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Leclanché meldet weiteren Batterie-Auftrag für Hybrid-Fähren

leclanché meldet weiteren batterie-auftrag für hybrid-fähren

Leclanché gibt bekannt, als Batterielieferant für zwei Hybridschiffe zu agieren, die für Stena Line und Brittany Ferries gebaut werden. Die beiden fast 195 Meter langen Fähren mit der Bezeichnung E-Flexer sollen die größten Hybridschiffe der Welt werden.

Das Hybridantriebssystem der Schiffe kann sowohl mit verflüssigtem Erdgas (LNG) als auch mit dem Batteriespeichersystem Navius MRS-3TM von Leclanché betrieben werden. Jedes der Batteriesysteme hat nach Angaben des Schweizer Herstellers eine Kapazität von 11,3 MWh und eine maximalen Spannung von 940 Volt. Die Auslieferung der beiden Fähren ist in den Jahren 2024 und 2025 geplant. Sie werden zwischen Portsmouth in England und den französischen Häfen Saint-Malo und Caen verkehren.

Entworfen und gebaut wird das Duo von Stena RoRo, einer Tochtergesellschaft der Stena Line, in Zusammenarbeit mit Brittany Ferries. Anschließend werden die beiden Schiffe für einen Zeitraum von zehn Jahren an Brittany Ferries vermietet. So lange gilt auch die Garantie für das von Leclanché zugelieferte Batteriesystem.

Die Entwicklung des Systems namens Navius MRS-3 (kurz für Marine Rack System) hatten die Schweizer erst Mitte 2022 abgeschlossen. Es handelt sich um die dritte Generation der Lösung und soll besonders auf die Bedürfnisse von Schiffsbauern bei der Produktion von elektrischen und hybriden Schiffen zugeschnitten sein. Das Navius MRS-3 verbessert laut Leclanché das MRS-2 bei der Energiedichte der Batterien sowie der Modularität und der Sicherheit. Es verfügt unter anderem über eine Flüssigkühlung, was nicht nur das kompaktere Design mit der um bis zu 50 Prozent höheren Energiedichte ermöglichen, sondern auch die Lebensdauer des Batteriesystems erhöhen soll.

Das MRS-3 basiert auf jener 65-Ah-Batteriezelle mit G/NMC-Kathode, die im März 2022 für das MRS-2 zertifiziert wurde. Erst in dem komplett neuen MRS-3-System kann Leclanché die Vorteile der neuen Zelle voll ausnutzen. In jedem Modul (vom Hersteller M3 Energy genannt) sind nun 36 statt 32 Zellen verbaut, womit der Energiegehalt auf 8,7 kWh je Modul steigt. Mit den Modulen können Batterie-Racks mit Spannungen von bis zu 1200 VDC und einem Dauerentladestrom von bis zu 720 A realisiert werden.

Neben den Zellen sind die Module der zweite wichtige Bestandteil des neuen Systems. Sie sind nicht nur speziell gegen das Eindringen von Wasser geschützt, sondern beinhalten auch das Batteriemanagement nach dem Master-Slave-Prinzip gegen eine erhöhte Ausfallsicherheit und die erwähnte Flüssigkeitskühlung. Diese Flüssigkeitskühlung in den Modulen wurde durch dünne Aluminium-Kühlplatten zwischen den Zellen ergänzt. Die Anschlüsse für das Kühlsystem liegen außerhalb des Moduls, um das Risiko von undichten Stellen innerhalb des Moduls zu verringern. Im gesamten Rack liegen die Kühlrohre an der Vorderseite und sind somit leicht zugänglich. Die MRS3-Racks sind in sieben verschiedenen Höhen erhältlich, damit das für den jeweiligen Bauraum passende System gewählt werden kann.

Die Auslieferung des Systems beginnt dieses Jahr. Neben den oben erwähnten E-Flexer-Hybrid-Fähren, für die die Batteriespeicher voraussichtlich im vierten Quartal 2023 bereitgestellt werden, ist bereits ein weiteres Projekt bekannt: Scandlines wird die Lösung mit einer Kapazität von 10 MWh für seine Hybrid-Frachtfähre PR24 verwenden.

„Die jüngsten Projektgewinne unterstreichen die führende Position von Leclanché bei der Elektrifizierung und Hybridisierung von großen Schiffen“, äußert Phil Broad, CEO von Leclanché E-Mobility. „(…) Die Vorteile unserer differenzierten Zelltechnologie und des flüssigkeitsgekühlten Systems waren Schlüsselfaktoren für unsere Nominierung. Ein weiterer wichtiger Wettbewerbsvorteil ist das Systemdesign, das einen deutlichen Größen- und Gewichtsvorteil gegenüber unseren Mitbewerbern bietet und besonders kosteneffizient für große Systeme ist, wie sie für Brittany Ferries hergestellt werden.“
leclanche.com

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