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Lucid Air: Die Auslieferungen steigen, aber auf niedrigem Niveau

Trotz höherer Produktionszahlen ist der Auftragsüberhang nach wie vor gewaltig ...

lucid air: die auslieferungen steigen, aber auf niedrigem niveau

Die derzeit höchste Reichweite, extrem hohe Ladeleistungen und ein sehr niedriger Stromverbrauch: Wir outen uns hier einmal als Fans des Lucid Air. Allerdings ist er sehr teuer, die einzige bei uns verkaufte Version kostet schlappe 218.000 Euro. Auch wenn es in den USA günstigere Varianten gibt: Dass die Verkaufszahlen gering sind, braucht einen da nicht zu wundern. Nun meldet Lucid Motors Zahlen für 2022.

Im vierten Quartal 2022 wurden 3.493 Stück vom Lucid Air gebaut. Damit entstand fast die Hälfte der im gesamten Jahr gebauten Autos im letzten Vierteljahr. Denn insgesamt wurden 7.180 Stück produziert. Damit übertraf Lucid die eigene Prognose, die sich auf 6.000-7.000 Fahrzeuge belief. Allerdings wurde die erwartete Produktionszahl im Lauf des vergangenen Jahres mehrmals stark nach unten angepasst; ursprünglich war von 20.000 Autos die Rede.

Der Lucid Air wird seit September 2021 gebaut. Im ersten Jahr wurden nur 125 Stück ausgeliefert. 2022, also im ersten vollen Jahr des Lucid Air, stiegen die Auslieferungszahlen von Quartal zu Quartal:

lucid air: die auslieferungen steigen, aber auf niedrigem niveau

Im Gesamtjahr 2022 wurden von den gebauten 7.180 Lucid Air genau 4.369 Fahrzeuge ausgeliefert, also etwa 60 Prozent. Das bedeutet, 40 Prozent oder etwa 2.800 Autos befinden sich irgendwo zwischen Werk und Kundschaft. Wenn diese Fahrzeuge demnächst übergeben werden und Lucid Motors in Arizona weiter fleißig arbeitet, dürfte auch Anfang 2023 die Serie der Quartalsrekorde nicht abreißen.

Kumuliert wurden seit Produktionsbeginn fast 4.500 Lucid Air ausgeliefert, wie Kollege Mark Kane von InsideEVs.com berichtet. Zum Vergleich: Der Elektro-Pick-up-Spezialist Rivian, der etwa gleichzeitig mit Produktion und Auslieferung begann wie Lucid, baute im Jahr 2022 genau 24.337 Elektroautos, von denen 20.332 Stück ausgeliefert wurden. Hier wurden also über 80 Prozent der gefertigten Fahrzeuge an die Besteller übergeben.

Sowohl bei der Auslieferungsquote als auch bei den absoluten Produktionszahlen hinkte Lucid also deutlich hinterher. Rivian hat zudem mehr Modelle: Neben dem Elektro-Pick-up R1T gibt es noch das darauf basierende SUV namens R1S und den Elektro-Transporter EDV. Eine Aufschlüsselung nach den einzelnen Modellen liefert Rivian nicht; wir wissen also nicht, wie viel von den hohen Auslieferungszahlen auf den Transporter entfällt, der überwiegend an Amazon gehen dürfte.

Im neuen Jahr begann Lucid Motors mit der Auslieferung des Air nach Europa. Dies und die günstigeren Varianten des Lucid Air werden die Zahlen nach oben treiben; dazu kommt noch die Auslieferung der schon gebauten Fahrzeuge.

Außerdem hat Lucid einen gewaltigen Rückstand bei der Abarbeitung der Reservierungen: Diese lagen im November 2022 bei über 34.000 Stück, wie InsideEVs.com berichtet. Auch wenn darin einige schon abgearbeitete Reservierungen enthalten sind, wie Lucid zugab, reicht dieser Auftragsbestand wohl für mehr als zwei Jahre. Zudem hat auch noch Saudi-Arabien “bis zu 100.000 Fahrzeuge” bestellt. Man sieht: Bei Lucid hapert es am Angebot, nicht an der Nachfrage.

Für 2024 plant Lucid den Start des SUV-Modells Gravity, das allerdings auf der gleichen Plattform wie der Air basiert und deswegen kaum günstiger sein wird. Billiger könnte es erst werden, wenn Lucid tatsächlich eine Mittelklasselimousine für rund 50.000 Euro bringt, wie Firmenchef Rawlinson kürzlich sagte. Etwa 2025 soll es so weit sein.

Quelle: Lucid Motors via InsideEVs.com

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