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Luxuriöser Integrierter mit alternativem Layout

Die Marke ist bei uns nahezu unbekannt, der Grundriss ungewohnt. Und doch erfüllt der neue Notin Castello viele oft geäußerte Wünsche.

Der Name Notin benötigt auch nach 100-jähriger Historie noch ein wenig Erklärung (siehe unten). Obwohl in der französischen Heimat seit jeher eine Klasse für sich, startete Notin erst vor Kurzem einen nennenswerten Export zu uns und in der Folge auch ein Programm, das stärker auf den deutschen Markt ausgerichtet ist. Neuester Vorstoß ist der Castello BCL, in dem viele Anregungen des Importteams von La Marca umgesetzt wurden.

Premium-Integrierter bringt Queensbett mit

luxuriöser integrierter mit alternativem layout Ulrich Kohstall

Unaufdringliche Eleganz prägt das Ambiente im Castello. Mit einer Schiebetür lässt sich das mittige Bad abtrennen.

Der neue Notin bewegt sich in der Liga der Premiumhersteller, geht die typischen Anforderungen aber auf eigene Weise an. Zwar kann man die so beliebten Einzelbetten auch bei den Franzosen bekommen, der Castello BCL macht sich jedoch für das Queensbett stark.

Anders als sonst üblich wird das Bett hier nicht durch seitliche Kleiderschränke begrenzt. Notin zeigt hier vielmehr, dass es auch einem Queensbett möglich ist, in der oberen Hälfte die gesamte Wagenbreite zu beanspruchen.

luxuriöser integrierter mit alternativem layout Ulrich Kohstall

Am Kopfende erstreckt sich das Bett über die gesamte Breite. Die Matratze misst 1,95 x 1,50 Meter.

Der riesige Kleiderschrank befindet sich erstaunlich griffgünstig darunter. Zudem verzichtet Notin auf eine starke Abrundung am Fußende, sodass sich in der Summe eine große gemeinsame Liegefläche ergibt. Der Zugang ist ähnlich gut wie bei ebenfalls erhöht eingebauten Einzelbetten. Dank der Höhe hat auch die Garage darunter das in dieser Klasse erwartete Format.

Raumbad als Durchgang ins Schlafzimmer

Klare Vorteile dieser Anordnung kann das Bad verbuchen. Mag es auf Anhieb vielleicht wie ein wenig intimes Durchgangszimmer wirken, offenbart es seinen Charme, wenn alle drei Zugänge mit Schiebetüren verschlossen sind. So ungehindert bewegt man sich in einem Siebeneinhalb-Meter-Mobil nur selten zwischen einem breiten Waschtisch, einer stufenlos zugänglichen Duschkabine und einer Toilette mit viel Beinfreiheit.

luxuriöser integrierter mit alternativem layout Ulrich Kohstall

Das Waschbecken aus Echtglas verleiht dem Badezimmer eine edle Note.

Das Layout der vorderen Wagenhälfte entspricht schon eher den Konventionen dieser Klasse, wobei es Notin auch hier gelingt, eigene Akzente zu setzen. Die hellen Möbel in einem klaren, eher skandinavischen Stil fördern den Eindruck innerer Größe. Es hat jedoch nichts mit dem Design, sondern mit der Konstruktion zu tun, dass man beim Aufstehen vom Fahrersitz unter dem Hubbett nahezu Stehhöhe genießt.

Eher typisch für die Klasse ist die Tatsache, dass für den nicht schlecht ausgestatteten Castello noch zahllose verlockende Optionen möglich sind und der Preis rasch um eine fünfstellige Summe ansteigt. Klar ist auch, dass er der 3,5-Tonnen-Klasse entwachsen ist und besser gleich auf ein deutlich schwereres Chassis baut. In jedem Fall ist das ein Fiat Ducato. Der Mercedes Sprinter bleibt den Traditionsmodellen der extravaganten Excel-Baureihe vorbehalten.

Notin Castello BCL

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Durch das Badezimmer in der Mitte erinnert die Raumaufteilung an größere Liner.

  • Preis: ab 114.900 Euro
  • Basis: Fiat Ducato, Flachrahmen, Frontantrieb, ab 103 kW/140 PS
  • Gesamtgewicht: ab 3650 kg
  • Länge/Breite/Höhe: 7,49/2,30/2,95 m
  • Empfohlene Personenzahl: 2–4
  • Baureihe: Der neue Castello gehört zur Serie I.Progress, die bei Notin alle Integrierten auf Fiat-Basis umfasst. Zwischen 6,89 und 7,49 Meter Länge gibt es hier fünf Modelle mit Einzelbetten oder klassischem Queensbett.

Notin: Lange Tradition mit Zukunft

Im vergangenen Jahr feierte die Marke Notin ihren 100. Geburtstag. 1921 begannen die Brüder Notin in Panissières, einem Bergdorf nahe Lyon, mit dem Bau bewohnbarer Anhänger. 1948 entwickelte man das erste Reisemobil. 1978 übernimmt die Familie Bruand das Unternehmen, bis es 2012 mehrheitlich zu einem Teil der Trigano Gruppe wird. Die Eigenständigkeit der Edelmarke geht damit nicht verloren. Guerric Bruand lenkt weiterhin die Geschicke und erweitert das Angebot 2013 um die Progress-Baureihe auf Fiat Ducato als etwas günstigere Alternative zu den weiterhin gebauten Modellen auf Mercedes Sprinter und Iveco Daily.

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Seit 2017 entstehen Notin in einem komplett neuen Werk – am traditionellen Standort.

2017 folgt ein weiterer großer Schritt mit einem neu gebauten Werk unweit der bisherigen Fertigung. Dort entstehen zur Zeit etwa 250 Reisemobile pro Jahr. Demnächst sollen es 400 und mehr sein, ohne jedoch die bewährten Fertigungsmethoden aufzugeben. Bei Notin wird für den Ausbau teils massives Holz verwendet, das in einer eigenen Lackiererei farblich angepasst wird.

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