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Lightyear 0: Solar-Elektroauto wird ab November ausgeliefert

Autocar hat die extrem sparsame Elektro-Limousine schon als Prototyp getestet (Update)

lightyear 0: solar-elektroauto wird ab november ausgeliefert

Im Juni 2022 erhielt der Lightyear 0 die Straßenzulassung, im Herbst soll die Produktion bei Valmet in Finnland beginnen und die Auslieferung dann im November starten. Nun hat Autocar einen Prototypen getestet und dabei Interessantes zu dem Solar-Elektroauto erfahren.

Das Modell wird nicht Lightyear One heißen wie bisher, sondern Lightyear 0. Zur Erklärung sagt die Firma nur, das passe zur Entstehungsgeschichte, weil man bei Null begonnen habe. Gebaut werden 964 Stück. Die krumme Zahl erklärt sich dadurch, dass ein Lichtjahr 964 mal 10¹⁰ Kilometern entspricht (nicht 964 Billionen, wie Autocar schreibt, aber das nur am Rande).

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Die fünf Meter lange Elektro-Limousine erinnert den Autocar-Kollegen an die Form des Mercedes EQXX. Die Optik wird von aerodynamischen Erfordernissen bestimmt. So hat der Wagen abgedeckte hintere Radhäuser und Kameras statt Außenspiegeln. Da der Blick direkt nach hinten durch Solarzellen auf dem Dach blockiert wird, besitzt der Lightyear 0 auch einen kamerabasierten Innenspiegel. Und die Reifen sind extrem schmal.

So kommt der Wagen auf einen rekordmäßigen c_W-Wert von weniger als 0,19. Außerdem ist das Leergewicht von unter 1,6 Tonnen sehr niedrig. Dazu kommen noch sehr effiziente Radnabenmotoren, die laut Autocar vom slowakischen Zulieferer TK stammen. Zusammen erzeugen die E-Maschinen laut Hersteller etwa 130 kW Antriebsleistung. Möglicherweise handelt es sich dabei um die 30-Minuten-Leistung, die Maximalleistung könnte höher liegen. Denn das System-Drehmoment liegt bei mächtigen 1.720 Newtonmetern.

Insgesamt kommt der Wagen so auf einen extrem niedrigen Stromverbrauch. Bei konstant 110 km/h soll das Auto nur 10,5 kWh/100 km verbrauchen, der WLTP-Wert soll noch niedriger liegen. Zum Vergleich: Der sparsamste Mercedes EQS ist mit 15,6 kWh angegeben. Der EQXX allerdings brauchte auf seiner Rekordfahrt nur 8,7 kWh/100 km, doch da betrug das Durchschnittstempo nur 90 km/h.

Wegen der extremen Sparsamkeit kann die Batterie mit 60 kWh außergewöhnlich klein für ein so großes Auto sein. Auch so soll sich eine WLTP-Reichweite von etwa 625 km ergeben. Damit würde sich das Auto derzeit für Platz vier in unserer Top-Ten-Liste der reichweitenstärksten Elektroautos qualifizieren.

Zur batterieelektrischen Reichweite kommt noch die solarelektrische. Denn der Lightyear 0 verfügt über fünf Quadratmeter Photovoltaik, die laut Autocar 1 kW Peakleistung erzeugen. Selbst im solarmäßig wohl ziemlich optimalen Spanien um die Sommersonnenwende erzielte der Tester allerdings maximal 0,65 kW.

Die speziellen, doppelt gekrümmten Solarzellen erzeugen Strom beim Parken und auch beim Fahren. Unter optimalen Bedingungen soll der Strom laut Hersteller für 70 km Fahrtstrecke pro Tag reichen – ausreichend für die allermeisten täglichen Pendelstrecken. So kann man unter Umständen monatelang fahren, ohne aufladen zu müssen.

Der getestete Lightyear war erkennbar noch ein Prototyp: Instrumentendisplay und Touchscreen zeigten nur Testdaten für Ingenieure an, die Lenkung war schwergängig und schneller als 100 km/h durfte der Tester nicht fahren. Immerhin klapperte nichts. Aber bis zum Serienstart ist ja auch noch Zeit.

Der Preis für den Lightyear 0 liegt bei nicht weniger als 250.000 Euro. Erschwinglicher werden soll erst das zweite Lightyear-Modell. Es soll nur 30.000 Euro kosten und ab Ende 2024/Anfang 2025 gefertigt werden. Wenn Lightyear überlebt. Denn wegen der steigenden Zinsen wird es für Startups immer schwieriger, Kapital für neue Autos aufzutreiben.