sich beim Saisonauftakt in der kommenden Woche zeigen. Dann steht in Portimao der Grand Prix von Portugal auf dem Programm.

Mit Bildmaterial von Gold and Goose / Motorsport Images.

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