Im Rahmen der Ankündigung des ersten Plug-In-Hybriden und mit Blick auf die ersten Elektroautos stellen sich einige vielleicht die Frage: Bleibt der Verbrenner bei Lamborghini doch erhalten? Möglich, aber Stephan Winkelmann rät zur Vorsicht.
E-Fuels: Lamborghini weniger optimistisch
Es geht immerhin nicht nur um Europa, was ein Drittel der Verkäufe ausmacht, es geht auch um den US-Markt, die zwar noch kein Verbrenner-Verbot beschlossen haben, die aber auch CO2-neutral werden wollen. Es benötigt jetzt klare Regeln.
Welche Rahmenbedingungen sind für Verbrenner mit E-Fuels geplant? Wie sieht das ganz konkret aus? Die EU will sich dafür bis Herbst 2024 Zeit nehmen, was für Lamborghini okay ist. Neue Modelle für 2032 und darüber hinaus werden erst ab 2027 entwickelt, so Stephan Winkelmann, der Sportwagenhersteller ist entspannt.
Sind Verbrenner ab 2035 noch akzeptiert?
Am Ende ist es aber nicht nur eine Frage der Rahmenbedingungen, so Stephan Winkelmann, er rechnet damit, dass E-Fuels ein sehr knappes Gut sein werden und man sie womöglich nicht an jeder Straßenecke bekommt. Und sie mögen, wenn man sie richtig herstellt, CO2-neutral sein, aber nicht frei von allen Emissionen.
Hinzu kommt ein „gesellschaftlicher Druck“, so der Chef von Lamborghini. Wenn die Welt ab 2035 größtenteils elektrisch unterwegs ist, dann wird der Verbrenner nicht mehr angesehen sein. Es ist also nicht nur eine Frage der Umwelt, es ist auch eine ökonomische Frage, ob dann überhaupt noch jemand einen Verbrenner kauft.
Kunden von Lamborghini und Porsche könnten sich das zwar sicher leisten, aber es stellt sich die Frage, ob sie das auch noch wollen. Wird ein lauter V12-Sound in einem Jahrzehnt noch „attraktiv“ sein? Das ist eine sehr riskante Entscheidung.
Vor allem, da ab 2028 einige Elektroautos von Lamborghini anstehen. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die Kunden hin und her wechseln. Doch wir werden sehen, wie sich das entwickelt, zunächst sind wir auf die Rahmenbedingungen gespannt.