Die EV-Technologie sei noch nicht da, wo Lambo sie für ein Supercar haben will, selbst wenn es einen Markt dafür gebe
Dass der Nachfolger des Aventador (soll im ersten Quartal 2023 debütieren) mit einem komplett neuen, elektrifizierten Zwölfzylinder kommt, sorgt selbst bei den hartgesottensten Lamborghini-Fans längst nicht mehr für Wutausbrüche oder Hass-Tiraden. Und auch die Ankündigung vom November 2022, dass man den ersten rein elektrischen Stier 2028 auf die Menschheit loslassen wolle, hat niemanden erschüttert.
Die eigentliche Überraschung in dem Statement war jedoch, dass der erste komplett elektrische Lambo in Form eines gänzlich neuen Modell aufschlagen soll. Also keine Variante von Huracán, Urus oder dem Aventador-Nachfolger. Und auch nicht unbedingt ein Auto, dass man von Lamborghini erwarten würde (wobei – was heißt das heutzutage schon noch?).
Im Gespräch mit Motor1.com bei den Rolex 24 Hours of Daytona sagte Rouven Mohr, seines Zeichens Chief Tecnical Officer von Lamborghini, das die Entscheidung für ein viertes Modell schlicht und einfach mit dem aktuellen Stand in puncto Elektro-Technologie zu tun hat. Diese sei für ein Ultra-High-Performance-Fahrzeug noch nicht weit genug.
Stattdessen sollen praktischere Autos den Weg ebnen. Das erklärt auch, warum das für 2028 angekündigte E-Auto ein 2+2-Sitzer mit erhöhter Bodenfreiheit sein wird.
“Nutzer-orientierte Autos sind eine andere Geschichte [als Supercars]”, ergänzte Mohr. “Wir glauben, dass es schon heute einen Markt für unsere Interpretation eines Elektroautos gibt. Aber es muss von unserer Seite schon einen Effekt haben, denn Lamborghini-Kunden erwarten etwas außergewöhnliches und nicht etwas, dass sie bei anderen Herstellern auch finden.”
“Wir glauben nach wie vor, dass im Supersport-Segment oder im Sportwagen-Segment der Verbrenner und Hybridisierung die beste Wahl sind.”