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LED-Licht legal im Auto nachrüsten: Philips Ultinon Pro6000 H4 LED im Test

Was zu Hause üblich ist, ist auch bei Autos erlaubt: der Wechsel von überholter Halogentechnik zu moderner LED-Beleuchtung. COMPUTER BILD hat die legale H4-LED von Philips getestet.

led-licht legal im auto nachrüsten: philips ultinon pro6000 h4 led im test Auch die Optik des Autos profitiert, hier beim VW e-up!: links mit extraweißer Halogenlampe, rechts mit Philips Ultinon Pro6000 H4 LED.

Testfazit

sehr gut

Praxis-Test

Mit ein wenig handwerklichem Geschick ist der Einbau absolut machbar und nur unwesentlich schwieriger als der Austausch einer Halogenleuchte. Der Lohn ist eine merklich bessere Ausleuchtung, die der Optik und der Sicherheit zugute kommt. Eine absolut empfehlenswerte Tuning-Maßnahme.

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Pro

  • Viel helleres Licht
  • Hohe Lebensdauer
  • Moderne Optik

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Die Tage werden wieder deutlich kürzer. Morgens und abends muss man mit Licht fahren. H4- oder H7-Halogenlampen sind nicht mehr Stand der Technik. Sie tun zwar seit Jahren ihren Dienst, aber es geht wesentlich besser, auch bei älteren Fahrzeugen. COMPUTER BILD hat einem VW Up die Philips Ultinon Pro6000 H4 LED verpasst.

LED ist wesentlich heller und langlebiger

LED-Licht hat im Vergleich zu Halogenlicht den Vorteil, dass es wesentlich heller ist. Die Lampen halten länger und das Licht hat eine kalte, moderner wirkende Farbe. Schon länger gibt es LEDs, die man nachrüsten kann. Das Internet ist voll von gut klingenden Angeboten weit unter 100 Euro mit seriös anmutenden Bestellseiten mit Schlagworten wie “höhere Sicherheit”. Das Perfide daran: Das ist überwiegend illegal! Dabei ist die Sache ist kein Kavaliersdelikt: Selbst wenn Sie gut sehen, kann der entgegen kommende Verkehr unangenehm geblendet werden. Darum brauchen solche Nachrüstlösungen hierzulande für jedes Fahrzeug und jeden Scheinwerfer einzeln eine Abnahme. Das sorgt auch für einen deutlich höheren Preis, als die ungeprüften Wildwestangebote. Anfangs gab es zugelassene LEDs für eine ganze Reihe von Fahrzeugen mit H7-Lampen, etwa von Osram oder Philips. Mittlerweile gibt es auch Varianten für H4-Scheinwerfer. Die Philips Ultinon Pro6000 H4 war die erste zugelassene Lampe für H4-Scheinwerfer. Damit kommen auch ältere Fahrzeuge in den LED-Genuss. COMPUTER BILD hat sie in einem VW e-up! getestet und verrät, worauf Sie achten müssen.led-licht legal im auto nachrüsten: philips ultinon pro6000 h4 led im test

Nicht im Bild zu sehen: An der Philips Ultinon Pro6000 H4 ist ein etwa 15 cm langes Kabel für den Stecker vom Scheinwerfer, der den Anschluss erleichtert, sofern die Lampe ihren Platz gefunden hat.

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Nur für ausgewählte Fahrzeuge

Bei Philips gibt es eine Liste mit zugelassenen Fahrzeugen, bei der Sie die Ultinon Pro6000 H7 oder die Ultinon Pro6000 H4 nachrüsten dürfen. Nur wenn Ihr Fahrzeug dort aufgeführt ist, wurde die Kombination aus Leuchtmittel und Scheinwerfer geprüft und abgenommen und einer einer Umrüstung steht nichts im Weg. Der Preis von 139,99 Euro (UVP) mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, aber zum einen sind mittlerweile Marktpreise unter 100 Euro möglich und zum anderen halten LED-Lampen auch wesentlich länger. Die Lebensdauer einer Halogenlampe beträgt ungefähr 500 Stunden. Philips verspricht für die H4-LED 3.000 Stunden. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h entspricht das 150.000 km bei Dunkelheit. Das reicht für ein Autoleben.

Endlich legale H4-LED im VW e-up!

Wir haben die Umrüstung bei einem VW e-up! ausprobiert, der mittlerweile ohne We-Connect-App fährt. VW hat den Verbrenner auf Elektroantrieb umgerüstet und ihm eine moderne LED-Leuchtsignatur verpasst, aber die Hauptscheinwerfer blieben olle H4-Halogenlampen, die gelblich leuchten und damit aus ästhetischer Sicht so gar nicht zum LED-Säbelzahn passen. Es gibt zwar Halogenlampen, die ein besonders kaltes Licht erzeugen, aber das ist nur weniger Gelb und nicht LED-Blau-Weiß. So eine besonders weiße H4 war im e-up! auch schon verbaut. Der Unterschied bei der Umrüstung von Standardlampen zu LED fällt also noch drastischer aus als oben im Bild.

Frickelige Montage ohne Werkzeug im VW e-up!

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Die Bedienungsanleitung gibt Hinweise zum Einbau der Philips Ultinon Pro6000 H4 in verschiedenen Fahrzeugen.

Wenn man weiß, wie es geht, ist die Montage kein Problem. Grundsätzlich kommen die alten Lampen raus und die LEDs dafür rein. Man sollte es bei der Halogen- und der LED-Lampe vermeiden, den Glaskörper oder die LED zu berühren, weil die Fingerabdrücke die Lebensdauer verkürzen. Der Teufel steckt im Detail. Einige Fahrzeuge brauchen noch zusätzlich einen Adapter, damit es keine Fehlermeldung gibt. Der e-up! braucht das nicht. Er bietet dafür eine andere Hürde. Der Einbau gestaltete sich folgendermaßen: 1. Stecker von der alten Lampe abruckeln. 2. Gummidichtung abfriemeln. 3. Drahtklemmverschluss öffnen. 4. Alte H4-Lampe durch eine Vierteldrehung aus dem Bajonettverschluss entfernen und entnehmen. 5. Trägerplatte von der LED durch eine Vierteldrehung von der Lampe lösen. 6. Trägerplatte in den Scheinwerfer einbauen (das kann man etwas von vorn durch die Klarglasscheinwerfer kontrollieren) und mit den Federdrähten verriegeln. Die Platte passt nur in einer Position. 7. Gummidichtung aufsetzen.Hier war mein Fehler, der mich 20 Minuten ins Schwitzen gebracht hat und ich überlegt habe, ob ich nicht doch etwas von der Gummidichtung abschneiden muss? Nein! Tipp: Die Gummidichtung muss nicht nur außen sitzen, sondern man muss sie auch innen fest andrücken, damit sie genau an der Trägerplatte der LED andockt. Andernfalls bekommen Sie die LED-Lampe nicht tief genug rein. 8. LED einsetzen. Jetzt wird es eng, denn die Lampe ist aufgrund des Kühlkörpers größer als eine Standard-Halogenlampe. Hier muss man etwas rumfummeln. Es passt besser, wenn man die Lampe um etwa 90 Grad verdreht. Sie fädeln die LED von hinten durch die Gummidichtung, sodass sie vorne in den Scheinwerfer rutscht und zwar so weit, dass Sie die Lampe im Bajonettverschluss einrasten können. Die LED steht dann ganz aufrecht. 9. Stecker verbinden. Und das Ganze noch einmal auf der anderen Seite.

Neues Geräusch?

Besonders empfindliche Personen könnten nach dem Einbau das leise Surren des Ventilators der aktiven Kühlung bemerken. Das dürfte aber nur bei einem lautlosen eAuto mit ausgeschalteter Lüftung und im Stand klappen.

Legalisieren, Verifizieren, Ausdrucken der ABG

Damit es bei einer Kontrolle keine Probleme gibt, müssen Sie noch den Papierkram erledigen. Dafür scannen Sie den QR-Code an der Oberseite der Verpackung. Sie landen auf einer Verifizierungsseite von Philips. Dort müssen Sie ein Foto von der Verpackung vor einem weißen Hintergrund hochladen. Bei uns klappte das problemlos, aber so ganz wollte sich die Verifizierung mit der Meldung “Ihr Produkt scheint authentisch zu sein” dann doch nicht festlegen. Wozu dieser Zinnober? Philips will den Handel mit Produktfälschungen dadurch erschweren. Anschließend bekommen Sie den Downloadlink für die neunseitige ABG (allgemeine Bauartgenehmigung), die Sie ausdrucken und mitführen müssen.led-licht legal im auto nachrüsten: philips ultinon pro6000 h4 led im test

Herstellerfoto, das den Unterschied zwischen Halogen und LED illustriert.

Test-Fazit: Philips Ultinon Pro6000 H4 LED

Der Einbau ist etwas frickelig, aber mit ein wenig Geschick und dem obigen Tipp ohne Werkzeug in ein paar Minuten erledigt. Die Mühe lohnt sich! Sowohl Abblend- als auch Fernlicht sind deutlich heller und muten viel moderner an. Nur Die Ausleuchtung mag mitunter nicht ganz so homogen wie bei serienmäßiger LED-Beleuchtung sein, aber der Helligkeitszuwachs ist enorm. Davon profitieren Sicherheit und Optik. Dafür ist der höhere Preis angemessen und relativiert sich über die längere Lebensdauer, die praktisch ein Autoleben abdeckt. Eindeutig eine Kauf-Empfehlung!

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