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Oldtimer

Lamborghini Miura P400 S (1969) „Jota-Umbau“: Miura mit SV-12-Zylinder und Jota-Optik

Dieser Lamborghini Miura wurde für 430.000 Euro restauriert, bekam dabei einen stärkeren SV-Motor, Jota-Optik und eine Lackierung in "Arancia Miura".

lamborghini miura p400 s (1969) „jota-umbau“: miura mit sv-12-zylinder und jota-optik

© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Blankes Aluminium: Bei diesem Miura wurde die Farbe abgeschliffen.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Die Geschichte dieses Miura, den RM Sotheby’s Mitte August in Monterey versteigert, ist außergewöhnlich.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Eine iranische Studentin hatte das Auto von ihren Eltern bekommen.

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Sie sollte das Auto nach Berkeley, Kaliforninen, mitnehmen und dort verkaufen.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Brav gab sie eine Anzeige auf.

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Sie verkaufte den Miura jedoch nicht, sondern fuhr ihn.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Der Miura hatte Jahrzehnte in einem Lagerhaus gestanden.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Zwei Jahre lang bewegte sie den Miura.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Ein Unfall, bei dem die Karosserie in Höhe der vorderen Scheinwerfer beschädigt wurde, ließ sie das Auto dann doch verkaufen.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Sie gab es an jene Werkstatt, die den Miura auch gewartet hatte.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Der Besitzer wollte den Miura reparieren und bestellte 1977 bei Lamborghini Teile.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Es kam jedoch nie dazu. Der Miura blieb Jahrzehnte in einer Lagerhalle stehen.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Das originale blaue Interieur blieb erhalten.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Keine 16.000 Meilen (etwa 25.000 Kilometer) sammelte der Miura.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Jetzt ist das Auto repariert. Der Schätzpreis liegt bei 1,5 Millionen Euro.

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© Karissa Hosek/RM Sotheby’s

Der quer eingebaute V12-Mittelmotor leistet 370 PS.

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Lamborghini Miura S Jota Umbau (1969)

Marcello Gandini und Gian Paolo Dallara haben Lamborghini mit dem Miura einen aufsehenerregenden Sportwagen geschaffen, dessen Auftritt über 50 Jahre nach seinem Debüt Münder offenstehen lässt wie die Klappen an Bug und Heck des Mittelmotor-Sportwagens. Keiner hat davor und danach ein Serienauto mit quer mittig positioniertem Zwölfzylindermotor gebaut. Ein Lack, der passenderweise Arancio Miura heißt, betont die Wirkung dieses nur einen Meter und fünf Zentimeter hohen Designerstücks.

Schätzpreis 0,9 bis 1 Mio. Euro

Orange war der Miura S mit der Chassisnummer #4280 nicht immer. Er verließ das Werk am 23. Oktober 1969 in Rosso Corsa. Der Motor des 1968 präsentierten S hat einen 20 PS stärkeren V12-Motor vor der Hinterachse. Das genügte einem späteren Besitzer nicht: Er ließ den Zwölfzylinder im Rahmen einer umgerechnet 430.000 Euro teuren Restaurierung auf die 380 PS des 1971 lancierten SV bringen. Die Optik entspricht sogar jener des Jota: Den hatte sich Lamborghini-Testfahrer Bob Wallace nach FIA-Reglement als Rennwagen aufgebaut. Aluchassis und diverse kompromisslose Leichtbaumaßnahmen senkten das Gewicht, der V12 soll 420 PS gehabt haben. Das Auto wurde 1972 bei einem Unfall zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Im Werk entstanden nach Jota-Vorbild diverse SVJ. Private Besitzer nehmen manchmal den Jota als Vorbild. So auch bei diesem Auto, das 2006 und 2013 in Japan die aktuelle Optik bekam. Schon zuvor war ein SV-Motor unter die Haube gewandert. Nach etwa 30 Jahren in Japan wurde der Miura 2014 bei einer Auktion nach Schweden verkauft und kam anschließend in eine britische Sammlung. In Großbritannien bekam der Zwölfzylinder im November 2022 einen großen Service für 7.500 Pfund (umgerechnet etwa 6.500 Euro). RM Sotheby’s versteigert das Auto am 1. Februar 2023 in Paris. Der Schätzpreis liegt bei 900.000 bis 1.000.000 Euro.

50 Jahre bei einem Besitzer

Das französische Auktionshaus Artcurial hatte am Sonntag, 16. Oktober, in Paris einen Lamborghini Miura P 400 S versteigert, der über 50 Jahre bei einem Besitzer war. Auf dem Tacho des Sportwagens aus dem Baujahr 1969 stehen 52.143 Kilometer, die mit dem originalen Motor zurückgelegt wurden. Der Schätzpreis lag bei 900.000 bis 1.400.000 Euro. Inklusive Aufgeld für das Auktionshaus erzielte der Sportwagen 1,416 Millionen Euro.

Leider ist die Farbe nicht mehr original. An den Erstbesitzer, einen italienischen Industriellen, wurde Chassisnummer 3997 in “Miura White” mit blauem Leder-Velours-Interieur ausgeliefert. Als der zweite Besitzer das Auto 1974 verkaufte, war es gelb lackiert und hatte ein grünes Interieur. Das Interieur hat er noch heute. Jedoch ließ der französische Drittbesitzer den Miura nach dem Kauf in Rot lackieren – das gehöre bei einem italienischen Sportwagen so, erklärte er gegenüber Artcurial. In 48 Jahren fuhr der heute 87-jährige Franzose weniger als 10.000 Kilometer. Diverse Rechnungen von Werkstätten rund um seinen Wohnort Toulouse belegen die regelmäßige Wartung des quer eingebauten Mittelmotors, der laut Beschreibung sofort anspringt und auf allen Zylindern läuft.

Miura bei RM Sotheby’s in Monterey

Eine besondere Geschichte hatte ein Lamborghini Miura, den RM Sotheby’s im August 2021 in Monterey versteigert hat. Den hatte als Neuwagen die Tochter iranischer Eltern bekommen. Sie sollte einen Lamborghini Miura zum Studium nach Kalifornien mitnehmen. Vor Ort sollte sie das Auto verkaufen und von dem Erlös ihr Studium finanzieren. So die Idee der Eltern. Die Tochter gab auch brav eine Anzeige auf, verkaufte das Auto jedoch nicht. Sie fuhr es zwei Jahre.

Nach einem Unfall, bei dem die Karosserie auf Höhe des rechten Scheinwerfers beschädigt wurde, verkaufte sie den Miura an eine Werkstatt, bei der das Auto auch in der Wartung war. Der Werkstattbesitzer hatte vor, den Schaden zu reparieren und bestellte dafür 1977 bei Lamborghini Teile. Aus irgendwelchen Gründen kam es jedoch nie zu der geplanten Reparatur und der Sportwagen blieb samt den Neuteilen in einer Lagerhalle stehen.

Erst etwa vier Jahrzehnte später kaufte ein Enthusiast den Miura. Der stand sogar noch auf den originalen Pirelli Cinturato CN 73 der Dimension GR 70 VR 15. Der Tacho steht heute bei weniger als 16.000 Meilen (etwa 25.000 Kilometer). Er entschied sich, das Auto nicht komplett zu restaurieren und möglichst weitgehend zu erhalten.

Verkauft für zwei Millionen Euro

Ausgeliefert wurde der Miura 1971 in Grauweiß. Das originale Interieur in blauem Leder ist noch erhalten. Der Schätzpreis lag bei umgerechnet 1,5 bis 1,9 Millionen Euro. Verkauft wurde der Miura am 14. August 2021 im kalifornischen Monterey für 2,095 Millionen Dollar, was damals umgerechnet 1,78 Millionen Euro entsprach.

Der Miura P400 S

Lamborghini hatte den 1965 in Turin präsentierten Miura stetig weiterentwickelt. Die späteren S-Modelle der Serie II hatten ab 1971 einen stärkeren V12-Motor mit 370 statt 350 PS Leistung und einige technische Verbesserungen erhalten. Der Rahmen wurde verstärkt, die Kühlung verbessert und die Bremsanlage erhielt innenbelüftete Scheiben. Etwa 140 Miura S wurden gebaut. Die Produktion des Miura endete 1973 nach 474 Exemplaren. Sein Nachfolger ist der Countach.

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